Aleks ihm sein Blog

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05.04.2005


23:15 Uhr  Kiel Canal, NOK und Kaiser-Wilhelm Kanal bezwungen.


Heute haben Annapurna und wir es geschafft, den NOK, auch (international) Kiel Canal oder früher eben nach seinem Erbauerauftraggeber genannten Durchstich von der Elbmündung bei Brunsbüttel nach Kiel-Holtenau zu durchfahren.

Bis wir in HH endlich los konnten, hat es doch wieder alles länger gedauert, dann ist zwischen durch auch noch der Rechner, der unter anderem dieses Blog hostet, mit Netzteilschaden verreckt (weitere Downtime vermutet, neues Netzteil muß rein) - alles suuuuper Aktionen, wenn man gerade ohne wirkliches Netz auf einem Boot die Elbe hinunter treibt.

Entgegen anderer Befürchtungen haben wir nach einem wirklich sonnigen Nachmittag auf der Elbe in Brunsbüttel nur kurz (30 Minuten oder so) warten müssen, dann durften wir zusammen mit Bitumen II aus Worms in eine der alten Schleusenkammern einfahren - alles nicht so aufregend, wenn man das von den Kanälen im Binnenland so kennt.
Auf der anderen Seite der Schleuse fuhren dann auf einmal große Schiffe, und zwar ziemlich dicht an einem vorbei - die Wassersysteme, die dabei bewegt werden, sind schon ziemlich beeindruckend. Uns war dann auch schnell klar, das wir nicht eine der Sportbootliegestellen unmittelbar im Kanal, sondern besser eine nahebei nutzen würden - der Schwell läßt einen sonst nicht ruhig schlafen, da der Kanal von der Berufschiffahrt auch nachts genutzt wird.
Wir sind dann bei km 40 in die Giselau abgebogen und haben dort vor der Schleuse (etwa 1 km vom NOK entfernt) genächtigt. Auch dort gab es bei der Vorbeifahrt von größeren Schiffen Wasserstandsänderungen von mehr als 20 cm, aber immerhin keinen Schwell. Dafür hat es dann nachts ordentlich geregnet, und Heike meinte, dringend ein an den Mast schlagendes Fall anders zu befestigen müssen, hat sich dabei aber nur ungenügend gegen den Regen geschützt - Frühsport mal anders.

Heute sind wir ab der Tankstelle in Rendsburg (mal sehen, wie viel Sprit so ein kleiner 2 Zylinder Sole-Motor verbraucht - etwa 1,5 Liter pro Stunde) im Konvoi mit vier großen und einem sehr großen (Klasse IV) Schiff gefahren, d.h., die waren etwas schneller als wir, mußten aber ab und zu in den Weichenanlagen des Kanals auf Entgegenkommer warten.
So gab es immer wieder mal beiderseitige Überholmanöver (von uns in den Weichen auf der Dalbeninnenseite, von denen einfach so), ab Klasse IV ist das schon eine kleine Herausforderung im Sog sauber Kurs zu halten.

Vor der Schleuse in Holtenau dann wieder das gleiche Spiel: Wir sind an den wartenden vorbei gefahren, weil Sportboote eigentlich nur durch die alten Schleusen geschleust werden, die alten Schleusen waren aber anscheinend nicht in Betrieb, jedenfalls gabs keinerlei Signale am Mast.
Also bei dem inzwischen schon frischen Wind, in Böen auch 6-7 aus W bis SW, Bug in den Wind drehen (und möglichst dort halten), abwarten. Nachdem alle vier unserer dicken Freunde in der Südkammer der neuen Schleuse waren, gab es dann doch noch das Signal für 'Sportboote einfahren' (warum eigentlich Plural, außer uns war da trotz des geilen (aber kalten, jaja) Wetters irgendwie keiner zu sehen...).
Einmal hart geschluckt, und mal zumindest näher ran gefahren - die Schleuse ist doch voll?
Die Dicken liegen zum Teil versetzt mit wenigen Metern Abstand, zum Teil aber auch nebeneinander mit etwa 12 Meter Platz dazwischen. Der Schleusenmensch kommt angewetzt, und sagt, ich soll einfach zwischen den großen durch ganz nach vorn fahren. *schluck* Die haben alle ihre Propeller laufen (Verstellpropeller in Nullstellung), die erhebliche Verwirbelungen erzeugen... Also richtig GAS und durch, das geht auch ziemlich gut, Annapurna wird zwar von den seitlichen Strömungen erfasst, läuft dabei aber gut beherrschbar weiter in die gewünschte Richtung.
Zwischen dem Heck von Naja Arctic und dem Bug von Frio Vladivostov wird es dann schon etwas enger, nicht in der Wasserlinie, aber auf Salinghöhe sind auf jeder Seite der Saling nur so etwa 2 Meter Platz, aber auch das klappt gut.
Mit ziemlich viel Adrenalin im Blut schmiere ich Annapurna sauber an den vorgesehenen Platz an den Schwimmsteg, die Vorschiffsleinencrew von Frio johlt, auf der Brückennock von Naja Arctic (etwa 25 Meter über uns) heben zwei Typen im weißen Hemd gönnerhaft den Daumen.

Scheinbar hat die gesamte Schleuse gewettet, ob wir uns das (erstens) trauen, und (zweitens) heil vorne ankommen.

Während ich meinen Puls beruhige, ist Heike bezahlen, dafür dürfen wir auch als erste rausfahren...
Wir rollen sehr schnell die Rollfock aus und braten mit frischem achterlichem Wind und über 6kn Fahrt Richtung Friedrichort. Endlich segeln.

Erst, als wir LT Friedrichsort passieren, haben wir den ersten unserer Frachter querab (allerdings mußten die sich auch an das Fahrwasser und komplett geöffnete Schleusentore halten) - die Frachter verschwinden in der Ostsee, wir gehen nach Schilksee, weil wir morgen noch etwas Funkkrams kaufen wollen.
Annapurna segelt im ersten Eindruck sehr viel besser, als ich das auf Grund des Riggs und des Rumpfes vermutet habe - auch nur unter Genua können wir ziemlich hoch ran gehen, allerdings krängt sie dann schon ordentlich weg - kein Wunder, bei dem riesigen Lappen. Vor allem segelt sie für die Schiffsgröße sehr trocken.

Überhaupt macht Annapurna viel Spaß, durch die (häßliche) Backdeckerkonstruktion ist irre viel Platz unter Deck, sie läßt sich gut manövrieren (ohne das hätte ich mich die Schleusennummer nicht getraut), sie spricht gut und direkt auf Maschinen- und Ruderkommandos an (wenn auch die Ruderanlage sehr schwergängig ist - gut für Einhandsegeln).
Die (E-)Technik bedarf zumindest teilweise der liebevollen Weiterentwicklung in Richtung VDE-Standards, aber ansonsten ist das ein reelles Stück Yacht zum Spaß haben.

Schilksee hat wlan - so hoffe ich, diesen Beitrag morgen früh kostengünstig rausblasen zu können.


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