Aleks ihm sein Blog

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23.11.2012


23:46 Uhr  Kleine Fotoschule - Part 1 - Belichtung - kurz und schmutzig


Es hat sich heute ein gewisser Bedarf ergeben, ein paar grundsätzliche Foto-Dinge zu erklären :-). Hier kommt die Klärung - sehr vereinfacht und deswegen in den Details nicht besonders genau. Aber es bietet einen Einstieg, der sich an real erlebten Situationen orientiert und diese aufarbeitet :-)

Wer mehr/genauer wissen und/oder klugscheissen will, sehe zur Vertiefung in Tom Striewischs Fotolehrgang und vor allem in Andreas Hurnis Schöner Fotografieren (sehr ausführlich, nur Mut, muß man nicht alles auf einmal lesen) nach. Allgemeine Tipps hab ich schon mal zusammengefasst.

Anmerkungen vom Sätzer gibts in kursiv, ich versuche ein Q&A-Stil durchzuhalten.

Warum kann man an einer Digitalkamera überhaupt Einstellungen vornehmen? Auschnittwählen und druff reicht doch?

Um die Belichtung, die Schärfe, die Farben und den Bildausschnitt zu bestimmen, und die Vor- und Nachteile dieser Elemente bildbestimmend einzusetzen. Sehr grobe Antwort, alles zu seiner Zeit, heute gibts erstmal Belichtung....

Wie kann man die Belichtung beeinflussen?

Im wesentlichen durch drei Parameter:

  • Verschlusszeit (wie lange fällt Licht auf den Sensor)
  • Blende (wieviel Licht fällt gleichzeitig auf den Sensor)
  • Empfindlichkeit (wie viel Licht braucht der Sensor, bis er 'voll' ist)

Ok, was macht denn die Kamera, wenn man sie läßt?

Das ist unterschiedlich. Im Prinzip versucht die Kamera vor allem, durch Beeinflussung der drei Parameter eine ideale Belichtung zu basteln, die den menschlichen Sehgewohnheiten entspricht und alle Bereiche des Bildes sauber durchzeichnet, sowohl in den Schatten, in denen noch was erkennbar sein soll, als auch im Himmel, der noch nicht ausgefressen sein soll. Leider ist der Dynamikumfang einer Digitalkamera immer noch nicht so, wie der des menschlichen Auges, dewegen macht die Kamera da Kompromisse. Dazu weiter unten mehr.

Alle drei Parameter haben spezifische, bildbeeinflussende 'Nebeneffekte', im positiven und negativen Sinne. Die Kamera versucht, dabei schön in der Mitte zu bleiben, damit diese Effekte möglichst keine Rolle spielen, solange man nicht spezielle Motivprogrammme (jaja, dazu später) verwendet.

Ok, welche Nebeneffekte hat denn die Wahl der Verschlusszeit?

Verschlusszeiten werden (in Standardsituationen) in Sekundenbruchteilen angegeben. Eine kurze Verschlusszeit ist also z.B. 1/1000s. Eine lange Verschlusszeit ist z.B. 1/60s. Bedingt durch die menschliche Tatterigkeit macht es keinen Sinn, zu versuchen, längere Verschlusszeiten als 1/30 aus der Hand zu fotografieren, das Bild verwackelt sonst mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit. Eigentlich geht die Regel: Verwende niemals eine längere Verschlusszeit als den Kehrwert der aktuellen Brennweite, also bei einer Brennweite von 28mm eben 1/30tel, bei einer Brennweite von 150mm mindestens 1/150tel. Aber über Brennweite wissen wir noch nix, später...

Eine kurze Verschlusszeit friert Bewegungen ein, je kürzer, desto krisper; eine lange Verschlosszeit macht Bewegungen erfahrbar - das Auge kann keine langen Verschlusszeiten!

Gut, was ist mit der Blende, gibts da auch Effekte?

Die Blende ist die Größe des Lochs, durch das das Licht auf den Sensor fällt. Man kann die Größe verstellen, weil es ja nicht immer gleich hell ist. Ist dieses Loch klein, fällt wenig Licht durch, ist das Loch groß, fällt viel Licht durch - einfach, oder? Leider ist die Benamsung auf den ersten Blick genau umgekehrt: Eine offene Blende wird mit einer kleinen Zahl, z.B. 2 bezeichnet, eine geschlossene Blende mit einer größeren Zahl, z.B. 16, bezeichnet. Warum ist erstmal egal, steht aber bei Wikipedia.

Ein wichtiger Nebeneffekt: eine stark geschlossene Blende (große Zahl) vergrößert den Bereich der fotografierten Szene, der auf dem Bild scharf abgebildet wird, eine weit geöffnete Blende (kleine Zahl) verringert den scharf abgebildeten Bereich. Das nennt man übrigens Schärfentiefe, ist leider auch noch von der Sensorgröße, der Brennweite und dem Fokus-Abstand abhängig - bekommen wir irgendwann später.

Ok, und die Empfindlichkeit?

Bei einem Sensor kann man die Empfindlichkeit regeln. Im Gegensatz zu Blende und Verschlusszeit liegt hier der unkritische Bereich nicht in der Mitte, sondern klar an einem Ende der Möglichkeiten: Versuche immer, die niedrigst mögliche Empfindlichkeit zu wählen, so daß die anderen beiden Werte (Blende, Verschlusszeit) in den Bereichen bleiben können, in denen sie unkritisch sind oder im positiven und vor allem Deinem Sinne bildbeeinflussend laufen.

Die Empfindlichkeit wird in ISO (ISO 5800) angegeben, und endlich ist das mal kein Bruch oder ein reziproker Wert - ISO100 ist weniger empfindlich als ISO200, und zwar genau um die Hälfte, ISO400 ist doppelt so empfindlich wie 200 und so weiter.

Eine höhere Empfindlichkeit wird durch eine größere elektronische Verstärkung des vom Sensor eingefangen Signals erreicht, und elektronische Bauteile rauschen. Dieses Rauschen wird mit verstärkt, d.h., je höher die Empfindlichkeit ist, desto stärker rauscht das resultierende Bild. Je größer der Sensor ist, desto besser bekommt man das in den Griff, je kleiner und günstiger der Sensor ist, desto mehr Kompromisse muß man eingehen.

Ebenso sinkt mit höherer Empfindlichkeit der Dynamikumfang des Sensors - d.h., wenn es irgendwie geht, solltest Du mit dem niedrigst möglichen ISO-Wert arbeiten, der es ermöglicht, mit aus der Hand fotografierbaren Verschlusszeiten zu arbeiten.

Welcher der höchste, noch erträgliche Wert ist, mußt Du ausprobieren. Gerauscht wird vorallem in dunklen Bildbereichen, bei Handys wird es schon bei ISO400 unerträglich, bei besseren Kompaktkameras können auch ISO640 noch brauchbar sein, mit einer aktuellen FX-DSLR kann man auch noch mit ISO2000 locker flockig ohne rauschen (ja, kein schönes Motiv, ich weiß) fotografieren.

Viele Kameras haben eine AutoISO-Funktion, mit der man der Kamera die ISO-Einstellung überlassen kann - kommt man in einen Verschlusszeitenbereich, der Verwackelungsgefahr birgt, dreht die Kamera an der ISO-Schraube. Das ist, wenn man dem System bewußte Grenzen setzt, durchaus interessant - eine Stellschraube weniger, an der man fummeln muß.

Wie funktioniert nun die Belichtungsmessung?

Gleich. Vorher beantworte ich noch eine andere Frage, und zwar, wie man entscheiden kann, in welchen Topf der optischen Unzulänglichkeiten man denn nun am besten greift.

Das hängt stark vom Motiv und von der gewünschten Bildwirkung ab. Fotografierst Du z.B. sitzende Menschen, ist es beim späteren Betrachten der Bilder unglaublich wichtig, daß diese scharf abgebildet werden. Die Wand zwei oder drei Meter dahinter und die schreckliche Tapete interessiert dann aber keinen mehr. D.h., es wäre sinnvoll, die Menschen durch eine weit offene Blende (und damit einhergehende geringe Schärfentiefe) von der Wand abzuheben, das Motiv freizustellen. Die Verschlusszeit ist dagegen bei so einem ruhenden Motiv weitgehend egal, Hauptsache, die Belichtung stimmt insgesamt. Du könntest also den Belichtungsmodus A (Av, Aperturepriority, Blendenvorwahl) verwenden - Du gibts die Blende vor (Offenblende, 1.8 oder 2, oder was die Kamera hergibt), die Kamera gniddelt die passende Zeit dazu und passt über AutoISO gegebenenfalls die Empfindlichkeit an, damit Du nicht verwackelst.

Oder Du möchtest Skifahrer oder einen fliegenden Hund fotografieren - in so einem Fall ist es sinnvoll, genau das Gegenteil zu tun und den Belichtungsmodus S (oder T, Tv - shutter bzw. timepriority, Zeitvorwahl) verwenden und stellst die gewünschte Belichtungszeit ein, die passende Blende denkt sich dann die Kamera aus.

Oder Dir ist das alles egal, weil es nicht bildbestimmend ist und Du nix durch Einstellgefummel verpassen willst - dann verwendest Du den P(rofi - nee, Programm-Modus), und die Kamera macht einfach irgendwas hoffentlich sinnvolles[tm]. Achtung, im P-Modus wird nicht nur die Belichtung, sondern auch die Fokussierung (was wird vom Autofokus anvisiert) von der Kamera übernommen, davon haben wir noch nicht gesprochen). Im P-Modus kann man 'shiften', d.h., auch an der Blende/Zeit spielen, der andere Wert wird dann entsprechend mitgeändert, so daß die Gesamtbelichtung gleich bleibt: 1/250 und Blende 5.6 macht genau so viel Licht wie 1/125 und Blende 8 oder auch 1/1000 und Blende 2.8 - siehe im später referenzierten Text 'schneeweiss' unter Lichtwert :-).

Die meisten Kameras haben noch spezielle Motivprogramme - FINGER WEG! Die machen Dinge, die man nur so ungefähr nachvollziehen kann, z.B. im Portraitmodus eben Scharfstellen auf 'Gesichter', offene Blende, im Sportmodus kurze Belichtungszeiten, im Nachtmodus HighISO und im Kreativmodus irgendwas kreatives... Entweder in Ruhe ausprobieren, was die Kamera da treibt, oder besser drauf verzichten.

Ok, jetzt aber, bitte... wie funktioniert dieser Belichtungsmesserkram eigentlich?

Das habe ich zum Glück schon mal ausführlich in einem älteren Artikel beschrieben: schneeweiss. Da geht es am Beispiel von vergrauten Schneebildern darum, zu verstehen, wie ein Belichtungsmesser die Welt sieht, und wie man dem am besten und mit dem Ergebnis besserer Bilder über die Strasse hilft. Nebenbei wird auch gleich erklärt, was ein Lichtwert ist, und wie man ein Histogramm richtig liest und zum eigenen Vorteil verwendet.

Dort weiter lesen, es lohnt sich, auch wenn Du nicht so scharf auf Schnee bist - das ist exemplarisch gemeint.

Und das näxte mal gibts dann was zum Thema Fokus/Schärfe. :-)




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