Aleks ihm sein Blog

[ Wir haben noch Hirn hinten im Haus ]

Das ist mein Blog.

Hier gibts, was ich tue, getan habe und vielleicht tun werde. Auch, wenn und weil das total unwichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte ist. Viel Spaß damit.

Wer mich möglichst zeitnah erreichen und/oder beschimpfen will, versuche dies per Email (s.u.), per Twitter, auf Facebook oder im ircnet oder suche mich persönlich auf.

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26.10.2007


15:01 Uhr  Freitags nach eins - Panzerschlacht!


Das Interesse an billigen fernsteuerbaren Geräten ist in der Firma gerade besonders hoch - gerade in Hinsicht auf die Möglichkeit der hardwarenahen Programmierung und kreativem Einsatz von (teil)autonomen Systemen. Mein persönliches Interesse gilt z.B. gerade dem c't Bot.

Die Kollegen halten es einfacher und gehen mit Panzern auf einander los.

Die Panzer haben eine Trefferanzeige, nach fünf Treffern fahren sie nicht mehr. Die Steuerung befindet sich in einer Handgranate zum Aufklappen, es werden gleich noch ein paar Panzersperren mitgeliefert.

Also alles was man so für complete waste of time braucht.

Andere warten Hubschrauber oder spielen mit Gabelstaplern.

Wir suchen übrigens Verstärkung in den Bereichen Unix Systemadministration und angewandter Wahnsinn -> Jobs bei S2. Wir sind zertifizierter Ausbildungsbetrieb für den zweiten Teil der Anforderung, Bewerbungen werden auch ohne Praxis in diesem Bereich gerne gesehen, besonders von unserer Personalabteilung.


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25.10.2007


22:54 Uhr  Googleoerks-Update für Norddeutschland


Googleoerks hat neue Karten, Hamburg ist nun endlich richtig hochauflösend.

Leider ist mein Boot nicht an seinem Platz, siehe kml. Dafür das von Nils.

Ich hab echt lange nach meinem Boot gesucht, und es nicht gefunden - im ganzen Hafen nicht. Dafür hab ich eine Barkasse gleich drei mal entdeckt - siehe kml.

Ich rätzle etwas um den Zeitpunkt der Aufnahmen - die von unserem Büro sind ziemlich sicher von Frühling 2007 (wir konnten heute ganz gut den Abbau der Kräne rekonstruieren), und es muß nach Anfang Mai sein, weil Nobile nicht mehr an ihrem Winterliegeplatz liegt.

Also ist so ein Googleörks-Bild eine Reise in parallele Zeiten - eigentlich klar, aber witzig, dies an Dingen, die man verorten kann, herauszufinden.


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21:47 Uhr  RBLs und warum sie gehirnverletztschwierig zu nutzen sind.


Dies wird ein technischer Artikel, der ein gewisses Vorwissen erfordert. Ich bin zu faul, hier alle Begleitumstände auf Nicht-Admin-Niveau auseinander zu fieseln.

Und ja, Ihr Apostel der Moral - ich veröffentliche hier Emails. Weil es hier um Mails zwischen Role-Accounts geht und weil ich in diesem Fall die Möglichkeit der Aufklärung für ein höheres Rechstgut als den Schutz von Persönlichkeitsrechten von Roleaccounts halte. Steinigt mich.

Der Rechner, der demnächst headcrash ersetzen wird, hat Teile seines Betriebs aufgenommen und ist prompt in einer Realtime Blackhole List gelandet, also in einer Liste, die man nutzen kann, um sich vor Mails von kaputten/gehackten/verwurmten/spamenden Kisten zu schützen.

RBLs (eigentlich, da hat Zugschlus recht: DNSBL, also DNS basierte Blocklisten) sind regelmäßig in der Kritik, immer wieder aus anderen Gründen. Mal, weil sie Provider-Mailserver aufnehmen, weil deren Kunden auf eigenen Systemen offene Relays basteln, mal, weil sie die Policies, nach denen sie Systeme aufnehmen, nicht offen legen, öfter mal, weil es schier unmöglich ist, von solchen Listen wieder herunter zu kommen, mal, weil die Betreiber in ihrem blinden Fanatismus weit über das Ziel hinausscheissen, mal ... die Liste ist endlos.

Eigentlich müßte man ja nicht die Betreiber von solchen Listen kritisieren, sondern die, die diese Listen sehenden Auges einsetzen. Dazu gehören in unserem Kulturkreis auch die sehr großen Mailprovider wie z.B. die unterschiedlichen Ausprägungen von UI (gmx, web.de, 1&1). Gerät ein Mailserver in eine RBL, die von diesen als Filter genutzt wird, wird Mail zu einem write only medium, weil die Mails einfach nicht mehr bei einem großen Teil der nicht professionellen Mailempfänger im deutschsprachigen Raum ankommen und diese das auch nicht merken.

Zusammen mit Ralph habe ich mich auf die Suche gemacht, um einen möglichen Fehler zu finden - schliesslich ist das System frisch aufgesetzt und die Möglichkeit, irgendwo was flasch konfiguriert zu haben, nicht auszuschliessen. Wie erhoffterwartet, haben wir aber nix gefunden. Das System produzierte einen late bounce, weil ich den Mailserver zum Testen noch auf soft_bounce konfiguriert hatte - ein Fehler wird also nicht mit 5xx, sondern nur mit 4xx beantwortet und erstmal gequeued. Das habe ich in dem Zug entdeckt und gefixt, das war aber offensichtlich nicht die Ursache für das Listing.

Natürlich stand auf der Webseite des Betreibers CBL auch kein weiterer Grund für das Listing, die Zeit war so ungenau, daß man auch anhand der Logfiles keinen Zusammenhang herstellen konnte.

Also haben wir auf 'delisting' geklickert, und es hat auch delisted. Allerdings war die Kiste dann 24 Stunden später wieder in der Liste. Nun bin ich etwas rabiater vorgegangen, und habe die in der FAQ angegebene CBL listing diagnosis komplett durchgeführt.
Latürnich ohne Ergebnis.

Das Ergebnis habe ich in meinem holprigen englisch per Mail an die Betreiber geschickt - ohne ernsthaft auf eine Reaktion zu hoffen und mit der vagen Idee, daß das hirntote Konzept eventuell komplett karpott ist und die wirklich auf Hostnamen losgehen.

Überraschender Weise kam eine Antwort, und noch überraschender - ich hatte mit meiner Vermutung tatsächlich Recht. Wie jemand im IRC schrieb: Als es Hirn regnete, hatten die wohl den Regenschirm aufgespannt...

Vorhin kam noch mal eine Mail, die generelle Abhilfe (Anpassung von braindead.pl) anzeigte, aber mich trotzdem aufforderte, den Hostnamen zu ändern. Ich frage mich, was die tun, wenn ein großer Hersteller von Crapware auf die Idee kommt, ein System auf den Markt zu bringen, das nicht OEMCOMPUTER sondern vielleicht mail.fqdn im HELO schreibt. oder www oder mx.

Also geantwortet, und auch darauf noch mal ne Antwort bekommen. Immerhin setzen sie sich mit den Argumenten auseinander, das ist mal was anderes als ORBSORBS und wie sie hießen.

Soweit - so gut, immerhin sind die Jungs diskussionsbereit.
Problematisch halte ich es weiterhin, daß es Admins von mittel- bis sehr großen Mailumgebungen gibt, die auf diese Liste (die ohne eigene probes arbeitet) und schlimmere filtert, und zwar anscheinend ohne Kreuzabgleich mit anderen Listen und direkt im SMTP-Dialog. Ich kann verstehen (lies: ich betreibe kommerziell Mailserver), daß dies notwendig erscheint, gerade in großen Umgebungen, dann sollte man doch aber z.B. ein Punktesystem haben, mit dem Treffer aufaddiert werden - wie das z.B. Spamassassin macht. Mir ist auch nicht klar, wie man das direkt im SMTP-Dialog und performanceneutral hinbekommt, und das latebounces keine Lösung sind.

Hmm. Mal wieder ein Grund, ins Usenet zurückzukehren und das in einer geeigneten Gruppe zu diskutieren.
de.comm.software.mailserver? Mal sehen, ob ich das noch hinkriege :-)


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22.10.2007


18:25 Uhr  Geile Schiffsnamen, Teil 206 - Bommel oder Schraube?


Mit welchem Teil des Schiffes wird hier wohl der Beluga stimuliert?

In der Berufsschifffahrt ist das Stimulieren mit der Bommel ('Wulstbug') möglich - neulich erst hat ein anderer Containerjäger auf diese Art einen Walkadaver in den Hafen hereinstimuliert.

Walscheinlich, nachdem jemand anderes den gleichen (Nochnicht-)Kadaver vorher etwas mit seiner Schraube stimuliert hat.

Aber deswegen gleich einen Feeder danach zu benennen - englischer Humor?

Und was sagt der Walschützer Nummero Uno dazu? Wird hier eventuell gar nicht der Wal selbst stimuliert, sondern nur seine Namensvetter aus Blech und seine Gummiwurstjünger, jederzeit bereit, wenn eine TV-Kamera (zur Not die eigene) in der Nähe ist?

Und der neue, zweite? Kein Wunder, daß sich der eigentliche Wal so rah macht, wenn überall Schiffe mit seinem Namen rumkariolen.


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12.10.2007


10:57 Uhr  GIS mit Abkürzungen


Wer als vorbildlicher Blogleser auch das kml-File der letzten Einträge betrachtet hat, dem wird aufgefallen sein, daß der eingezeichnete Track manchmal sehr direkt geht und nicht immer dem Wasserlauf folgt.

Der erfaßte Track stammt von einem normalen Hand-GPS (Garmin gpsmap76), das einfach so herumlag, nicht vom Wunderplotter mit SIRF-III-Chipsatz. Ab und zu hab ich wohl auch vergessen, es einzuschalten, ab und zu hatte es so einfach herumliegend wohl auch einfach nicht genug Satelliten.

Schade, schade.

Ahja, aufmerksamen Lesern fällt noch auf, daß ich vergessen habe, die Streckenabschnittsabkürzungen aufzulösen:

Elbe: Elbe, Fluß, entspringt in Tschechien und fließt bei Cuxhaven in die Nordsee (sicher schon mal gehört...)
ESK: Elbe-Seiten-Kanal, verbindet strömungsfrei die Elbe (Artlenburg/Lauenburg) mit dem Mittellandkanal (Wolffsburg)
MLK/EHK: Mittellandkanal/Elbe-Havel-Kanal, verbindet die westdeutschen Wasserstraßen mit den östlichen, überquert bei Magdeburg die Elbe und heißt ab dort eben EHK, die Kilometrierung bleibt.
UH: Unterhavel, startet in Berlin an der Schleuse Spandau, geht über Brandenburg bis Havelberg und mündet dort in die Elbe.
SOW: Spree-Oder-Wasserstraße, verbindet die UH mit der Oder, folgt in Berlin dem Verlauf der Spree.
TK: Teltowkanal, verbindet die Potsdamer Gewässer mit den östlichen Berliner Gewässern, kürzt die Stadtspree und UH ab.
PVK: Pareyer Verbindungskanal, n-licher Durchstich vom EHK zur Elbe.
Schleusenkanal: Verbindung zwischen Elbe und UH bei Havelberg.

Elwis stellt das auch noch mal grafisch dar.


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00:37 Uhr  Rückfahrt nach Hamburg


Der erste Teil der Reise ist nun auch mit Links versehen. Das zum Törn passende Google-Oerks-File.

Die Reparatur hat entsprechend meiner Befürchtungen nicht bis Donnerstag mittag, sondern bis Freitag mittag gedauert. Grund dafür war die schlechte Verfügbarkeit des Hauptakteurs bei der Geschichte, einem Schlosser, der ziemlich genau wußte, was und wie er es tut - der konnte einfach erst Donnerstag nachmittag.

Bei der genaueren Vermessung der gezogenen Welle bzw. der Lager stellte sich leider heraus, daß die Welle am achteren Lager (Sternbuchse) ziemlich eingelaufen ist (Altschaden, 39 Jahre Laufzeit eben...). Das Anfertigen einer neuen Buchse würde also nicht grundsätzlich das Problem der Vibrationen bei bestimmten Drehzahlen beseitigen, wohl aber das Spiel wieder auf ein einigermaßen erträgliches Maß bringen.

Die Buchse wurde noch Donnerstag abend eingesetzt, Freitag mußte ich nur wieder die restlichen Teile zusammenpuzzeln, dann fehlte noch eine Passfeder, die noch schnell angefertigt wurde. Im Wasser dann Stopfbuchse anziehen und losfahren - so schnell wie irgendmöglich den Lans und Nils hinterher.

Ich habe es an dem Abend durch etwas Glück mit der Schleuse Kleinmachnow (und einem bizarren Erlebnis mit anderen Motorbootfahrern, die schon echt total oft geschleust haben, aber überhaupt nicht wußten, wie das geht... Gekreische der Bugfrau über das verschwindene Wasser und dem Problem, daß die Schleusenwände nun total glitschig seien) noch im allerletzten Büchsenlicht bis Ketzin geschafft, und dort am Gästelieger eingerastet. Gut für den Ort, sich einen kommunalen Liegeplatz zu halten, schlecht für den Ort, daß ich und die beiden anderen Besatzungen wegen des intensiven Nazi-Parolen-Gegröhles von ein paar besoffenen Halbstarken im Park im Dunklen uns nicht in den Ort getraut haben. Ist mir schon lange nicht mehr passiert.

Da ich nun richtig Strecke machen mußte, habe ich mir den Wecker auf halb sieben gestellt, und bin auch entsprechend hochgefedert (Urlaub, da muß man den Tag kompett nutzen). Leider war echt fies dicker Nebel. Also richtiger Nebel, man konnte keine 50 Meter weit gucken. Wegen des großen Zeitdrucks und mit Hilfe des tollen Kartenplotters, der mir einen richtigen Ariadnefaden (den Track der Herfahrt) gelegt hat, konnte ich wie geplant um sieben loszittern, immer schön am Track entlang, mit 50 Meter Abstand nach rechts...

Manchmal war da echt nix mehr um mich rum, keinerlei Sicht auf irgendwas festes, was die Orientierung und schon das Geradeausfahren schwierig macht - man kann nicht mal am eigenen Kielwasser sehen, ob man geradeaus fährt, sondern nur am Kompaß oder am Vorauspfeil am Plotter. Zum Glück war das fragliche Gebiet sehr genau kartiert, die Tonnen lagen z.B. exakt auf Position, wie ich auf der Herfahrt herausgefunden hatte. Durch den seitlichen Abstand war ich relativ sicher, Entgegenkommern nicht direkt vors Korn zu laufen. Das ging aus zwei Gründen gut: Ich (und alle anderen, die hier herumfuhren) hatte Fernlicht an, also Suchscheinwerfer nach vorn, etwas links gerichtet) und alle anderen außer mir hatten Radar.

Der hier hatte auch Scheinwerfer, aber am Schuber, und ich bin auf der falschen Seite, aber da warte ich bereits vor der Schleuse Brandenburg mit dem Kommentar des Schleusenmeisters aufm Funk 'Wenn Du den Schubverband siehst, kannst Du einlaufen, die Ampel ist schon grün'. Zum Glück wurde es schnell besser.

Wieder hatte ich mit den Schleusen Glück - im Gegensatz zur Hinreise habe ich nirgends wirklich lange gewartet. Ich war dann auch relativ schnell durch die Schleuse Parey auf der Elbe - der Spritsparer und Kilometerfresserfluss. Die Elbe hat gerade fies Hochwasser, und damit 6 km/h Strom Richtung Nordsee. Das führte dazu, daß ich mit gemütlichen 1300 Touren und über 16 km/h die Elbe runter raste - an den ganzen Buhnenköpfen, die alle durch das sehr hoch stehende Wasser unter Wasser und damit unsichtbar sind, entlang.

Das Fahrwasser ist durch Baken an Land und dazugehörige Tonnen im Wasser markiert, nicht durch eine durchgehende Betonnung auf beiden Seiten. In der Regel liegt das Fahrwasser immer auf der Seite des Prallhangs, also auf der jeweiligen Außenkurve, damit ist man die ganze Zeit beschäftigt, dem Fahrwasser zu Folgen und die Flußseite zu wechseln. Die Elbe ist zwar bei soviel Wasser eigentlich überall tief genug, aber man sieht eben nicht die Strombauwerke wie Buhnen, Landzungen, Steinpackungen und so weiter, die besonders in engen Kurven von der Innenseite aus erheblich weit in die Mitte des Flußes reichen. Das rote (oder grüne, dann auf der Spitze stehende) Viereck zeigt die Seite des Flusses an, an dem das Fahrwasser läuft, das Kreuz einen Wechsel der Fahrwasserseite. Die beiden Tonnen dienen der Aufmerksamkeit und sind Radardoppelziele, so daß man auch bei unsichtigem Wetter einen Seitenwechsel gut mitbekommt. Zu dicht sollte man an diese Tonnen aber auch nicht ranfahren, weil man oft nicht sieht, wieviel Wasser noch darunter ist.

Durch die sehr gleichförmige Bewegung und die Kilometrierung kann man sehr gut abschätzen, wie weit man bis zum Verschwinden des Sonnenlichts kommt, auf der Elbe ist das auch wichtig, weil es nicht viele Möglichkeiten gibt und es im Dunkeln einfach viel zu gefährlich ist. Es war klar, daß ich es noch bis Havelberg schaffen würde.

Am nächsten Morgen war es dann dank der klaren Nacht und der relativ hohen Wassertemperaturen total nebelig, diesmal war aber an Fahren nach Karte und Gehör überhaupt nicht zu denken. Erst gegen 10:00 Uhr lichtete sich der Nebel so, daß ich bis zur Elbschleuse fahren konnte, hinter der Schleuse war es allerdings immer noch so nebelig, daß ich erst gegen 12:00 Uhr richtig los gefahren bin - sowas ist ziemlich spannend für die Zeitplanung...

An den beiden Tagen waren irre Mengen von Spinnenfäden in der Luft, das ganze Boot war klebrig wie Zuckerwatte. An der Elbe halten sich eine große Menge Gänse auf, und auf dem östlichen Ufer stehen immer noch ab und zu etwas unmotiviert Wachtürme herum und Eisenbahnbrücken enden mitten im Überschwemmungsgebiet. Dadurch wirkt die nähere Umgebung sehr unberührt und schön. Es gibt immer noch nur wenig Brücken über den Fluß, lokaler Verkehr wird von ein paar Fähren bedient, die zum Glück inzwischen alle freifahren und nicht mehr an irgendwelchen Kabeln hängen, auf die man besonders achten muß.

An diesem Abend bin ich noch bis Hitzacker gekommen, damit war dann auch einigermaßen sicher, daß ich es am letzten Tag bis Hamburg schaffen würde, und ich meinen großen Zeitplan halten könnte. Hitzacker hat eine witzige, total verbaute Altstadt aus windschiefen Fachwerkhäuschen, leider bekommen sie gerade ein Elbbollwerk aus Beton, das schon in der Bauphase ziemlich nach Atlantikwall aussieht. Den Ort wird das nicht schöner machen.

Am Montag bin ich dann noch ziemlich unspektakulär und entspannt die letzten 100km bis nach Hamburg gerutscht, weil es morgens nicht mal diesig war, und ich früh loskonnte.

Insgesamt ne schöne Reise, leider mit einem teuren und nervigen Zwischenspiel - lieber wäre ich mit den anderen zusammengefahren.

Statistik:

Reise

Strecke

Maschinenstunden

Diesel

Hamburg - Berlin

Elbe 43km
ESK 115km
MLK/EHK 149km
UH 67km
SOW 35km
409 km, 10,7 km/h

38,2 h

190 Liter, ~5 Liter/h

Berlin - Hamburg

SOW 10km
TK 33km
UH 51km
EHK 31km
PVK 4km
Elbe 244km
Schleusenkanal 6km
379km, 12,5km/h

30,4 h

120 Liter, ~4 Liter/h

gesamt

788km, 11,5km/h

68,6 h

310 Liter, ~4,5 Liter/h

Ja, das Hobby verbraucht etwa 0,3 Liter Diesel pro km.

Ich bin gerade zu faul für Geotags, die Orte sind alle dem Google-Oerks-File zu entnehmen.


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03.10.2007


23:08 Uhr  Da entstehen dann Kosten...


UPDATE - nun mit Links. Das zum Törn passende Google-Oerks-File.

Wie angekündigt, bin ich mit meinem mobilen Terrorcamp unterwegs, eigentlich um ein Boot, das sich die Serverlans zugelegt haben, mit diesen gemeinsam vom Liegeplatz Berlin nach Hamburg zu überführen.

Dafür bin ich am Donnerstag nachmittag losgefahren, und wegen Tide und anderer widriger Begleitumstände wie z.B. vergessliche Schleusenwärter erst um 20:30 Uhr in Geesthacht/Oberwasser angekommen - da ist es dann auch schon stockdunkel.

Der Yachthafen in Geesthacht ist sehr nett, weil man sofort einen Schlüssel für alle Clubanlagen bekommt und auch sonst sehr herzlich empfangen wird.

Am nächsten Morgen bin ich dann zeitig los, wurde aber schnell vom Schiffshebewerk Scharnebeck im Elbe-Seiten-Kanal in meinem Zeitplan durcheinander geworfen, ich mußte dort erstmal knapp zwei Stunden warten. Das gleiche dann noch mal vor der Schleuse Uelzen, dort allerdings mit drei Stunden Wartezeit. Damit war es dann auch schon wieder fast dunkel - zusammen mit den anderen Sportbooten, die auch so lange warten mußten, sind wir dann gegen die einbrechende Dunkelheit geprescht, um zu einer guten Übernachtungsmöglichkeit zu kommen, die nicht direkt am Kanalufer liegt. Man darf (und kann) in Kanälen nicht einfach so irgendwo übernachten, sondern nur an dafür vorgesehen Liegestellen (die aber keinerlei Schutz vor auch nachts vorbeifahrenden Schubverbänden und deren Wellen bieten) oder eben in Yachthäfen. Die anderen wollten nach Wittingen, weil dort eine Saisonende/Kanal-in-Flammen/Motorbootfete angekündigt war - am Vorarbend des Infernos hat es dort aber unangemessen durchgängig und dazu auch noch viel geregnet.

Zum Glück läuft meine Dieselheizung wieder komplett ohne Mucken, und wegen des feuchten bis sehr nassen Wetters hab ich mir auch den Luxus gegönnt, diese praktisch permanent (mit ein paar wenigen Stunden Ausnahme, meist über mittags, wenn es warm war) laufen zu lassen. 1,5 Liter Diesel am Tag ist das schon wert - schön warm und trocken.

Von Wittingen aus waren es dann nur noch 38 km bis zum Mittellandkanal, die eine Schleuse Sülfeld war auch relativ schnell überwunden. Ich habe dann sehr zeitig in Haldensleben festgemacht, weil in der Karte stand, daß es dort in fußläufiger Entfernung eine Tankstelle gibt, und ich mit meinen Treibstoffvorräten auf die Hälfte runter war.

Die Tankstelle war dann doch in 1,5 km Entfernung, und vorallem habe ich festgestellt, daß mein extra fürs Kanistern beschaffter Hackenporsche gar nicht an Bord war. Dazu regnete es mal wieder ausgiebig. Ich habe dann den Hafenmeister gefragt, ob er mir eine Karre leihen kann - und der hatte nicht nur eine Karre für mich, sondern noch ein passendes Fahrrad zum Ziehen der Karre...

Jubelnd bin ich damit und meinen Kanistern losgescheppert, und an der Tanke eingerastet. Dort leider etwas geplempert (der Verschluß des einen Kanisters war nicht richtig zu), und sofort kam auch die Betreiberin aus ihrem Laden, ich bereitete mich seelisch auf einen berechtigten Anschiss vor - aber nix. Ob ich von einem Boot käme, und ob ich noch mehr Diesel bräuchte, sie könne mir noch Kanister leihen. Unglaubliche, nicht selbstverständliche Gastfreundschaft. Also mußte ich nur zwei mal und nicht drei oder viermal (zu Fuß!) den Weg zwischen Tanke und Boot zurücklegen - Haldersleben, vielen Dank dafür!

Nach so einer Aktion, bei der man trotz Regenzeug komplett durchweicht, ist es doppelt geil, einen Ofen zu haben, der nicht stinkt (wie das Petroleummonster aus vergangenen Tagen) und der schön warm und trocken macht.

Von Haldersleben aus bin ich am Sonntag dann bis Brandenburg gefahren, und habe dabei das neue (naja, relativ neu) Wasserstraßenkreuz bei Magdeburg benutzt, um die Elbe zu überqueren - in einem Aquädukt bzw. einem Trog voller Wasser, der den Mittellandkanal über die Elbe hinweg leitet.

Leider ist der Trogrand so hoch, daß ich keine Bilder von der Elbe gemacht habe. Die folgenden Schleusen (hier Hohenwarte) gingen dann auch gleich viel schneller, der Elbe-Havel-Kanal (so heißt die Verlängerung des MLK) ist auch etwas lauschiger als der MLK, sowohl von den dort fahrenden Berufsschiffen als auch von der Landschaft.

Ab Brandenburg/Havel (naja, eigentlich ab Plauer See) fährt man dann größtenteils im Flußbett der Havel, was latürnich noch mal schöner anzusehen ist, weil überall diverse Altarme abzweigen und Inselchen auftauchen.

Am Montag dann also von Brandenburg nach Berlin - nach der bisherigen Reise eher ein Katzensprung. Leider habe ich mir in Berlin vor der Schleuse Charlottenburg ein großes, weiches etwas eingefahren, der Motor hat ziemlich heftig Drehzahl verloren und ich hab erstmal ausgekuppelt - günstigerweise war ich eh gerade am Anlegen.

Ich habe dann mit dem Peekhaken unter dem Boot rumgefummelt und auch was weiches gespürt, was dann irgendwann weg war. Beim Weiterfahren hatte ich dann wieder die gewohnte Ruderwirkung, aber etwas weniger Speed als für die Drehzahl gewohnt. Das Doofe ist, das man in so einer Situation sowieso die Mäuse husten hört, und auf jedes Klappern, Schraddeln und Rappeln mit 'äh - war das vorher auch schon bei der Drehzahl?' reagiert. Aber ich war mir relativ sicher, daß die Geschwindigkeit um ein halbes km/h zu gering ist, und war mir unsicher, ob es für die Drehzahl angemessen oder zu doll rapppppelt.

Montag abend habe ich in Berlin verbracht, die kostenfreie Liegestelle mitten in der Stadt an der Fischerinsel ist dafür super. Die meisten Bootstouristen finden diese erst gar nicht oder trauen sich nicht durch die sehr niedrigen Brücken am Museumshafen. Wie sich das gehört, habe ich ein paar Leute getroffen und bin sehr spät ins Bett gegangen (sonst bin ich nach Eintreten der Dunkelheit und einem Feierabendbier - also allerspätestens um 21:00 Uhr - in die Koje gefallen).
Am Dienstag bin ich dann nach Einkaufen und Boot erneut betanken weiter nach Köpenick, genauer Friedrichshagen gebrummt, um dort die Serverlans und Nils zu treffen.

Außerdem wußte ich, daß es dort mehrere Marinas gibt, die einen Kran haben, und ich wollte auf jedenfall sicher gehen, daß ich nix im Antrieb habe. Das mit dem Kran ging dann auch sofort, und ich hatte wirklich noch ein großes Stück verstärkter Plastikplane im Propeller - das Kranen hat sich also gelohnt. Leider haben wir dabei festgestellt, daß es beim Einfahren der Plane mindestens ein Lager demoliert hat, die Welle hatte nun 2-3 mm Spiel in der Lagerung. Deswegen auch das Gerödel...

Naja, was nun kam, ist klar, oder? Boot komplett an Land abstellen, Reparaturplan (am 2. Oktober gegen 16:30!), es wird relativ schnell klar, daß ich bis Donnerstag (also nach dem 3.10, Wiedervereinnahmungsfeierlichkeitenfeiertag) warten muß. Ich habe dann mit den Motorfritzen besprochen, daß ich die Baustelle so weit wie möglich vorbereite, also Ruderblatt ab, Wellenflansch auf, Stopfbuchse auf, usw. und sie dann am Donnerstag früh die Welle ziehen und Maß nehmen.

Dann bin ich mit den Öffis in die Stadt gefahren, was von hier aus echt ne Weltreise ist, die Rückfahrt nachts macht es nicht besser...

Heute habe ich die Baustelle vorbereitet (das Teaserbild ist aufgenommen, nachdem ich die Welle bereits ein Stück gezogen hatte), und mich über Leute geärgert, die im Vorbeigehen an den Rumpf klopfen, um das Material herauszufinden. Etwa 15mal passiert. Ab dem 7. oder 8, gabs auch jedesmal ne steile Ansage, meist mit anschliessendem gegenseitigen Beleidigen (wollte nur mal gucken - Du guckst mit den Händen? Soll ich auch mal dein Auto/Frau angucken?). Macht aber Spaß, der Hamburger würde sich ja sofort entschuldigen und den Rückzug antreten, der Berliner gibt aber lieber erstmal kontra.

Nun hoffe ich mal, daß die Jungs hier auf der Werft morgen fitt und schnell sind, und das da einigermaßen schnell zu beschaffende Teile reinpassen, sonst kommt meine Rückreiseplanung ziemlich ins Wanken, die Bootsabholer sind natürlich schon gestern abend losgefahren. Komischerweise bin ich gar nicht so genervt wie sonst, wenn das Boot mal wieder gerade nicht eingeplante Kosten verursacht. Die wirkliche Ursache dafür ist mir noch nicht ganz klar, aber ich muß sowieso an einige Punkte ran - die Wellenlagerung war einer davon, dann ist das Thema auch erstmal durch.


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