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Das ist mein Blog. Hier gibts, was ich tue, getan habe und vielleicht tun werde. Auch, wenn und weil das total unwichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte ist. Viel Spaß damit. Wer mich möglichst zeitnah erreichen und/oder beschimpfen will, versuche dies per Email (s.u.), per Twitter, auf Facebook oder im ircnet oder suche mich persönlich auf. RSS-Feed br> Startseite br> --> br> Einträge nach Kategorien br> Einträge nach Datum br> |
12.10.2007
Wer als vorbildlicher Blogleser auch das kml-File der letzten Einträge betrachtet hat, dem wird aufgefallen sein, daß der eingezeichnete Track manchmal sehr direkt geht und nicht immer dem Wasserlauf folgt. Der erfaßte Track stammt von einem normalen Hand-GPS (Garmin gpsmap76), das einfach so herumlag, nicht vom Wunderplotter mit SIRF-III-Chipsatz. Ab und zu hab ich wohl auch vergessen, es einzuschalten, ab und zu hatte es so einfach herumliegend wohl auch einfach nicht genug Satelliten. Schade, schade. Ahja, aufmerksamen Lesern fällt noch auf, daß ich vergessen habe, die Streckenabschnittsabkürzungen aufzulösen: Elbe: Elbe, Fluß, entspringt in Tschechien und fließt bei Cuxhaven in die Nordsee (sicher schon mal gehört...) ESK: Elbe-Seiten-Kanal, verbindet strömungsfrei die Elbe (Artlenburg/Lauenburg) mit dem Mittellandkanal (Wolffsburg) MLK/EHK: Mittellandkanal/Elbe-Havel-Kanal, verbindet die westdeutschen Wasserstraßen mit den östlichen, überquert bei Magdeburg die Elbe und heißt ab dort eben EHK, die Kilometrierung bleibt. UH: Unterhavel, startet in Berlin an der Schleuse Spandau, geht über Brandenburg bis Havelberg und mündet dort in die Elbe. SOW: Spree-Oder-Wasserstraße, verbindet die UH mit der Oder, folgt in Berlin dem Verlauf der Spree. TK: Teltowkanal, verbindet die Potsdamer Gewässer mit den östlichen Berliner Gewässern, kürzt die Stadtspree und UH ab. PVK: Pareyer Verbindungskanal, n-licher Durchstich vom EHK zur Elbe. Schleusenkanal: Verbindung zwischen Elbe und UH bei Havelberg. Elwis
stellt das auch noch mal grafisch dar.
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Der erste Teil der Reise ist nun auch mit Links versehen. Das zum Törn passende Google-Oerks-File. Die Reparatur hat entsprechend meiner Befürchtungen nicht bis Donnerstag mittag, sondern bis Freitag mittag gedauert. Grund dafür war die schlechte Verfügbarkeit des Hauptakteurs bei der Geschichte, einem Schlosser, der ziemlich genau wußte, was und wie er es tut - der konnte einfach erst Donnerstag nachmittag. Bei der genaueren Vermessung der gezogenen Welle bzw. der Lager stellte sich leider heraus, daß die Welle am achteren Lager (Sternbuchse) ziemlich eingelaufen ist (Altschaden, 39 Jahre Laufzeit eben...). Das Anfertigen einer neuen Buchse würde also nicht grundsätzlich das Problem der Vibrationen bei bestimmten Drehzahlen beseitigen, wohl aber das Spiel wieder auf ein einigermaßen erträgliches Maß bringen. Die Buchse wurde noch Donnerstag abend eingesetzt, Freitag mußte ich nur wieder die restlichen Teile zusammenpuzzeln, dann fehlte noch eine Passfeder, die noch schnell angefertigt wurde. Im Wasser dann Stopfbuchse anziehen und losfahren - so schnell wie irgendmöglich den Lans und Nils hinterher. Ich habe es an dem Abend durch etwas Glück mit der Schleuse Kleinmachnow (und einem bizarren Erlebnis mit anderen Motorbootfahrern, die schon echt total oft geschleust haben, aber überhaupt nicht wußten, wie das geht... Gekreische der Bugfrau über das verschwindene Wasser und dem Problem, daß die Schleusenwände nun total glitschig seien) noch im allerletzten Büchsenlicht bis Ketzin geschafft, und dort am Gästelieger eingerastet. Gut für den Ort, sich einen kommunalen Liegeplatz zu halten, schlecht für den Ort, daß ich und die beiden anderen Besatzungen wegen des intensiven Nazi-Parolen-Gegröhles von ein paar besoffenen Halbstarken im Park im Dunklen uns nicht in den Ort getraut haben. Ist mir schon lange nicht mehr passiert. Da ich nun richtig Strecke machen mußte, habe ich mir den Wecker auf halb sieben gestellt, und bin auch entsprechend hochgefedert (Urlaub, da muß man den Tag kompett nutzen). Leider war echt fies dicker Nebel. Also richtiger Nebel, man konnte keine 50 Meter weit gucken. Wegen des großen Zeitdrucks und mit Hilfe des tollen Kartenplotters, der mir einen richtigen Ariadnefaden (den Track der Herfahrt) gelegt hat, konnte ich wie geplant um sieben loszittern, immer schön am Track entlang, mit 50 Meter Abstand nach rechts... Manchmal war da echt nix mehr um mich rum, keinerlei Sicht auf irgendwas festes, was die Orientierung und schon das Geradeausfahren schwierig macht - man kann nicht mal am eigenen Kielwasser sehen, ob man geradeaus fährt, sondern nur am Kompaß oder am Vorauspfeil am Plotter. Zum Glück war das fragliche Gebiet sehr genau kartiert, die Tonnen lagen z.B. exakt auf Position, wie ich auf der Herfahrt herausgefunden hatte. Durch den seitlichen Abstand war ich relativ sicher, Entgegenkommern nicht direkt vors Korn zu laufen. Das ging aus zwei Gründen gut: Ich (und alle anderen, die hier herumfuhren) hatte Fernlicht an, also Suchscheinwerfer nach vorn, etwas links gerichtet) und alle anderen außer mir hatten Radar. Der hier hatte auch Scheinwerfer, aber am Schuber, und ich bin auf der falschen Seite, aber da warte ich bereits vor der Schleuse Brandenburg mit dem Kommentar des Schleusenmeisters aufm Funk 'Wenn Du den Schubverband siehst, kannst Du einlaufen, die Ampel ist schon grün'. Zum Glück wurde es schnell besser. Wieder hatte ich mit den Schleusen Glück - im Gegensatz zur Hinreise habe ich nirgends wirklich lange gewartet. Ich war dann auch relativ schnell durch die Schleuse Parey auf der Elbe - der Spritsparer und Kilometerfresserfluss. Die Elbe hat gerade fies Hochwasser, und damit 6 km/h Strom Richtung Nordsee. Das führte dazu, daß ich mit gemütlichen 1300 Touren und über 16 km/h die Elbe runter raste - an den ganzen Buhnenköpfen, die alle durch das sehr hoch stehende Wasser unter Wasser und damit unsichtbar sind, entlang. Das Fahrwasser ist durch Baken an Land und dazugehörige Tonnen im Wasser markiert, nicht durch eine durchgehende Betonnung auf beiden Seiten. In der Regel liegt das Fahrwasser immer auf der Seite des Prallhangs, also auf der jeweiligen Außenkurve, damit ist man die ganze Zeit beschäftigt, dem Fahrwasser zu Folgen und die Flußseite zu wechseln. Die Elbe ist zwar bei soviel Wasser eigentlich überall tief genug, aber man sieht eben nicht die Strombauwerke wie Buhnen, Landzungen, Steinpackungen und so weiter, die besonders in engen Kurven von der Innenseite aus erheblich weit in die Mitte des Flußes reichen. Das rote (oder grüne, dann auf der Spitze stehende) Viereck zeigt die Seite des Flusses an, an dem das Fahrwasser läuft, das Kreuz einen Wechsel der Fahrwasserseite. Die beiden Tonnen dienen der Aufmerksamkeit und sind Radardoppelziele, so daß man auch bei unsichtigem Wetter einen Seitenwechsel gut mitbekommt. Zu dicht sollte man an diese Tonnen aber auch nicht ranfahren, weil man oft nicht sieht, wieviel Wasser noch darunter ist. Durch die sehr gleichförmige Bewegung und die Kilometrierung kann man sehr gut abschätzen, wie weit man bis zum Verschwinden des Sonnenlichts kommt, auf der Elbe ist das auch wichtig, weil es nicht viele Möglichkeiten gibt und es im Dunkeln einfach viel zu gefährlich ist. Es war klar, daß ich es noch bis Havelberg schaffen würde. Am nächsten Morgen war es dann dank der klaren Nacht und der relativ hohen Wassertemperaturen total nebelig, diesmal war aber an Fahren nach Karte und Gehör überhaupt nicht zu denken. Erst gegen 10:00 Uhr lichtete sich der Nebel so, daß ich bis zur Elbschleuse fahren konnte, hinter der Schleuse war es allerdings immer noch so nebelig, daß ich erst gegen 12:00 Uhr richtig los gefahren bin - sowas ist ziemlich spannend für die Zeitplanung... An den beiden Tagen waren irre Mengen von Spinnenfäden in der Luft, das ganze Boot war klebrig wie Zuckerwatte. An der Elbe halten sich eine große Menge Gänse auf, und auf dem östlichen Ufer stehen immer noch ab und zu etwas unmotiviert Wachtürme herum und Eisenbahnbrücken enden mitten im Überschwemmungsgebiet. Dadurch wirkt die nähere Umgebung sehr unberührt und schön. Es gibt immer noch nur wenig Brücken über den Fluß, lokaler Verkehr wird von ein paar Fähren bedient, die zum Glück inzwischen alle freifahren und nicht mehr an irgendwelchen Kabeln hängen, auf die man besonders achten muß. An diesem Abend bin ich noch bis Hitzacker gekommen, damit war dann auch einigermaßen sicher, daß ich es am letzten Tag bis Hamburg schaffen würde, und ich meinen großen Zeitplan halten könnte. Hitzacker hat eine witzige, total verbaute Altstadt aus windschiefen Fachwerkhäuschen, leider bekommen sie gerade ein Elbbollwerk aus Beton, das schon in der Bauphase ziemlich nach Atlantikwall aussieht. Den Ort wird das nicht schöner machen. Am Montag bin ich dann noch ziemlich unspektakulär und entspannt die letzten 100km bis nach Hamburg gerutscht, weil es morgens nicht mal diesig war, und ich früh loskonnte. Insgesamt ne schöne Reise, leider mit einem teuren und nervigen Zwischenspiel - lieber wäre ich mit den anderen zusammengefahren. Statistik:
Ja, das Hobby verbraucht etwa 0,3 Liter Diesel pro km.
Ich bin gerade zu faul für Geotags, die Orte sind alle dem Google-Oerks-File
zu entnehmen.
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