Aleks ihm sein Blog

[ Wir haben noch Hirn hinten im Haus ]

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Hier gibts, was ich tue, getan habe und vielleicht tun werde. Auch, wenn und weil das total unwichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte ist. Viel Spaß damit.

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11.10.2004


15:43 Uhr  InterRail für Erwachsene


Rückblick:

Irgendwie kommt man ja doch nicht so richtig zum Texten, wenn einen das Arbeitsleben gefangen hält, hier also so eine Art Schnelldurchlauf.

Vor zwei Wochen war ich am Wochenende mal wieder auf der Roald und habe etwas am Computer gefrickelt, um das Kurs-Plotting an Bord weiter zu automatisieren. Ging wunderbar, schönes Wetter, ab nach Hause.

Nun müssen die Schiffspositionen nicht mehr per Hand in die Tagesmeldungen eingetragen werden, sondern diese werden von einem GPS-Gerät automatisch erfasst und mit der Tagesmeldung verschickt. Gegen dieses Verfahren gab es anfänglich erbitterten Widerstand, das wäre zu viel Kontrolle. Gleichzeitig hat aber bis heute noch niemand gefragt, welche technischen Details (Kartendatum, Kartenprojektion, Genauigkeit, usw.) verwendet werden.

Nächstes Wochenende (vor einer Woche): Heike hat sich ein Boot gekauft. Dafür war ich in Hamburg bzw. im Obstgürtel südwestlich von HH. Stabil, wertbeständig, verwarzt, häßlich. Genauer: Eine Fassmer Maru 27. Irgendwie gibts davon keine Bilder im Netz, und Heikes Schätzchen war so zugestellt mit anderen Yachten, das wir kein Bild gemacht haben.

Fassmer ist eine Werft, die auf Spezialschiffbau spezialisiert ist, Heikes Ungeheuer stammt aus der Sparte 'Rettungsbootsbau', und so sieht es auch in etwa aus. Die Voreigner verkaufen es wegen Aufgabe des Hobbys 'unter der kalten Dusche stehen und 100 Euro-Scheine zerreissen', d.h. mit alles und Sosse und scharf. Das ist ziemlich gut für den Einstieg, man muß nicht jeden Hümpel und Pümpel einzeln besorgen.

Nach dem Bootskauf haben wir dann noch 3 Schätze gejagt und gefunden, durch die Auswahl (eine wirklich harte Nuß zum Schluß) hat dieses Hobby nun eine Mitstreiterin mehr :-)

Dieses Wochenende wollte ich eigentlich im Grünen bei Leila verbringen, und am Freitag mit Nadja, rsocha, jhm und range gepflegt zu abend essen, leider hat irgendjemand dafür gesorgt, das die oben geschilderte automatische Übernahme der Tracks aus dem GPS an Bord der Roald abgeschaltet wurde. Sehr ärgerlich und vor allem kindisch. Naja - deswegen bin ich dann mal kurz mit dem Zug nach A'dam gerutscht, weil die Roald dort dieses Wochenende Station gemacht hat und das die letzte Gelegenheit ist, mir tierisch Arbeit zu sparen.

Also mal kurz: Freitag abend nach Münster, bei Christoph geknackt (1. Versuch auf einer albernen Faltliege, mörderisch unbequem, 2. Versuch auf dem Fußboden mit Decken und Isomatten. 3. und erfolgreicher Versuch auf dem Sofa). Dafür habe ich von Christoph eine schicke Handlampe (ähnlich dieser hier) bekommen, die ich schon immer mal haben wollte.

Von dort aus weiter via Enschede, Appeldoorn und 13 weitere Milchkannen-Halte nach Amsterdam Centraal. Die Münsteraner halten scheinbar viel vom Nachbarn - in der Ferkeltaxe nach Enschede werden alle Stationen schon mal zur Gewöhnung auf den typischen hölländischen Halstumor auf nederlands angesagt, was sehr lustig klingt.

Mit meinen sieben Brocken fliessend holländisch komme ich unerkannt bis nach Amsterdam durch, einfach ordentlich an Halsschmerzen denken, dann klappts auch mit der Aussprache. Die Roald liegt ziemlich zentral, in Spuckweite vom Hauptbahnhof - wie praktisch.

Nette Leute an Bord, alle sind ziemlich entspannt und halten sich an den von Radi gebunkerten Resten von deutschem Dosenbier fest. Naja, die haben auf der Anreise auch ordentlich auf die Fresse bekommen.

Nach drei Minuten (und einem Sturzbier) ist der Fehler gefixt, irgendein Scherzkeks hat einen autostart-Link entfernt. Etwas länger (und noch eine Hülse) brauche ich, um das so aufzuschreiben, das ich das das nächste Mal mit remote hands hinbekomme. Durch das äußerst saugstarke (Hamster durch 9er Kanülen) Kommunikationsprogramm für unsere Inmarsatkommunikation vom Erbfeind (klar, kein ordentliches Pils im Land, fabrikneue, rostende Schrottlauben, aber Programme zur Satellitenkommunikation schreiben wollen) läuft der Rechner, der eigentlich sowas wie abgestufte Benutzerrechte kennt, quasi immer als root, jeder kann alles.

Um eine Rückfahrkarte zu bekommen, mußte ich fast ne Stunde ansitzen, der Holländer hat zwar generell das gute System 'Wartenummer ziehen und abwarten', so kann man wenigstens nicht in der flaschen Schlange abstinken - aber ne Stunde ist deutlich zu lange. Ich bin dann noch mal zum Schiff, habe meinen Kram eingesammelt, im Bahnhof noch schön die Abteilung 'fettiges Fritiertes' besucht, bei Albert Heijn noch Vla und Stroopwaffjes gebunkert und dann gings auch schon retour.

Diesmal mit dem Nachtzug, mit Umsteigen in Duisburg. Der erste Zug, ein komischer ICNightline nach Basel, München und Arschkrebs hat Schlafsessel, die so eng sind, das ich den Schlüssel und Handy aus den Hosentaschen nehmen muß. Sehr bequem - ich frage mich, was jemand macht, der wirklich nen fetten Arsch hat. Oder ne Frau...

In Duisburg steht ne Horde BGS und Zollfritzen auf dem Bahnsteig - suuper, ich ahne, was gleich kommt. Unten im Durchgang (Duisburg hat Löcher im Bahnsteig, in denen die Fahrstühle stecken, aber die Löcher sind aus irgendwelchen feuchten Architektenträumen größer als die Fahrstuhlschächte und rund) randalieren 12jährige an einem Kippenautomaten - die BGSler merken nix. 20 Minuten warten. Der Zug rollt ein, die BGSler kommen zu mir: 'woher, wohin?' - 'Amsterdam, Berlin'. 'Wie lange waren Sie denn in Amsterdam?' - 'knapp vier Stunden'. Okay - allen ist klar, was jetzt kommt, oder?

'Das ist ja ganz schön kurz, was wollten Sie denn da?' - 'Ich glaube, das glaubt Ihr mir sowieso nicht, also los! Aber bitte kommt doch mit in den Zug, ich will nicht hier in Duisburg übernachten.' 'Das geht nicht, da kommen wir nicht zurück' 'Äh, hallo? Ich habe hier 25 Minuten gestanden und direkt neben Euch gewartet. Ihr hättet alle Zeit der Welt gehabt, und ich steige jetzt da ein, wenn Ihr mein Gepäck filzen wollt, müßt Ihr mitkommen.' Ungläubiges Gescharre und Geblicke zum Obermufti, der nickt. Okay, alles eingestiegen, Rucksack ausgekramt, alles befummelt, Schlafsack ausgepackt, befummelt, 3 Liter Tüten Vanille-Vla entdeckt. 'Wegen Pudding fahren Sie nach Holland, von Berlin aus?' Ich weise kurz darauf hin, das das kein Pudding ist. Nun endlich die Plastiktüte entdeckt (mit der Lampe von oben drin). 'Was ist das?' Ich bin nun doch ziemlich genervt. 'Ne Bombe, ist doch klar oder?' Typ läßt meine schöne Lampe fallen, Cheffe schnauzt ihn an, das das im Falle einer Bombe die falsche Reaktion wäre und das das 'Ding' nun sicher kaputt ist und der Schadensersatz und überhaupt.

Der Schaffner kommt mischt sich ein 'das hier ist ein Nachtzug, meine Fahrgäste wollen schlafen. Geht das auch etwas leiser?' Nachdem er meine Fahrkarte mit 'bahncomfort' drauf entdeckt, gibts noch eins auf die Michelmütze: 'Dieser Herr (ich habe Arbeitsklamotten an, wie immer, wenn ich auf der Roald bin) ist Vielfahrer und gerngesehener Kunde bei uns. Ich bitte Sie, nun von weiteren Belästigungen abzusehen.' Ich nicke begeistert. 'Okay, zeigen Sie uns noch die Bombe.' Der Schaffner reißt die Augen auf, der Obermotz zwinkert mir zu. Alle betrachten die siffige Lampe. 'Einpacken können se alleine'. Die Kolonne zieht sich Richtung Speisewagen zurück.

Lieber BGS, lieber Zoll. Was meint Ihr, wie blöd sind die Leute, die irgendwas unerlaubtes nach Deutschland schmuggeln? Meint Ihr, die stellen sich 25 Minuten direkt neben Euch auf den Bahnsteig? Meint Ihr, die fahren ausgerechnet bis Duisburg? Habt Ihr denn sonst keine Probleme? Vielleicht macht es Sinn, mal nach randalierenden 12jährigen zu gucken, wenn es deutlich nach 2300 Uhr ist, oder?

Die Kojen sind wieder zu kurz, aber trotzdem schlafe ich so gut, das ich den Richtungswechsel, das Herumstehen auf irgendwelchen Bahnhöfen, das Abkoppeln von Kurswagen und so weiter verschlafe. Um fünf bin ich in Berlin - trotz meiner Bitte, erst Zoo geweckt zu werden, weckt mich der Schlafwagenkasper kurz vor Nauen, mein Gemaule ist ihm egal. Ich robbe nachhause, will nur kurz (so bis 0900 nachschlafen), wache dann aber erst gegen 1400 mit Riesenbrummschädel auf, ich bleibe den restlichen Tag im Bett.

Da hat der Nachtzug ja wieder voll einen Tag geschenkt. Ansonsten muß ich schon sagen, das in normal elektrifizierten ICEs meine Produktivität höher ist als im Büro. Kein Netz, aber Ruhe zum Arbeiten.


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