Aleks ihm sein Blog

[ Wir haben noch Hirn hinten im Haus ]

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Hier gibts, was ich tue, getan habe und vielleicht tun werde. Auch, wenn und weil das total unwichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte ist. Viel Spaß damit.

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07.09.2004


21:21 Uhr  Lokführer - ich wollte immer werden, wie Ihr!


Hauptgewinn - gerade (21:30) wieder auf dem Boot angekommen, überall um mich herum liegen nur Geisterbahnfahrer, auf meiner Backbordseite sogar die heutigen Häuptlinge der Irren.

Das hat mir nach dem eher anstrengenden Tag (9 Stunden unterwegs für 5 Stunden Sitzung) gerade recht. Wobei das zweistündige Zuckeln mit der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft von Waren nach Ludwigslust schon sehr entspannt ist. Viel schneller als ein Moped fährt das Ding auch nicht, und die Farben sind wegen der niedrig stehenden Sonne ziemlich gut. Ab Ludwigslust IC - Massenware, Hamburg. Wie immer hat der Zug wegen der Baustelle im Sachsenwald exakt 13 Minuten Verspätung - das ist seit März so, warum bekommen es die Bahnheinis es nicht hin, diese Baustelle in den Fahrplan zu integrieren?

Sitzung: Ohne ins Detail gehen zu wollen: So lala.

Rückfahrt mit Leilas Schrottkiste (eigentlich ein Superauto, wirklich; bloß leider, leider wird der nächste TÜV wohl etwas problematisch werden, und eine TÜV-Investition von sagen wir mal vierhundert Euro würde den nominalen Wert der Karre verdoppeln) bis Rostock, das erspart mir ohne Ende Bahnpain, außerdem ist es sowieso immer nett, mit Leila unterwegs zu sein. In Rostock finden wir erst nach längerem Suchen den Bahnhof - jede stinkende Fischbude ist von der Autobahn aus ausgeschildert, aber nicht sowas nutzloses wie ein Bahnhof, den besonders Fremde nicht automatisch richtig verorten.

Der Zug von Rostock nach Waren ist ein richtiger Zug, äh, Nachtzug mit Abteilen und Fenstern, die man runterziehen kann, und an denen man lässig rauslehnen und -gucken kann, wie früher aus Zügen. Ich tue dies begeistert und ausgiebig und fresse dabei mindestens zwei kleinere Insekten. Dabei fällt mir auf, das man als Lokführer ziemlich Vertrauen haben muß in die, die den Fahrweg festlegen. Mit 120 km/h und einem Bremsweg von irgendwas bei einem Kilometer durch die Dunkelheit zu ballern, ist nur angenehm, wenn man wirklich sicher ist, das die anderen ihren Job richtig tun - ansonsten steht man schnell mal im Feld, in fremden Häusern oder hat Reste von Autos an den Puffern hängen.

In Waren angekommen, grüße ich den Lokführer, der aus seinem 160-Tonnen-Monster guckt, begeistert. Leider habe ich ihm nicht erklärt, warum. Lokführer dieser Welt: Ihr seid Helden, und ich wollte immer werden, wie Ihr!

Leider zieht mich die Hauptversammlung der Bekloppten und Bescheuerten im Stadthafen schnell wieder runter in die Realität der Nichtlokführer. Während ich ankomme, mein Rad auf mein Boot hieve, und feststelle, das die netten Rentnerehepaare, die gestern um mich herumlagen, alle Bierprolos auf Kojenbombern gewichen sind, seilt sich einer von denen so elegant ab, das er zwischen dem Schwimmsteg (schon eine Herausforderung, wenn man 3,8 im Turm hat) und Tremor ins Wasser fällt. Bei dem Versuch, den Fritzen zu bergen (es wird mit dem Bootshaken nach dem Typen gestochert), geht fast noch ein zweiter ins Wasser, dieser rollt aber dank seiner katzenhaften Reflexe auf dem Steg ab. Ich brülle die anderen an: "ALLES SOFORT FRESSE HALTEN und hinsetzen, ich hole den da raus, ich bin Profi." Zum Glück funktionert das in Deutschland immer noch, ich helfe dem Abgestürzten zur Badeleiter und ihm dann raus. Zum Glück hat der sich nicht ernsthaft verletzt, sondern sich wohl nur blaue Flecken mit Schrecken geholt. Der setzt sich hin, und macht sich erstmal nen Schnaps klar. Die anderen brüllen vor Lachen, ich werde auch eingeladen. Okay, ein Sturzbier mit den Trotteln, die mit der häßlichsten aller Mietwarzen herumfahren - Type 'Voyager 780'. Irgendwie ist das wie erwartet uninteressant, ich ziehe mich zurück.

Schräggegenüber wird 'hier kommt Alex' von den Hosen skandiert; Charterer ausser Rand und Band, Wochende im Wassersportparadies Waren. Die Häuptlinge neben an reißen immer noch Bademeisterwortwitze, manche sind nicht ganz schlecht: 'Na, soo tief sollten wir in das Thema jetzt nicht eintauchen'.

Okay, raus damit und pennen. Ich brauche wieder die Ruhe von einem Ankerplatz, wo mir die Geisterbahnfahrer nicht so nahe kommen können.


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this oerks!

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