Aleks ihm sein Blog

[ Wir haben noch Hirn hinten im Haus ]

Das ist mein Blog.

Hier gibts, was ich tue, getan habe und vielleicht tun werde. Auch, wenn und weil das total unwichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte ist. Viel Spaß damit.

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31.08.2002


20:16 Uhr  Das letzte Abenteuer in Deutschland.


Hallo Zielgruppe,

Ääch ben weeedar da (wie schon Moers' kleines Führerarschloch zu sagen pflegt).
Nicht nur das, der Alltag hat mich wieder, ich sitze in einem Eisenbahnwagen, der wahrscheinlich (ähm, ziemlich sicher) älter ist als ich.

Jetzt kommt wieder ne Triade gegen Dunkeldeutschland... werden manche der geneigten Leser denken, aber das ist nur halb richtig.
Der Feind, dessen 'Beförderungsfall' ich gerade bin, heißt Unternehmen Zugluft^WZukunft und soll mich nach Hamburg, beziehungsweise Ecktown in Schleswig-Holstein bringen.

Apropos Dunkeldeutschland und Bahn: In meinem Urlaub durfte ich durch Autonachholaktionen (Paddler wollen nicht gern im Kreis fahren) erleben, was sich in [O/N]VP so tut in der öffentlichen Personenbeförderung. Es ist unvorstellbar, wirklich.
Man fährt mit dem gewohnt piefigen, 30+ Jahre altem, EX-Vorortzug-Material der DB (Type: Schmutziges Ruhrgebiet, vorgesehene Ausmusterung: 1991) durch wunderschöne, blühende Landschaften, und muß in Züssow (Züssow Junction liegt in der Mitte zwischen Nirgendwo und Überhauptgarnicht in OVP) erleben, wie absolut neues, schickes, nicht riechendes, klimatisiertes, raumschiffähnliches Fahrzeugmaterial zum Einsatz kommt.
Zum Glück müssen wir nach Peenemünde (wo schon der Führrrrer seine Raketen bauen ließ und jetzt ein russisches U-Boot neben einem DDR-Raketen-Einwegboot liegt) - das geht mit diesem Raumschiff der UBB (Usedomer BäderBahn).

Angenehm. Komisch nur, daß an der Spitze des Zuges trotzdem ein DB-Logo prangt. Mißtrauisch beäugen wir das Personal - aber trotz der DB-Uniform zeigt sich dieses freundlich, zuvorkommend und kompetent.
Naja, ist nur eine Teiltochter der Bahn. Später fahre ich mit der OVE, ebenfalls Raumchiffstyle, aber man bekommt zusätzlich eine aktuelle Tageszeitung (FR, FAZ, OZ, TS) und einen brauchbaren Kaffee aufgedrängt. Es geschehen Zeichen und Wunder in Dunkeldeutschland.
Dazu ist die Taktzeit an die Buse und Co angepaßt - ich messe heimlich Fieber, dat kann doch gar nicht angehen. Aber ich schweife ab. Ich sitze immer noch in einem rollenden Schrotthaufen und stop-and-goe nach HH. Ein gutes hat das: Wäre der Zug pünktlich losgefahren, hätte ich ihn knapp verpaßt.

Der Kasper mit der roten Kappe will einen Zuschlag für 'Erstimzuglösen'. Ich entbiete ihm freundlich Gesundheit. Er knurrt was von IC-Zuschlag. Nun lachen wirklich alle in unserer Hühnerbatterie^WAbteil.
Ich frage ihn unverblühmt, ob er sicher sei, daß er dienstfähig ist - oder wirklich meint, daß ich bereit bin, für einen dreißig Jahre alten Wagen, der inzwischen mit Blau, also Interregio-Design nachgeklebt wurde, und wahrscheinlich seit 30.000 km nicht mehr gereinigt wurde, einen IC-Zuschlag zu bezahlen.
'Das können Sie mit dem Zugcheff diskutieren', nun denn, ich lasse bitten
. Meine Co-Gefangenen schließen sich an.

10 Minuten später steht ein schwitzender 25 jähriger Typ vor uns und brabbelt was von 'Mißverständnis'. Der Nymphensittich einer meiner Mitreisenden bricht in hektisches Gekreische aus, ich bekomme meine Fahrkarte (ohne IC und Zuglöse-Zuschlag), die IC-Zuschläge der Cositzer werden nicht entwertet.

Na, geht doch.
Aber irgendwie haben die doch den Arsch offen:

  • Service - was ist das?
    Eventuell tingelt ein schwer alkoholisierter, debiler Trottel mit einem vierrädrigen Wägelchen durch den Zug und bietet 'Tee' oder sog. Kaffee an. Günstig für EUR 2,50. Man fragt sich unwillkürlich, ob irgendwo in Mitteleuropa der Krieg ausgebrochen ist, und derartige Genußmittel wieder zu Bückware geworden sind - aber man ist ja immer hin nicht gezwungen, etwas zu kaufen.
  • Sauberkeit.
    Zu den Scheisshäusern im Zug muß ich ja wohl nix weiteres sagen. Da man sich inzwischen auf den deutsch Hauptbahnhöfen nur noch mit Schwierigkeiten einen ordentlichen Tripper holen kann, scheint hier eine sinnvolle weitere Brutstätte für gynäkologische und urologische Pestbraken geschaffen worden zu sein. Um das mal ganz klar zu formulieren: Als Frau ist man angeschissen.
  • Erreichbarkeit.
    Ich bin mir ziemlich sicher, daß die deutsche Bahn ein Abkommen mit den Mobilfunkfirmen dieses unseren Landes haben, in denen steht: Schaltet ein Signal auf grün, werden streckennahe Mobilfunkzellen abgeschaltet, bis der Zug durch ist.
    Neulich (auch eine Pein nach HH) wurde unser Zug ohne *jegliche* Begründung der Wärter auf freier Strecke für 40 Minuten (!) abgestellt. Latürnich ging da kein Handy. Und mir hätte ja auch eine Durchsage gereicht: 'wir wissen auch nicht, was ist, aber es gibt Pommes für alle!' Oder so. Ich konnte nichtmal meinen Termin verschieben - verschollen mitten in Deutschland.
  • Völlegefühl.
    Es scheint sich bei der Bahn noch nicht rumgesprochen zu haben, aber am Freitag nachmittag scheinen aus irgendwelchen schlechtnachvollziehbaren Gründen mehr Leute zu fahren, als sonst. Man /könnte/ sogar auf die Idee kommen, einen Wagen mehr anzuhängen, einfach so. Zur Kundenbefriedigung.
  • Und, nicht das ich es vergesse: Das Paradezugpferd der DB, der ICE, ist immer noch nicht auch nur teilweise mit Steckdosen ausgestattet, im IC, einem aufpreispflichtigen 'Premiumprodukt' gibts das gar nicht, außer man ist gewiefter Vielbahnfahrer und weiß, das in den gerne eingesetzten Steuerwagen (ganz vorn oder hinten am Zug, jenachdem wo die Lok ist) immer Steckdosen sind. Für diese Wagen gibts nun aber wiederum keine dezidierten Reservierungen. Unglaublich.

So, und da war der Akku alle.
Inzwischen ist es Sonnabend, und ich befinde mich auf der Rückfahrt. Wieder ein IR-Wagen - das scheint die Regel zu sein.

Nachtrag: Auch in SH fahren Raumschiffartige, privatbetriebene Nahverkehrszüge. Sehr gut.

Dafür hatte ich einen netten Tag in Ecktown, der kleinen Perle an der Ostsee. Nette Menschen, das wirklich zufällige Treffen eines Menschen, von dem ich noch DM 450,- bekomme, und bekommen habe 'so, wir gehn jetzt zur Bank, Du Sau', 'mein' Segelschiff, alles da.
Fast wie Urlaub.

Eine Sache macht mich allerdings stutzig - ich bekomme Werbekugelschreiber geschenkt - da war doch noch was?

Schön, daß ich nächste Woche nach Bonn darf, um zu Morden und Brandschatzen, äh, Arbeiten und zum holy Linuxkongress nach Köln.

Schaltet also auch nächstes Mal wieder ein, wenn es heißt: Hilfe, die Köllner sind nett zu mir, und das einfach so!


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