Aleks ihm sein Blog

[ Wir haben noch Hirn hinten im Haus ]

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Hier gibts, was ich tue, getan habe und vielleicht tun werde. Auch, wenn und weil das total unwichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte ist. Viel Spaß damit.

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15.12.2004


19:54 Uhr  Nix gegen Polen


(Link zur Tagesüberschrift - sonst ist das vielleicht mißverständlich)

Heute morgen um sieben hat dann der Wecker geklingelt, obwohl ich früh ins Bett bin, ist das dann doch auch ganz schön früh. Unmittelbar nach dem Aufstehen fingere ich fast ne Stunde an dem Scheisspetroleum-Ofen rum, bis er endlich brennt. Ganz klar, warum er nicht brennt, ist mir immer noch nicht. Erst dachte ich, zu wenig Stoff drin, also nachgekippt. Wars nicht. Dann dachte ich, zu wenig Sauerstoff in der Luft, als unter die Kuchenbude, rumprobiert, das wars auch nicht. Zu kalt? Ich brösle Kerzenwachs an den Docht ran, damit es länger brennt und sich in Ruhe eine Vergasung bilden kann. Hilft auch nicht. Humpf. Erstmal schon mal Motor anmachen und Gebläse und Kram.

Ich habe dann das Scheissding so weit es ging auseinander genommen (ne schöne Sauerei, und dazu satte Minusgrade - nur mit Gas- und Petroleumlampe wird die Hütte nur sehr langsam warm - dann brannte er endlich dauerhaft - ich habe ihn dann brennend wieder zusammengefummelt. Inzwischen war es dann acht, hell und ich konnte nach etwas Eiskratzen (innen an den Scheiben) und festgefrorene Festmacher losreissen endlich losdonnern. Ich will, das der Drecksofen morgen früh nicht so einen Ärger macht. Im Kalten und Dunklen mit petroleumversifften Fingern an sowas rumfummeln ist kein Spaß. Immerhin, wenn er brennt, brennt er richtig, ich sitze auch gerade wieder im T-Shirt rum. Meine Birne hat sich an den Petroleumdunst gewöhnt, seit gestern nachmittag habe ich keine Schlechteluft-Kopfschmerzen mehr.

In Hohensaaten, dem letzten Ort vor der Oder, bunkere ich noch mal Diesel, bis es voll ist. Da hier auch vorallem polnische Schuber tanken, muß der Tankwart erstmal von C-Rohr auf Minispaßbootfahrer-Anschluß runteradaptieren und den Durchfluß drosseln.

Dann raus auf die Oder - ein wunderschöner Wintertag strahlt mich an, so sehr, das ich Sonnenbrille tragen muß. Die ersten paar Kilometer in einem richtig strömenden Gewässer mit Fahrrinnenwechsel je nach Kurvenlage und Buhnen ohne Tonnen auf den Buhnenköpfen sind immer wieder aufregend. Der Strom läuft mit etwas mehr als 3km mit, das spart Sprit und Zeit. Gestern abend habe ich noch überlegt, lieber die Westoder bzw. die Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstrasse zu nehmen, aber nach den Wasserstandsmeldungen durch die Schleuse heute morgen nehme ich den schnellen (und aufregenderen) Weg.
Gegen 12 bin ich beim deutschen Zoll, die mit einem ähnlichen Gefährt rumgurken, wie ich. Wie erwartet, wollen die beiden mehr über die Leistungsdaten von Tremor als über meine Personalien wissen. Der polnische Zöllner (schräggegenüber, da, wo ich im letzten Jahr auf den polnischen Marineminister (mit 8 Pommes und einem Stern auf der Schulter) getroffen habe, grinst und fragt, ob ich dem deutschen Zoll das Boot weggenommen habe. Auch er wirft nur einen flüchtigen Blick in meinen Reisepass und überhaupt keinen in meine Bootspapiere oder Führerscheine, dabei habe ich mir doch extra so eine tolle Mappe mit allen Unterlagen und dreifache Kopien von vorgefertigten, deutsch-polnisch-englischen Besatzungslisten gemacht. Schade. Allerdings möchte er meine Signalmunition sehen, und erzählt mir, das man nun für eine Signalpistole nicht nur eine deutsche Waffenbesitzkarte, sondern auch ein Papier mit Stempel vom polnischen Konsulat und einen europäischen Waffenschein braucht. Schön, das das scheinbar sonst niemand weiß, jedenfalls steht in der Polenbeschreibung der Kreuzerabteilung nix davon. Naja, ich habe keine Knarre, von daher ist es in der Praxis egal. Mal ne Mail an die KA schreiben, das sie das mal genauer rausfinden sollen.

Dann weiter, weiter. Die Oder ist nun nicht mehr bebuhnt und relativ langweilig zu fahren, auch am Ufer passiert eher wenig. Kurz vor Stettin wechsle ich wegen einer sehr niedrigen Brücke (keine Lust, auf die Öffnung zu warten) und weil ich durch die Innenstadt fahren will, in die Westoder. Ich fahre am Nest von Odratrans vorbei, das ist der Betreiber von 99% aller Schubschiffe, die mir bisher begegnet sind. Und scheinbar haben sie noch 50 weitere in Reserve, die hier herumgammeln. Möchte lieber nicht wissen, was passiert, wenn die alle gleichzeitig herumfahren.

Direkt nach einer großen Brücke wechselt das lauschige Binnenrevier in eine Seeschifffahrtsstraße, und während ich noch mein UKW von Atis auf Seefunk umschalte, liegt schon die erste gigantische Fähre querab. Oioioi, ab jetzt gibts wieder richtig große Schiffe. Ich mache wie von Sinnen Fotos, leider darf man mit Sportbooten nicht direkt durch die Werftanlagen fahren.

s weiter nördlich finde ich die etwas heruntergekommene Marina Gotlow und dort einen lauschigen Platz, der wegen des eigenen Hafenbeckens sehr gut vor dem Schwell vorbeifahrender Grossschiffe geschützt ist. Noch bevor ich Tremor richtig festgemacht habe, sitzen 6 fette Katzen auf der Pier und betteln. Ich versuche, sie erstmal zu ignorieren. Dies werten zwei als Aufforderung, an Bord kommen zu dürfen, dem muß ich dann mit dem Drucklufthorn (aus dem Fußballfan-Zubehörshop) widersprechen. Das wird als Signal akzeptiert, die Katzen bleiben nun auf der Pier, bzw. an meinen Haken, als ich losgehe, um rauszufinden, an wen ich wieviel bezahlen muß.

Wieder wird es relativ schnell dunkel, ich baue mir Kerzen auf und mache mir meine Erdnusspampe von gestern warm. Warm, satt, zufrieden. Der Wetterbericht für morgen sagt SSW4 - das kann man gerade noch so bringen, wird aber schon ne schaukelige Angelegenheit. Wenigstens kommt der Wind aus der richtigen Richtung und bläst nicht komplett über das ganze Haff. So - abschicken, Ofen aus und demontieren (geht dann morgen schneller :)), pofen. Oder sowas. Hmm. Gerade noch mal in Ruhe den Katalog einer meiner Apotheke^WAusrüster gelesen (wegen Festeinbau Dieselofen). Ich brauche:

  • Ofen (550 Euro)
  • Ofenrohr (1 Meter, VA, 70mm Ø, 50 Euro)
  • Berührschutzblech (VA, für Ofenrohr, 90 Euro)
  • Abgashaube/Schornstein (VA, 90 Euro)
  • Verschlußstopfen (VA, wenn nicht im Betrieb statt Schornstein 30 Euro)
  • Decksdurchführung f. Schornsstein mit 5° Winkel (VA, 90 Euro)
  • Rosette (VA-Decksdurchführung von innen 90 Euro)
  • Tank (10 Liter, 200 Euro - das muß auch billiger gehen, muß ja nicht gerade aus V4A mundgekaut sein...)
  • Bodenwanne für Ofen (Edelstahl, klar... 40 Euro)
  • Kleinkram wie Dieselleitung, Ventil, Muffen und Kram - 150 Euro
  • VA-Platten als Reflektions- und Hitzeschutzflächen hinter dem Ofen an der Kajütwand (keine Ahnung).

Ich traue mich gerade eher nicht, das zusammenzurechnen. Vielleicht ist ja ein mobiler, manchmal nicht startender Petroleumstinkeofen auch ganz schön. Zumindest auf Berührschutzblech, Verschlußstopfen und den Edelmetalltank kann ich erstmal verzichten. Mal sehen, was die Ausrüster da so haben... Ah, hier steht:
Wir fertigen Ihnen Tanks nach Ihren Maßen. Mundgeblasen von einbeinigen leprakranken Lesben, die auf den Rücken eines toten Elefanten... Hmm. Das ist sicher auch nicht billig, schon allein der Elefant kostet sicher einiges. Außerdem will ich keinen Tank nach meinen Maßen (ich bin zwei Öltanks), sondern nach meinen Vorgaben. Hat mal wieder keiner den Praktikantentext redigiert... Uuu, aaa. Ich gehe pennen.


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