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Das ist mein Blog. Hier gibts, was ich tue, getan habe und vielleicht tun werde. Auch, wenn und weil das total unwichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte ist. Viel Spaß damit. Wer mich möglichst zeitnah erreichen und/oder beschimpfen will, versuche dies per Email (s.u.), per Twitter, auf Facebook oder im ircnet oder suche mich persönlich auf. RSS-Feed br> Startseite br> --> br> Einträge nach Kategorien br> Einträge nach Datum br> |
05.12.2005
Der Häuptling der Irren hatte gerufen und geladen, also strömten seine Jünger und Gönner nach Berlin, um dem gesellschaftlichen Großereignis beizuwohnen. Galt es doch, dem Mann zu huldigen, dem keine CVS-Version zu heiß und kein Entwicklerpatch zu ungetestet ist. Schon vor vielen Wochen hatten wir das ideale Geschenk identifiziert und beschafft - eine Digitalkamera; denn endlich werden diese eigentlich mit 'no servicable parts inside' beklebten, ihre innere Technik hinter geschickt designten Benutzeroberflächen verbergenden Kleinode der Digitaltechnik auch für ihn, der es mag, 'wenn es einfach funktioniert (aktuelles Manager-Magazin)' interessant - Firmware upgrade verfügbar. Nee - im Ernst. Wir hatten das Ding bestellt, und plötzlich wollte er sich selbst eine kaufen. Es war etwas Geheimdiplomatie mit Nadja und eine generalstabsmäßige Verneinung dieses Bedürfnisses (Was willst Du denn damit, Du machst doch mit dem Clie auch keine Bilder; warte bis nach Weihnachten, da werden die billiger...) nötig, um ihn von dieser irrigen Idee abzubringen. Im Partynachbereitungsgespräch (um vier Uhr morgens bei mir zuhause angekommen) waren wir uns sicher, das auch dieses Geschenk gut angekommen ist. Entgegen anders lautender Befürchtungen aus gewöhnlich gut informierten Kreisen ist es dem Beschenkten auch tatsächlich auf Anhieb und ohne Mithilfe sowie ohne die Dokumentation der Kamera und/oder gphoto zu lesen gelungen, die Kamera an den Computer anzuschliessen und die gemachten Bilder ins Netz zu blasen. Lieber Robin, wir haben Dich verarscht: Es gibt kein Firmware-Update für die Kamera. Wowereit. Und falls doch: Laß es einfach. Danke. Abgesehen davon war es einfach eine sehr nette Fete. Wie üblich in diesem Hause gab es leckeres und nicht alltägliches Essen in üppigen Mengen - dazu nette Leute und so weiter. Tagsüber waren wir mit einem Teil der Truppe in Berlin unterwegs, um das übliche Touriprogramm abzuarbeiten. Besonders gut gefallen hat mir dabei, endlich mal einen weiteren Teil der Leute, mit denen man tagtäglich im Netz zu tun hat, persönlich kennenzulernen und eben das virtuelle Bild, das man sich im Laufe der Zeit gemacht hat, mit etwas Realität abzurunden. Während unseres Innenstadtspaziergangs waren wir auch in der nationalen Holocaust-Gedenkstätte, dem Stelenfeld zwischen The Famous Brandburg Gate und Potsdamer Platz. Nach dem jahrelangen Hickhack um die richtige und angemessene Nutzung dieses Ortes und finde ich das Ergebnis erstaunlich gut gelungen und angemessen. Ich fühle mich beim Durchlaufen des Geländes nicht befangen oder irgendwie museal, ich kann mich trotz des ernsten Hintergrundes gut mit dem Gedanken anfreunden, mich zu verstecken, einfach eine Reihe weiter parallel in die andere Richtung zu laufen und so weiter. Trotz der zentralen Lage in der Stadt ist es in der Mitte des Feldes erstaunlich ruhig, der Verkehrslärm ist kaum wahrnehmbar leise, weil er durch die unzähliegen Ecken und Kanten immer wieder gebrochen wird. Trotz der Größe ist es ein sehr schlichtes Denkmal, das ohne viel Erklärung und Pathos für sich spricht - die am Rand eingelassenen 'Benutzungsordnungen' stören kaum, ebenso der Anti-Grafitti-Wachschutz. Etwas nachdenklich stimmt allerdings, das es verboten ist, sich in Badebekleidung auf den Stelen zu sonnen. Nackt darf man also? Obwohl Berlin doch schon eine größere Stadt ist, haben wir nach dem Stadtrundgang mehr oder weniger zufällig den Rest der Truppe am Ostbahnhof getroffen - Berlin, das Dorf. [Kategorie: /gnargl/freunde] - [permanenter Link] - [zur Startseite]08.03.2005
[Kategorie: /gnargl/freunde] - [permanenter Link] - [zur Startseite]27.12.2004
Wie vor längerem versprochen, habe ich nun die Beiträge zum Törn mit Links versehen. Dies ist nun geschehen - also bitte nochmal lesen. Nun ein kleiner Rückblick... Nico ist wieder da. Nico war genervt von der letzten Baustelle (im Oman) und heiss auf Weihnachtskonsum. Samstag abend waren wir bei Ikea und haben Weihnachtsklimbim und einen Wok gekauft und abends ausprobiert. Asiatische Küche gelingt mir immer besser. Und wir haben Kekse gebacken. Nico eher unorthodox ohne Rezept, ich streng nach Rezept (weil keinen Schimmer vom Backen). Ansonsten haben wir viel und sinnlos TV geguckt. Nico hat eine Wasserpfeife aus dem Oman mitgebracht - mal sehen, ob mir Tabakverweigerer das schmeckt. Am Dienstag früh (gegen 4:20 Uhr) bin ich mit der Bahn (die anderen sind geflogen) zur Firmen-Weihnachtsfeier nach München gefahren; die Münchener sind gerade umgezogen (nur in ein anderes Gebäude in der gleichen Straße), und in den Gängen herrscht noch Chaos. Gegen halb zwei fährt dann der Bus mit der ganzen Blase los, Richtung Österreich, genauer an den Spitzingsee. Das ist in den Bergen, und dort lag richtig Schnee. (Login für die Firmen-Bilder: rednose, rentier) Dort durften wir etwas Anfänger-Rodeln oder Eisstockschiessen und Glühweintrinken. Fast alle Männer haben sich fürs Rodeln entschieden. Leider waren die Strecken und der Guide ziemlich unbrauchbar, jedenfalls ist der richtige Kitzel nicht aufgekommen. Als der Guide zur Restgruppe zurück wollte, haben wir uns als größere Gruppe abgesetzt und sind noch einen weiteren Weg hinaufgeklettert, um noch etwas Spaß zu haben, allerdings war der auch nicht viel steiler und damit ebenfalls ohne wirklichen Kitzel - dafür war es inzwischen dunkel. Das Eisstockschiessen war wohl auch nicht wirklich aufregend. Der Bus hat uns dann ein Tal (oder so) weiter abgesetzt, und wir sind dann mit Fakeln etwa 400 Höhenmeter hochgejapst, auf die obere Dingsbums-Alm. Uns vorweg ein Unimog mit unserem Gepäck und 45 Schlitten im Gespann - logo, das genau ich versuchen mußte, mich auf einen der vorbeiziehenden Schlitten zu schmeissen. Ich lag ziemlich schnell im Schnee und die Schlitten fuhren dann ohne mich weiter. Beim Aufstieg habe ich trotz der minus 10° irre geschwitzt - zum Schluss hatte ich nur noch T-Shirt, Ringelshirt und ein Fleece an, den Rest habe ich mir umgehängt. Offensichtlich war es auch für die anderen anstrengend. Fast alle waren froh, als wir oben ankamen. In der dortigen Hütte gab es es dann ein Weihnachtsessen für die ganze Truppe, mit lecker Glutamatsüppchen vorweg und dann entweder explodierte Ente mit Rotkohl und Kloß oder aber Käsespätzle mit welkem Salat. Dafür gabs aber die in Bayern üblichen Getränke und das auch in großen Maßen. Es gab interessante Gespräche für mich, der Münchener Haufen ist ja eher groß. Trotzdem bin ich gegen 21:00 Uhr ins Bett gekrochen, so früh aufstehen und das Rodeln steckten mir doch ganz schön in den Knochen. Am nächsten Morgen sind wir dann nach dem Frühstück und unglaublichem Panorama (wie hier und auch hier oder auch hier) bei strahlendem Sonnenschein den steilen Anstieg vom Vortag mit dem Schlitten heruntergesaust. Rudi (links), unser oberster Scheffe aller Firmen, hat noch eine kurze Ansprache im Sinne von 'falls wir uns unten nicht mehr alle sehen' usw. gehalten, um die Sache etwas interessanter zu gestalten. Dann wollte er 'besonders den Berlinern' noch mal erklären, wie man richtig Schlitten fährt - oder wißt ihr das? 'Klar wissen wir das: Wenn die Angstpisse am talzugewandtem Bein rausläuft, ist es richtig!' Okay, wieder mal haben die bescheuerten Berliner ihren Führungsanspruch gezeigt. Rudi lacht: 'Nee, wenn Ihr bremsen müss -' 'Rudi, wer bremst, verliert!' 'Also einfach vorne den Schlitten anheben, dann bremst es zi' - 'äh, wie, Ihr wollt da im Sitzen runterfahren?' Damit wäre das endgültig geklärt. Ich bin letzter Starter in der ersten Gruppe (12 Leute) und komme als erster unten an (naja, eigentlich leider als zweiter - Louis hat kurz vor ganz unten doch noch überholt). Natürlich sind wir auf dem Bauch liegend gefahren, ich konnte mich nicht mehr erinnern, wie der Auslauf vor der Bundesstrasse genau war, jedenfalls mußten wir eine Schranke tunneln und dann auslaufen - /me ist dann neben der B in einen Schneehaufen gerast. Der Rest kam dann nach und nach angetröpfelt, fast alle im Sitzen. Trotzdem hat es einer geschafft, sich den Fuß zu brechen. Naturburschen... Wir sind dann mit dem Bus zurück nach München und ich dann gleich weiter zum Bahnhof und zurück nach Berlin. Das war dann ziemlich zäh, erst gegen acht war ich zu hause. Das blöde Schloss an meinen Fahrrad war zugefroren, ich habe es nur mit ziemlich viel Gewalt aufbekommen - außerdem fällt ein fieser Schnee/Regen/Griesel. Zusammen mit Nico gucke ich Fred Astaire und Ginger Rogers in einem albernen Stepfilm- bzw. ich verschlafe große Teile. Heute habe ich mir eine Digitalkamera gekauft (nun doch eine eher einfache aber dafür mit schnellem Autofokus, genauer ne Casio Exilim EX-S100) - im Büro war nicht viel los. Am Nachmittag bin ich mit Nico in einem ziemlich vollen Zug nach Greifswald zu Leila gefahren um mit beiden zusammen das Haus und die Hunde Bertha und Cleo und den Kater von Anne und Dan zu hüten. Die Barbaren im Zug haben immer wieder versucht, unseren Tannenstrauß mit Vogelbeeren zu beschädigen oder Koffer draufzuschmeissen. Nicos Wasserpfeife ist ein sehr netter Weihnachtszeitvertreib und benötigt schon zum Starten ein seit Jahrhunderten festgelegtes Ritual.
Dann ordentlich ziehen - die neue Kamera macht ziemlich gute Bilder ohne Blitz. Dazu trinkt man einen eher teuren, für meinen Geschmack zu süssen Wein, der sich als Spätlese ausgibt und spielt Gitarre oder zieht an der Pfeife. Besinnliches Weihnachten. Direkt vor dem Haus ist im wesentlichen nix und ein paar Pferde Das letzte, was das Zuckerstückchen sah ... Obwohl das ein Fluchttier sein soll, ist es tierisch neugierig und schnaubt mir erstmal auf die Linse. Am 25. sind wir auf Usedom gefahren, ich wollte nach meinem Boot sehen und die beiden spazieren gehen, was wir dann auch gemacht haben. Die Nachmittagssonne schafft eine Stimmung, in der Caspar David Friedrich gemalt haben könnte. Die Kamera macht daraus ziemlich satte Farben (oder auch hier, aber sie verwackelt auch sehr leicht - 1/25 ist vielleicht auch eine eher unpassende Belichtungszeit. Gestern (26er) sind wir ziemlich früh aufgestanden - endlich mal kalt und glatt, und auch losgefahren - Leila mußte noch bis Mannheim fahren, vom äußersten Nordosten bis in den tiefen Südwesten ein ordentlicher Strahl. Morgen abend fahre ich zu Christoph, um endlich mal wieder Trecker zu fahren. Allerdings diesmal einen großen, und nur zu Transportzwecken. [Kategorie: /gnargl/freunde] - [permanenter Link] - [zur Startseite]05.11.2004
Am Wochenende war die lang angekündigte Scheunenparty bei Ole und Co. Ole und neun andere Irre wohnen zusammen in einem riesigen Bauernhaus im Speckgürtel von Hamburg, in der Nähe von Bergedorf in den Elbauen. Es fährt zwar ein Bus vom Hauptbahnhof, aber der schaukelt etwa ne Stunde durch die Lande und hat dabei einen scheinbar eher engen Fahrplan, die Busse werden nur unter 70 km/h gezwungen, wenn jemand ein- oder aussteigen will, und das dann auch erst im letzten Moment.
Durch die unglaubliche Fläche des Hauses haben die Bewohner ziemlich viel Raum, um den eigenen Hobbys nachzugehen, und z.B. Jollen oder Autos zu sammeln. So finden sich in der Scheune etwa 15 komplette Motoren für DAFs, nebst 4 passenden DAFs, etwa 25 laufenden Metern mit allemöglichem Schrott^WErsatzteilen dafür, ein paar Volvos und eben ein Haufen Jollen (FD, 470er, Pirat, H-Jollen) nebst Zubehör. Wenn man das alles bei Ebay verkloppen würde, wäre man reich. Wir (die früh angereisten) haben dann am Samstag die Scheune ausgräumt, große Mengen Bier und Musik rangekarrt, die Scheune mit Teppich ausgelegt, ein Zelt aufgebaut - was man eben so vor Großfeten macht, aber ohne den üblichen Zeitdruck. Gegen fünf haben sich dann alle noch mal für ein Nickerchen zurückgezogen, und ab acht ist dann der Mob eingeritten. So sehr, das sich irgendwann zwei der besagten Stadtbusse wegen der großen Anzahl von geparkten Autos nicht mehr auf dem Deich begegnen konnten. Busfahrer gehen offensichtlich kollektiv nicht zu dem Teil der Fahrstunden, wo rückwärtsfahren angesagt ist, oder sie dürfen es einfach nicht. Es hat nun fast 35 Minuten gedauert, bis die 'Betriebsaufsicht' eingeritten ist, und einem der Busfahrer erlaubt hat, dann doch rückwärts zu fahren. Wenn man so ein Bauernhaus mit Scheune nach hintenraus hat, kann man irre Krach machen - auf der Straße bei den Busfahrern hat man nix (wirklich gar nix) von der Mukke gehört. Insgesamt wird man ja älter und trinkt weniger, dafür bringt man mehr zu essen mit und geht früher ins Bett. Wegen Astra-Getrinke und einfach sehr langem Rumgeeiere an und auf der Tanzfläche waren die meisten am nächsten Morgen doch leicht matschig, aber es gab noch Unmengen von leckerem Frühstück bzw. Fetenresten, um den Magen langsam wieder auf feste Nahrung umzustellen. Sehr lustig, aufzustehen und über überall herumliegende Schläfsäcke zu stolpern - so viel älter ist man dann scheinbar doch noch nicht - und wer braucht schon ebene Erde oder sowas spiessiges wie ne Unterlage. Der Rest des Tages verlief also eher ruhig, inklusive Rückfahrt. Ansonsten ist außer der Wahl bei den Irren Overseas nicht viel lustiges passiert. Die Wahl macht mich irgendwie schon etwas fassungslos. Wie kann man mit so einem maroden System von Macht, Lobbyismus und Amigowirtschaft gleichzeitig nach außenhin die Weltführerschaft beanspruchen? Wenn ich dann noch lese, daß The Bush Administration has decided that it will stand by its approval for a book claiming the Grand Canyon was created by Noah's flood rather than by geologic forces., dann wird mir komplett schlecht. Das allwissende IRC weiß dazu:
Ansonsten hatte ich gestern ein JP&R. Jo, wattn dattn? Das ist ein JobPlanning and Review-Gespräch. Sehr lustig, wenn man das so aufzieht, wie ich es als Sozialpädagoge gelernt habe, aber dem Gegenüber nicht klar ist, das ich eben genau das gelernt habe. Heute abend treffe ich mich seit langem mal wieder mit der Behindi-Freizeit-Betreuertruppe. Ich glaube, ich werde einfach schon vorher ein paar Aspirin werfen - das endet doch nur wieder im Chaos. [Kategorie: /gnargl/freunde] - [permanenter Link] - [zur Startseite]19.10.2004
Ich habe das Wochenende wiedermal bei Leila verbracht. Leider hat es fast die ganze Zeit geregnet. Am Sonntag habe ich mit Kerstin, der Mitbewohnerin von Leila, eine Pferdekoppel mit E-Zaun versehen, während Leila irgendwas anderes mit den Pferden gemacht hat. In Wind und Regen eine mit der Zeit eher unanagenehme Aufgabe, man bekommt nasse Beine, und nach einiger Zeit draußen fängt meine (gewachste) Jacke an, an den Schultern feucht zu werden. Kerstin hatte einen Reitmantel aus Oilskin an, der erstens auch die Beine schützt, und zweitens auf den Schultern einen extra nahtlosen Deckel hat, um dort kein Wasser eindringen zu lassen. Außerdem sieht es ziemlich verwegen aus. Ich will so einen Mantel. Heute war ich mit Jan für den Sportbootführerschein üben. Endlich mal gutes Wetter, und Jan hat relativ schnell begriffen, wie das Ding funktioniert. Leider hat mir der Vermieter des Bootsstandes mal wieder die Laune verhagelt. Ich werde mich mal genauer mit den AGB (vor allem auf ungültige Teile) auseinandersetzen, und dann gibts da mal eins auf die Nuß. [Kategorie: /gnargl/freunde] - [permanenter Link] - [zur Startseite]09.08.2004
Mal wieder ein Umzug. Aber irgendwie wird man auf Dauer ja auch professioneller, wenn die Knochen nicht mehr so richtig mitmachen, und eine Waschmaschine in den vierten Stock Altbau geschleppt werden soll - will sagen: Man ruft kurz an, das gerade der Dackel von der Tante der Nachbarin gestorben ist oder was ähnliches wichtiges, was einen natürlich - 'sorry, aber das mußt Du verstehen' wichtiger ist, als schlecht verpackten Trödel in verwarzte Pritschenwagen zu buckeln. Nur leider, leider bin ich zu dämlich für gute Ausreden. Mein halbherziger Versuch, das schlimmste zu verhindern, weil mein Tennisarm gerade ganz schlimm ist, wird irgendwie nicht akzeptiert. Wenigstens war die Hinfahrt (nach Köln) sehr entspannt, so ein Tempomat im Truck ist doch einfach die Macht. Man hängt sich hinter einen anderen LKW, haut bei 90 den Tempomat rein, und muß bis Hannover nur noch lenken. Und aufpassen, das der Kerl vor einem auch dahin fährt, wo man selber hinwill, natürlich. Auf den beiden anderen Spuren tobt sowas ähnliches wie ein Bürgerkrieg - kleine, große, grelle, schwarze hupen, blenden auf, fahren bis auf Zeitungsbreite auf. Ein wahres Wunder, das da nicht mehr passiert. Da irgendwas zwischen Dortmund (schon mal gehört) und Wuppertal (keinen Schimmer, wo das ist) laut Verkehrsfunk komplett gesperrt ist, entscheide ich mich für die große Ruhrgebietsrundfahrt und bleibe einfach bei Dortmund auf der Bahn geradeaus. Leider ist mein geografisches Verständnis vom Ruhrgebiet eher unausgeprägt, und es tauchen Ortsnamen auf wie Castrop Rauxel, Oberhausen, Essen und anderes auf, was ich nicht so genau zuordnen kann. Warum steht da nicht Düsseldorf? Da wüste ich, in welchem Verhältnis es zum Rhein und Köln liegt. Irgendwann gebe ich auf, und kaufe mir an einer Tankstelle ne Karte vom Ruhrgebiet, was aber die Sache nicht wirklich besser macht. Naja, irgendwann (morgens um halb 3) bin ich dann da, den Weg von der Autobahn bis zum Haus findet mein GPS dann ziemlich gut. Nach einem Willkommensbier (Chris hat Hefeweizen besorgt, damit ich nicht diese kölsche Plörre trinken muß, sehr aufmerksam) versuche ich, in der Hitze zu pennen. Leider ist das schwierig, weil ich einer akuten Großkaterbesiedelung unterliege - die beiden Kater beschliessen, mit im gleichen Bett zu pennen (was okay ist), und vorsichtshalber auf mir zu liegen (was nicht okay ist). Normalerweise verziehen die sich auch beleidigt, wenn man sie abwirft, diese Nacht kommen sie aber immer wieder. Scheinbar haben sie schiss, in der mit Kartons und Trödel vollgestellten Wohnung vergessen zu werden. Am nächsten Morgen kommen tatsächlich ein paar Kaputte, um unter größtem Gestöhne den Krempel in den LKW zu wuchten. Trotz wirklich guter Packweise (nix verrutscht, nirgendwo Löcher) wird das Ding bis zum Anschlag voll. Nun fährt sich das Ding auch nicht mehr ganz so kraftvoll, sondern eher wie ein Stück nasse Seife - im bergischen Land (ah, da ist also Wuppertal) schafft es der Tempomat nicht mehr, das Tempo zu halten, runterschalten ist dann doch notwendig. Angekommen in Berlin versuche ich in Fußentfernung einen Parkplatz für das Ding zu finden, gar nicht so einfach. Und dann noch Rückwärts, wo man bei 6,50-Aufbau kaum sieht, wo das Ding hinten aufhört. Ich falle tot ins Bett. Sonntag früh dann mit dem Ding durch die Stadt, P'berg, und tatsächlich sind zum Ausladen (um 10:00 Uhr) dann so gegen 11:30 genug Leute da, damit wir anfangen können. Die, die spät kommen, machen lange Gesichter: Wie, ihr habt noch nicht angefangen, ich muß gleich wieder weg - Ja, ist klar. Hähö - nö, Ihr sollt ja auch Schmerz haben, wir haben erstmal in Ruhe gefrühstückt. Gutes Konzept, um gute Freunde zum Arbeiten zu bekommen. Am Sonntag um fünf ist alles fertig, der LKW entmüllt und vollgetankt beim Vermieter, ich unter der kalten Dusche. So ein schönes Wochenende, da macht es doch Spaß, mit Kraft und Schmerzen in die neue Woche zu gehen. [Kategorie: /gnargl/freunde] - [permanenter Link] - [zur Startseite]13.07.2004
Von einem, der auszog, einer Hochzeit beizuwohnen. Man kennt sich. Man hängt zusammen und getrennt im IRC rum. Man trifft sich (eher selten, leider) Man wird zur Hochzeit eingeladen... Tja, Robin hat geheiratet, und zwar Nadja. Nadja kommt aus dem Zonix-Randgebie^W^Weiner strukturschwachen Region, dem Kreis mit den meisten Zonenverbindungs-KM in der BRD, aus Kronach. Ich hatte die Ehre und die Freude, dabei sein zu dürfen, wenn ein Bub[tm] aus Düsseldorf in eine fränkische Grossfamilie eingemeindet wird, aber der Reihe nach. Ich bin gegen fünf am Freitag in Kronach angekommen, und wurde vom Bräutigam selbst abgeholt, und zum Hotel und dann zu den Eltern der Braut gekarrt (liegt alles etwas auseinander, da auf dem Land). Bei den Eltern der Braut gabs erstmal Bier. Gezapft, versteht sich. Nein, keine fliegende Installation für eine Feier, sondern der Bierkran ist festinstallierter Bestandteil der fränkischen Einbauküche. Und nicht mit einem 5 Liter-Partyfässchen, sondern mit einem normalen 30 Liter-Keg angeschlossen. Andere Gäste haben dann ganz der Tradition entsprechend ihr Porzellan in der Einfahrt zerschmissen, Ralph und ich haben uns aber aufs wesentliche konzentriert. Nach einigen Biers ging es dann zu Fuß aweng den (Kreuz-)Berg hinauf (lt. Braut 10 Minuten, gefühlt nicht viel länger, aber wesentlich steiler), dort gab es ... Bier. Latürnich. Und Aas vom Grill. Und von einem durchgeknallten Friedrichhafener Polizisten Schnaps aus der Literflasche. Wenn man versucht, nur Tier, das weniger als 2 und mehr als 4 Beine hat und im wesentlichen im Wasser lebt, zu essen, heißt das: Viel Bier. Zur Untermalung gab es noch einen Akkordeon-Spieler mit Bassbegleitung (eher anstregend zu hören) und Gesang durch den Brautvater (leider ohne Untertitel). Der Akkordeon-Spieler weckte die Lust in mir, endlich mal präzises Messerwerfen mit normalem Gastronomie-Besteck zu lernen. Bier. Irgendwann hatten wir genug, und sind mit einem wahnsinnigen Taxifahrer ins Gasthaus (Hotel ist eher unpassend) gerast. Neben einfachen Kolateralschäden wie fast zermatschten Katzen hätte er fast noch nen Kasten Bier zusätzlich ins Auto gestellt bekommen, zum Glück waren wir da, bevor sich mein Magen genauer mit der Fahrweise beschäftigen konnte. Am nächsten morgen gabs im Gasthaus ein einfaches Frühstück ohne Kaffee. D.h., es gab eine leicht bräunliche, heisse Flüssigkeit mit widerlichem Geruch und ohne Geschmack. Manche der Mitfrühstücker tippten auf schwarzen Tee, ich bin mir sicher, das die gerade einen Enkel haben, der beim Bund ist, und dessen harte Socken gemahlen, geröstet und aufgebrüht wurden. Für Fleischverächter gabs auch eine Sorte "Käse" - immerhin. Wir sind wieder irgendwie (als Nichtautofahrer mußte man sich um nix kümmern, entweder war eh irgendwo Platz in einem Wagen, oder man wurde einfach abgeholt - toller Service) wieder zu den Brauteltern gelangt, und von dort aus im Korso hinter dem Brautpaar her (warum dürfen die sich schon vor der Trauung sehen? Ich verstehe zu wenig von den Ritualen) zur Feste Kronach. Der routinierte, aber trotzdem mit viel Spaß bei der Sache gewesene Standesbeamte hat dann die Trauung in einem Turmzimmerchen der Festung vollzogen - gerammelt voll war es, und zum Ende hin auch eher warm - aber alle waren mit Spaß und dem notwendigen Ernst bei der Sache - mal abgesehen von Oskar, der lieber mit seinem Turmdrehkran (NEID!) geworfen hat. Robin nimmt den Namen seiner Frau an - immer noch ungewöhnlich, aber seine Gründe dafür kann ich nachvollziehen. Zum Glück endet der Name auch auf A, so daß man dies ähnlich gut brüllen kann, wenn er mal wieder Scheisse gebaut hat. Nach der Trauung gab es endlich wieder Alkohol - wenn auch nur Sekt. Beim Verlassen des Turms wurde dann das Brautpaar, wie es sich gehört, ordentlich mit Reis beworfen - Gelfrisuren sind da eher unpraktisch. Da man ja auf einem Bein kaum stehen kann, ist die gesamte Hochzeitsgesellschaft dann in die Burgschenke gezogen, um Bier zu trinken, und riesige Brocken Leberkäs in aufgesäbelten Semmeln wegzudrücken. Ich bin dann irgendwann an die frische Luft gegangen, weil mir schummerig wurde. Die Hochzeitsgesellschaft teilte sich in drei große Blöcke: Die Einheimischen, die 'Diplomaten', der Rest. Die Einheimischen: Anführer: Brautvater. Dresscode: bunt gemischt, von locker bis festlich Sprachcode: Schwierig, wenn sie schnell und/oder mit Ihresgleichen sprechen. Zusammenfassung: Insgesamt gutgelaunt, und jedem Schluck Alkohol und jedem Stück Gebratenem zugeneigt und mit der Wirkung vertraut. Kommunikativ auch und gerade gegenüber ausgewiesenen Nicht-Franken. Gerade zu krankhafte Sorge um das Wohlbefinden und die Unterhaltung der Gäste. Die Diplomaten: Anführer: Unklar, eventuell geht das direkt nach PS. Dresscode: festlich bis sehr steif Sprachcode: Eindeutig Leser von rosafarbenen Tageszeitungen Fahrzeug: Eigenes Fahrzeug, eher sportlich ist ein Muß - gerne genommen werden Kabriomodelle von TT bis SLK. Zusammenfassung: Insgesamt vorsichtig gegenüber Zumutungen wie Leberkäsbrocken in Schrippe, die man mit den Fingern essen muß, und anderen eher rustikalen Vorstellungen einer Hochzeit. Hang zur Steifheit schlägt sich auch im mangelnden Willen, sich mit Mitgliedern der anderen Gruppen ernsthaft zu unterhalten, nieder. Unsicherheit über das richtige Dressing. Einzelne Damen der Gruppe wurden am Samstag in vier komplett unterschiedlichen Outfits gesehen (Frühstück, Trauung, Kuchen, Fest) Leichter, aber durchaus spürbarer Ekel und Angst vor Ansteckung an Typen wie mir. Der Rest: Anführer: der Trauzeuge Dresscode: bunt gemischt von locker bis festlich Sprachcode: diverses Fahrzeug: Unwichtig. Zusammenfassung: Die Bemühung, sich angemessen zu kleiden wird honoriert, nicht die Kleidung. Es geht sichtlich darum, ein Maximum an Spaß für das Brautpaar und auch für sich selbst herauszuholen. Angebote zum Trinken werden dankbar angenommen. Die Hochzeitsgesellschaft kam dann auch irgendwann aus der Burgbaude heraus, um ein Foto mit allen machen zu können - der Moment schien günstig, es regnete gerade nicht (wie eigentlich immer wieder am Wochenende). Also wurden alle zusammengeschoben und vor dem Bergpanorama von Kronach abgelichtet. Es gab auf dieser Hochzeit keine Kamera mehr, die auf echten Film belichtet hätte. Irgendwie führt das auch dazu, das alle wie bekloppt draufhalten - kost ja nix. Das sieht aber von aussen eher aus wie ne Lomo-Party und nicht wie eine Trauung. Besondere Wertschätzung und Erwähnung verdient Olga (Freundin der Brautigammutter), die mit tiefer Stimme und sehr feinem Humor immer wieder gern Kommentare zum aktuellen Geschehen abgab. Anschliessend wurde im Konvoy und laut hupend (Kinners, was für ne bekloppte Tradition) durch Kronach Richtung Fischbach gefahren, um zum Hauptfestivitäten-Ort zu gelangen - einem Gasthof in einem schmalen Nebental. Dort gab es wieder einen schrägen Brauch - das Brautpaar hat um die Wette einen Sekt auf Ex gekippt und die Gläser zerschmissen. Nadja war schneller. Mir ist entgangen, was das bedeutet. Anschliessend gab es endlich wieder was zu trinken, wenn auch nur ein Gläschen (Stösschen!) Sekt/Prosecco. Leider ist es so kalt, das wir nicht draussen sitzen können, sondern uns in das Gasthaus zurückziehen, und dort Kaffee und Kuchen (lecker, endlich mal kein Tier) nehmen. Verbunden durch einem weiteren schrillen Brauch kippt ein Gast ungefähr 1.000.000 Pfennige (äh, Cents) in das Auto, mit dem das Brautpaar vorgefahren ist - leider wird das Brautpaar dieses Auto aber nicht weiter benutzten - da muß dann wohl jemand anderes aufräumen. Irgendwann ist dann auch die Braut entführt worden, Robin sagt dazu erst mal nur: "Ich verhandle nicht mit Entführern." Er macht sich dann aber doch zusammen mit dem Trauzeugen auf den Weg, die Braut zu retten. Ein seltsames Unterfangen für zwei Berliner, in Kronach die Braut aufzuspüren, aber irgendwie schaffen sie es dann doch. Ich nehme eine Auszeit, und lasse mich ins Hotel pendeln. Auf dem Rückweg habe ich dann die Chance, Robins "niemand ausser mir fährt mit meinem Wagen"-Saab zu testen. Allerdings finde ich das Beschleunigungsverhalten eher enttäuschend. Wieder im Gasthof angekommen, beginnt der vorletzte Akt - die Feier. Dazu gibt es endlich wieder was zu trinken, und ware Massen an Essen - auf ausdrücklichen Wunsch der Braut auch mit Beilagen und Dingen ohne Fleisch. Zum wirklich brauchbaren Buffet wurden wir von einer Zweiman-Gitarrenkombo begleitet, Des Brautpaars anfängliche Beführchtungen, dies wäre ein grausamer Scherz des Brautvaters, erweisen sich zunächst als unbegründet. Abgesehen von der Lautstärke ist die Musik wesentlich erträglicher als die der beiden Altherren auf dem Polterabend. Es wird getanzt - das ansässige Bier ist von der Brauerei Püls, was lustige Assoziationen weckt. Eh, mach ma noch n Püls. Hmm. Im Nachhinein ist es nicht so wahnsinnig witzig, aber da war es das auf jeden Fall. Der Brautvater gibt noch ein paar Lieder und Texte zum Besten - leider wieder ohne Untertitel, zum Teil ist das auch gut so, weil zumindest eins davon einen deutlich versauten Inhalt hat. Dann spricht ein alter Freund der Braut, der zufällig Pfarrer ist, und gibt den beiden mit auf den Weg, sich in Liebe, Gehorsamkeit, Geduld und Demut zu üben. Wenn mal etwas nicht klappe, mögen sie sich darauf hinweisen mit den Worten: "Robin, da war keine Liebe drin". Was für ein schöner Satz, gerade für Robin. Also: In Geduld und Demut! Irgendwann konnte ich vor Püls-Sauferei nicht mehr, und wir sind ins Hotel gefahren (worden). Am nächsten Morgen spätes, aber einigermaßen schmerzfreies Erwachen. Nach dem eher lausigen Frühstück gabs zum Glück bei den Brauteltern noch ein kleinen Weisswurst/Brezel/Bier-Empfang. Insgesamt habe ich mich auf diesen Festivitäten sehr wohl gefühlt - dazu gehört schon was, ein dickes Kompliment an die Gastgeber und stolzen Brauteltern. [Kategorie: /gnargl/freunde] - [permanenter Link] - [zur Startseite]02.12.2002
Also war ich heute morgen nicht tot, wäre aber bei den Schmerzen vielleicht besser gewesen. Asja hatte den 4. oder 5. Umzug, seit dem ich sie kenne (was auch so 4 oder 5 Jahre sind). Mal wieder vom 5. Stock alles rausschleppen, in einen viel zu kleinen Robben&Wientjes drücken und damit durch die Stadt hoppeln. eXtreme robbing nennt man das wohl. Schon interessant, wie die am Elend anderer verdienen. Als ich gerade einen Führerschein gemacht habe, war das ne kleine Klitsche im ZRG (Zonenrandgebiet) mit 20 ekligen und total runtergewohnten Ford Pritschen. Nun haben die etwas über 500 Autos in allen Größen und 4 oder fünf Standorte in Berlin, haben an den Autos Barcodes für die Abnahme und sind trotzdem immer noch die bei Altis in Berlin angesagte Autovermietung, weil sie immer noch die gleichen Preise haben. Zum Glück warn diesmal ausreichend Leute da, und das Zeug mußte auch nur in einen Keller geschleppt werden, wo man sogar bis vor die Kellertreppe fahren konnte. Leider hatte die Karre keine Kipppritsche, dann hätten wir auch gleich zur Müllverbrennung fahren können. Aber man trifft gute alte Bekannte, z.B. die Kiste, die mir schon vor zwei Jahren beim Abreissen des Griffes auf den Fuß geknallt ist oder die Stehlampe, die schon seit dem ersten von mir erlebten Umzug keine Birne mehr hat. Jedenfalls spüre ich so ziemlich jeden Muskel im Körper. Ich 'durfte' dann auch wieder die Waschmaschine buckeln. Der Tag inne Firma war heute entsprechend. Schmerzen, geringer Wirkungsgrad, idiotische Kundenanfragen. Wie man sich das eben an einem Montag wünscht.
Ich habe drei Bilder für weitere echt-kacke Airbrushs für unsere Werksfeuerwehr-Ausrüstung zugesandt bekommen, schönen Dank dafür, Christoph. Das beschweißt, das auch Leute außerhalb der direkten TOH-Krew-Kreise einen gediegenen Geschmack beweisen. Wir sind nicht allein! [Kategorie: /gnargl/freunde] - [permanenter Link] - [zur Startseite] |