für Alle; empfehlenswert, bestimmt bald ein Standardwerk
Steffen 'stilpirat' Böttcher:
Abenteuer
Fotografie. Aus dem Logbuch eines Fotografen
Eine Reise in und Liebeserklärung an die Fotografie - der Stilpirat - bürgerlich Steffen
Bötcher, beschreibt, was er an der Fotografie liebt, wie er auf diese
Droge gekommen ist und auch, wann sie sich
zickig verhält und warum das alles genau so sein muß - mit großer Leidenschaft
und Witz.
Eigentlich ein untechnisches Buch, doch scheint die Technik an allen
Punkten immer wieder durch, ohne sich in Details zu verlieren.
Steffen beschreibt an seinem eigenen fotografischen Werdegang, wie die Höhen und
Tiefen, Erfolge in der Weiterentwicklung, Schaffens- und Sinnkrisen so
sein können; das diese Aufs und Abs normal sind, und wie sein
persönlicher Weg, über das Ausprobieren aller greifbaren Techniken
(exemplarisch: Offenblende-Bilder, HDR, monochrome Bilder und was es so
alles (schreckliches) an Stilmitteln gibt) und Technik (Gear Aquiring
Syndrome, bessere Kamera == besserer Fotograf...) zu einen eigenen,
bewußten Fotostil entwickelt hat.
Toll zu lesen und alle paar Seiten dachte ich: ja, genau :-), auch wenn
Steffen sein Hobby zum Beruf gemacht hat und als Hochzeitsfotograf gut
im Geschäft ist.
Kann man so wegschmöckern - sehr empfehlenswert.
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für Anfänger; empfehlenswert, Standardwerk
Tom! Striewisch: Der
große humboldt Fotolehrgang: Von der Aufnahme zum fertigen Bild. Alles
über Kamera und Zubehör. Digitale Bildbearbeitung
Standardwerk, ist auch komplett als Webseite
verfügbar.
Das Buch beschäftigt sich mit allen Aspekten der modernen Fotografie und
hat dabei in meinen Augen den größeren Fokus auf die Technik, die Fotos
ermöglicht.
Man erfährt alles wissenswerte über die optischen Grundprinzipien, diese
sind wohltuend durch einfache Skizzen (und nicht durch Fotos) erklärt.
Nach den jeweiligen Grundlagen zeigt der Autor, was in diesem Bereich
gerade Stand der Technik ist (das Buch wird regelmäßig neu aufgelegt und
aktualisiert) und was es für Möglichkeiten gibt. Mit diesem Buch im
Hintergrund ist man einigermaßen in der Lage, die eigenen technischen
Bedürfnisse an einen Fotoapparat zu benennen, ebenso wird das übliche
Zubehör ausführlich erklärt und gegeneinander abgewogen.
Tom! schreckt nicht davor zurück, persönliche Empfehlungen abzugeben.
Im gestalterischen (hinteren) Teil fällt das Buch meiner Meinung nach
etwas ab, ebenso ist der Teil zur Bildbearbeitung etwas flach.
Das Buch lohnt sich allein wegen der präzisen Beschreibung der
Grundlagen der Optik und den anderen technischen Kapiteln, ebenso
verfügt das Buch über ein gutes Nachschlagewerk am Ende.
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für ambitionierte Einsteiger; sehr empfehlenswert
Michael Freeman:Alles
über Digitalfotografie : Mastering Digital PhotographyDieses Buch fasst mehrere Titel von Freemann, die schon einzeln
über 20 Euro kosten, unter anderem 'Der fotografische Blick', das ich
hier vorher empfohlen habe, in einem Buch zusammen.
Das neue Buch ist dann auch nicht mehr von
Markt&Technik verlegt, was mich ja erstmal grundsätzlich (aber in diesem
Fall grundlos) mißtrauisch machte.
Das Buch beschäftigt sich mit dem Bild erstmal fernab von konkreten
technischen Details, dabei geht es um die Grundlagen -
Rahmen für das Motiv finden, Designgrundlagen kennenlernen, Kennenlernen
von typischen fotografischen Elementen und deren Wirkung, Licht und
Farbe, Intentionen für ein Bild usw.
Freemann untermauert das auch mit Bildern, oft im Vergleich zu anderen
Möglichkeiten, das Buch bietet aber im Gegensatz zu 'Fotoprobleme
meistern' einen fundierten inhaltichen Hintergrund (also viel Text).
Vom Stil her geht es eher technisch trocken zu, es entstehen keine
Unklarheiten.
Den technischen Teil des Fotografierens lernt man in diesem Buch nicht,
sehr wohl aber, wie man den gestalterischen Teil bewältigt und damit
(wenn man den Auslöser gefunden hat) bessere Bilder macht.
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Einsteiger und Fortgeschrittene,
Praxisvermittlung; empfehlenswert
Scott Kelby: Digitale
Fotografie - Das große Buch, Doppelband 1 + 2: Das Geheimnis
professioneller Aufnahmen Schritt für Schritt gelüft
Kelby ist neben McNally der zweite US-Fotograf mit hohem Papierausstoss
und lockerer, lesbarer Schreibe.
Leider hält sich Kelby noch mehr als McNally für einen Scherzkecks, der
so tiefgründige Witze reist, daß es vielleicht keiner kapiert - und löst
diese als regelmäßig auf. Das nervt, nicht so sehr die Witze. Beide
zusammen haben übrigens mal einen McDonalds-Werbespot
nachgestellt - witzig. Hier das Original.
Inhaltlich ist das Buch super, das Buch hat keinen Lehrbuchcharakter
sondern wie auch die Bücher von McNally geht es darum zu zeigen,
wie man bestimmte Situationen am besten meistert. Das dabei oft (auch
im Titel) auftauchende Wort 'Profi' übersieht man einfach für die
Seelengesundheit.
Kelby selbst beschreibt den Sinn des Buchs so: Die Idee ist ganz
einfach: Sie und ich sind gerade unterwegs, um ein paar Aufnahmen zu
machen. Dabei kommen Ihnen viele Fragen iun den Sinn, die ich im Verlauf
des Buchs beantworten werde - ich reduziere die Fakten auf das
Wesentliche, ohne auf alle technischen Einzelheiten der
Digitalfotografie einzugehen.
Und das funktioniert gut, das Buch (es besteht aus zwei Büchern, die in
einem Einband stecken) ist in Motiv- und Technikkapitel aufgeteilt
(scharfe Fotos (nein, nix schweinisches), Blumen, Hochzeiten,
Landschaften, Sport, Menschen, Urlaub usw. bzw. Probleme vermeiden,
blitzen, Studio, Portraits, Bildbearbeitung (kurz)).
Die Kapitel sind auch interessant, wenn man das jeweilige nun nicht
gerade vor hat und das Buch lebt von vielen, vielen Praxistipps.
Ich kann das Buch empfehlen, und gucke da auch nach dem ersten
durchblättern immer mal wieder ein.
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für Fortgeschrittene; leckere Bilder Joe McNally: Der
entscheidende Moment: Ein Weltklasse-Fotograf packt aus
McNally, der als Fotograf unter anderem für
National Geographic, Time, Sports Illustrated und Life gearbeitet hat,
plaudert in gewohnt (und manchmal durchaus nervig-) lockerer Art aus dem Nähkästen und erklärt, wie er bestimmte
Bilder gemacht hat, was ihn dabei bewegt hat und wie er auf die Idee
gekommen ist, genau das zu tun (oder auch nur Glück gehabt hat).
Das Buch macht mir viel Spaß, weil es je auf einer Doppelseite eben ein
meist ziemlich interessantes Bild gibt und den passenden Entstehungstext
dazu. Es ist interessant, bei wie vielen Bildern vor allem
lichttechnisch nachgeholfen wird, und wie man das macht.
Die Schreibe ist locker, ab und zu etwas bemüht locker, damit rutscht
die Kost aber auch gut rein. Das Buch ist ausdrücklich nicht besonders
technisch und geht auch nicht bis ins letzte Detail, das tut ihm aber
gut.
Das Buch regt an, Sachen auszuprobieren. Empfehlenswert auch als
Bilderbuch.
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für Fortgeschrittene, die Blitzer werden wollen;
leckere Bilder
Joe McNally:
Joe
McNallys Hot Shoe Diaries: Groß inszenieren mit kleinem Blitz
Das Buch ist die Fortsetzung des weiter oben genannten Buches 'der
entscheidene Moment' - in diesem geht es hauptsächlich ums Licht, und
zwar um den Umgang mit Systemblitzen.
McNally ist dafür bekannt, daß er lieber kleine Systemblitze (dafür dann
gerne mal 7 oder 11 Stück auf einmal) als Studioblitze on location
einsetzt, und in diesem Buch beschreibt er, wie das genau geht.
Das Buch macht wohl vor allem dann Spaß, wenn man genau das vorhat: Modernes Blitzen
oder auch schon angefangen hat, sich mit dem CLS (Nikon Creative Lighting System; McNally ist Nikonianer) oder für Canoniere
eben dem entsprechenden Canon Blitzsystem auseinander zusetzen und einen
Blitz hat, der das auch beherrscht.
Infiziert einen die Technik, und man hat noch keinen Systemblitz,
wird es schnell teuer - das will man unbedingt ausprobieren und nachmachen.
Zum Glück gibts da auch was von Metz...
Das ganze Buch handelt davon, wie man die (inzwischen sehr gute) Belichtungsautomatik der
Kamera so behumst, daß es das macht, was sie soll, und so sieht, wie der
Fotograf (eine dunkle Bar muß man nicht taghell blitzen) und dann z.B. den Blitz um
zwei Lichtwerte schwächer blitzen läßt, dafür aber die Kamera um 1,5 LV
länger, während der (abgesetze) Blitz mit einer orangen Farbfolie
versehen irgendwo hinter dem Motiv für einen Heiligenschein sorgt.
Das Buch ist analog zum 'entscheidenen Moment' aufgebaut: Je eine
Doppelseite, auf der einen Seite das Bild, auf der anderen die Story
dazu.
McNally hat den Hang, es nicht allzu technisch werden zu lassen, bzw.
damit zu koketieren (Dies ist keine Bedienungsanleitung), daß er das nicht gut kann. Trotzdem geht er am
Anfang des Buches auf die Ausrüstung, die man für solche Bilder gut
gebrauchen kann, ausführlich ein.
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Klassiker
Andreas
Feininger:
Andreas
Feiningers große Fotolehre und
Die
Hohe Schule der Fotografie: Das berühmte Standardwer
Die Klassiker zum Thema Fotografie. Viele Teile dieser Bücher (die
erste Ausgabe ist von 1961) sind hoffnungslos veraltet, bzw. die
thematisierten Probleme existieren nicht mehr. Trotzdem hat sich der
kompositorische Hintergrund und auch die Physik in den letzten 100 Jahren
nicht verändert - und genau diese Teile lohnen sich zu erarbeiten.
Es ist allerdings Arbeit, die Bücher von Feiniger (es gibt mehr als
diese) sind Textwüsten mit wenigen Beispielbildern ('Hohe Schule der
Fotografie' enthält mehr Bilder und ist insgesamt
kürzer).
Mir hat es Spaß gemacht, die Bücher zu lesen. Zumindest die 'hohe
Schule' kann man im Regal stehen haben und ab und zu auch mal reinsehen.
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