Aleks ihm sein Blog

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22.05.2007


20:02 Uhr  (Jugend)kutter segeln für Erwachsene


Am Samstag nach Himmelfahrt ist traditionell die traditionelle Traditionsschiffregatta in Flensburg, die Rumregatta. Ein wichtiges Event in der Tradi-Szene, und diesmal haben ein paar Irre überlegt, mal wieder mit einem kleineren Schiff teilzunehmen.

Zu diesem Zweck haben wir uns einen Jugendwanderkutter bei event nature (alten Recken als Quasi-Nachfolger der Outward Bound Filiale Königsburg/Schlei bekannt) gechartert.

Jugendwanderkutter tragen ungefähr 10 Jugendliche und bieten segeln in traditioneller Form, die Zusammenarbeit und Seemannschaft erfordert. Daneben bieten sie viel Spaß und genügend Wohnraum sowie eine ordentliche Menge Eigenverantwortung für die jugendliche Crew.

Wegen der für ein offenes, kentertaugliches Boot doch eher ungeschützten Anreise und weiten Strecke von Arnis bis nach Flensburg auf dem Wasserweg war bis Freitag nicht so ganz klar, ob wir den Sprung über die Ostsee wagen würden - der Rückweg mußte ja auch in der zur Verfügung stehenden Zeit geschafft werden und die Wetterprognosen für 4-5 Tage im Voraus sind doch noch immer ziemlich unsicher.

Deswegen sind wir am Donnerstag nach der Inbesitznahme erstmal in Ruhe nach Kappeln (Erikas Fischpalast) und dann nach Schleimünde gesegelt um dort zu übernachten; was mit dem ganzen Krempel und fünf Ausgewachsenen doch eher eng ist.
Schleimünde ist ein kleiner Yachthafen, der zwar nicht auf einer Insel liegt, aber durch ein Totalnaturschutzgebiet nicht auf dem Landwege erreichbar ist. Freitag früh war aber klar, daß wir es bei SW 4, in Böen auch mehr, wagen würden.

Bis zur Holnis-Enge (Beginn der Flensburger Innenförde) ging das auch ganz gut mit Anlieger-Kursen und Abkürzungen, die nur mit jollenartigen Konstruktionen (über Flachs wie den Kalkgrund segeln) funktionieren, behelfen; ab der Schwiegermutter (Sandbank an der Holnisenge) mußten wir dann gegen den auffrischenden Wind ankreuzen - mühsam, feucht und langwierig.

Wie es sich für eine Kutterbesatzung gehört, haben wir vor dem Einlaufen in Flensdorf alles an Flaggen gesetzt, was wir dabei hatten - entsprechend groß war das Hallo der Leute, die wir auf den anderen Schiffen kannten. Erstmal waren doch einige unsicher, ob wir wirklich aus der Schlei angesegelt kamen, oder den Kutter nur irgendwo vom Trailer gehoben haben. Wir wurden mehrfach auf unser Alter ('sag mal, Du wirst doch bestimmt auch bald 40, oder?') und unsere Unvernunft ('ihr seid wirklich total bekloppt') angesprochen - das ging runter wie Öl und stärkt das Selbstbewußtsein (und mach die Rücken- und sonstigen Leiden ungeschehen). Abends haben wir mit den üblichen Verdächtigen zusammengesessen, und versucht, die Welt zu verbessern.

Am Samstag wurden wir um Punkt 8:00 Uhr mit einem Kanonenschuss aus einem 4 Pfünder geweckt - wenn man damit nicht rechnet, ist das kein Spaß mehr. Die spinnen, die Dänen. Zum Start des Skippermeeting der unernsten Geschwaderfahrt wurde noch mal geschossen - man wird echt bekloppt, wenn man dabei gerade auf die Kanone zu geht und auf einer wackeligen Stelling steht.

Die Rumregatta (Programmheft) ist zwar unernst - trotzdem wird die Sache von einigen sehr ernst genommen. Aus diesem Grund bekommt der Erste jeder Klasse auch nur irgendwelchen Sperrmüll - der zweite bekommt eine riesige Flasche Rum. Das führt zu waghalsigen Manövern direkt vor dem Ziel - wenn man gerade weiß, wer noch so in der gleichen Klasse segelt und man noch eben einen Vollkreis dreht.

Das Motto
Lieber heil und zweiter
als kaputt und breiter

wird sehr ernst genommen.

Wer wirklich protestiert, oder sich sonstwie wie auf einer richtigen Regatta verhält, wird auf der Preisverschleuderung gnadenlos verulkt. Es gibt immer wieder Spezialpreise für besonders herausragende oder besonders dämliche Leistungen - genau das ist das charmante an der Rumregatta.

Aufgrund des Wetterberichtes entscheiden wir uns, nur die Hälfte der Regatta mitzusegeln und dann gleich weiter zurück nach Schleimünde zu gehen und auf die Preisverschleuderung mit anschliessender Party zu verzichten. Beim Start ist es so wie immer, ein großer Teil des Feldes fährt zum Startschuss noch in die falsche Richtung, die meisten aber schon Richtung Wendetonne.

Da wir auch etwas spät losgekommen sind, befinden wir uns im zweiten Drittel des Feldes. Ein Raumwindstart von vielen, unterschiedlich driftenden Schiffen ist immer wieder beeindruckend, wir nutzen alle Tricks aus, um das Feld aufzurollen.

Nach dem Passieren des Leefasses fahren wir dann wieder mit angepaßter Beseglung weiter Richtung Schleimünde, wo wir um 16:15 Uhr einrasten. Das ist für 40sm und 11:00 Uhr losfahren schon ganz ordentlich - eine X79-Crew spricht uns darauf an, daß es für sie ganz schön schwer war, einen (anderen) Kutter auf der Strecke abzuwimmeln - raumschots laufen die Dinger wie bekloppt. Das GPS hatte Spitzen von 8,5 kn (im Surf).

Am Sonntag sind wir dann ganz gemütlich die Schlei runtergekuttert, um kurz vor der Lindaunisenge in einer sehr geschützten Bucht anzulanden und Land, alle Bodenschätze und Ureinwohner für den König in Besitz zunehmen. Leider waren weder Ureinwohner noch Bodenschätze zur Stelle, dafür aber eine sehr praktische Sitzgelegenheit.

Montag sind wir dann zurück nach Arnis gekreuzt, bis der Wind einschlief. Weil wir keine 17 mehr sind, hatten wir den Kutter mit Außenborder geordert - etwas stilbrüchig, aber sehr praktisch, um nicht 3 Meilen pullen zu müssen.

Was für ein geiles, anstrengendes Wochenende. Sofort wieder.

Wer sich jetzt fragt, wo die ganzen Orte sind: Grobtrack ansehen, oder den Geotags folgen.


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