Aleks ihm sein Blog

[ Wir haben noch Hirn hinten im Haus ]

Das ist mein Blog.

Hier gibts, was ich tue, getan habe und vielleicht tun werde. Auch, wenn und weil das total unwichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte ist. Viel Spaß damit.

Wer mich möglichst zeitnah erreichen und/oder beschimpfen will, versuche dies per Email (s.u.), per Twitter, auf Facebook oder im ircnet oder suche mich persönlich auf.

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28.11.2010


16:31 Uhr  Kraftwerk Moorburg testet Vernebelungsanlage (Errorgefahr!)



Es ist viel zu früh und viel zu schweinekalt geworden in Hamburg, hier bleibt sogar schon der Schnee liegen.

Das Wasser ist allerdings noch sehr warm, dadurch gibt es überall an der Elbe starken Nebel, wie auch an der Baustelle des neuen Kraftwerks Moorburg.

Die anderen Bilder vom Tag sind auch schön nebelig.  

27.11.2010, Moorburger Hauptdeich, Hamburg



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18.11.2010


23:55 Uhr  Wider die Verpixelung - Panoramio to the rescue!


Wir Deutschen nehmen es ja schon irgendwie sehr ernst mit dem Datenschutz, besonders, wenn es gegen die böse Datenkrampe Google geht.

Seit Monaten gibt es ein Mordsgezeter auf allen Medienkanälen, was sich Google da schon wieder einbildet. Die ganzen schmackhaften Details sind ja alle breit zerredet worden, das muß ich jetzt nicht noch mal hochwürgen.

Die Diskussion ist also geführt - Google ist eingeknickt und verpixelt nun auf Anfrage einzelner Datennazis komplette Häuser. Ein witziges Detail, was meiner Meinung nach nicht die richtige mediale Beachtung bekam: Andere Dienste, die GENAU den gleichen Service anbieten wie z.B. Sightwalk oder das schnöde Das Telefonbuch (auf Vogelperspektive klicken), stehen nicht in der Kritik und pixeln auch nicht aus.

Egal - die Messe ist gesungen, und re-enablen geht nicht, Google hat ernst gemacht und die entsprechenden Rohdaten aufs null-device geschoben. Da hilft nur eins: Selbst ist das KML-Layer!

Ich schlage hiermit vor, in Hamburg (da wohne ich, und hier gibts streetview) diese gerade sehr in Mode gekommenen Fotowalks zu machen, nicht um sich mit der Fotografenhorde in schönen rostigen Details der immer gleichen Motive zu ergehen, sondern mit genau dem einem Ziel, verpixelte Häuser zu ergänzen und von mir aus auch, um gemeinsam mit Fotoapparaten Spaß zu haben.

Das ganze ist rechtlich sowieso einwandfrei (durch die Panoramafreiheit gedeckt), und es ist ziemlich einfach, in GoogleEarth eigene Layer einzuhängen oder anderen zur Verfügung zu stellen.

Bevor man dazu nun ein riesen Konzept, Services, Hardware, Mitstreiter, Logos, usw. aus dem Boden stampft, gibt es einen sehr einfachen, aber gleichzeitig einen fullservice/goldstandard-Weg, einfach mal mit so einer Aktion anzufangen.
Fullservice, weil Google bereits alles dafür anbietet. Jeder, der schon einen Googleaccount hat, kann direkt loslegen, was ja auch schon viele tun - ich übrigens auch, und zwar Panoramio nutzen.

Panoramio hat ein eigenes Layer in GoogleEarth, und ist genau dafür gedacht: Ergänzung der Luftbilder durch normale Fotos, um sich ein besseres Bild des Ortes machen zu können. Es gibt eine funktionierende Qualitätskontrolle (es kommt nicht jedes Bild rein, siehe die AUP von Panoramio - mein total geiles Lokführerbild ist zum Beispiel nach deren Richtlinien kein geeignetes Panoramiobild (was ich auch einsehe)).

Das einzige, was man noch selbst tun müßte, ist, sich auf ein gemeinsames Tag zu einigen und dann vielleicht noch einen kewlen Namen dafür zu finden.

Wer mitmachen will, schreibe mir ne Mail an scrambled-streetview AT abgeschalten.de - ich mache dann bei genug Mitstreitern ne Mailingliste, Twitteraccount, Facebookfavdings, Blog, ein Logo, nen BarCamp, ne eigene Mate-Abfüllung, Aufkleber und soweiter, was man eben so braucht im Mitmachweb, auf. Naja, vielleicht reicht erstmal ne Mailingliste.

Reich, berühmt und sexy kommt dann später.


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16.11.2010


18:37 Uhr  Castortransport ins Wendland


Letztes Wochenende war seit dem Ausstieg aus dem Ausstieg der Schwarz-Geld-Regierung der erste Transport von Atommüll in das Zwischenlager Gorleben im Wendland.

Jetzt kommt ne ziemliche Textwüste (genauer: einer der längsten Artikel in diesem Blog), ein Erlebnisbericht gespickt mit ein paar Hintergrundinfos, die wahrscheinlich nicht allen so sonnenklar sind - viele davon verbergen sich hinter den Links im Text.

Für die Leute unter Euch, die lieber Bilder gucken, gibt es eine weniger schmerzhafte Abkürzung: Ich hab ich zum ersten Mal versucht, eine Slideshow mit O-Tönen zu unterlegen. Ist mir ganz gut gelungen, zumindest für den ersten Versuch. Hier gehts zur Slideshow. Nicht wundern, die ist ein Teaser für eine Diskussion bei einem Piratenstammtisch - das letzte Bild ist also qwark. :-)


Ok - alle Textverächter bei der Tonbild-Darstellung hängengeblieben? Dann gehts hier los:

Tja, und wer die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängert, muss auch mit verlängerten Laufzeiten für Atommülltransporte rechnen. - entsprechend groß war der Andrang auf der zentralen Kundgebung im Wendland - in Sichtweite des Verladekrans, mit dessen Hilfe die Castor-Behälter von der Schiene auf die Straße gehievt werden.

Ich habe lange überlegt, ob ich mir diese Umsonst-Und-Draussen-Veranstaltung im November reinziehen soll. Eigentlich bei dem Thema eine absolute Verpflichtung, was technisch schlimmeres als diese Atomkacke gibts echt kaum, aber im November ist es schon ganz schön schattig draußen, und ich hab einfach keinen Bock mehr auf im Zelt pennen und knöcheltief im Schlamm waten, auf auf allen vieren aus dem Zelt krabbeln und mit dem ersten Handgriff in die verraureifte Wiese packen und so weiter.
Zum Glück bekam ich ein Angebot, ein Wohnmobil zu leihen und dazu noch einen Mitfahrer, der deckungsähnliche Interessen wie ich an so einer Veranstaltung hat. Wohnmobil - also so ein Nasenbär mit Heizung und allem pipapo. Echt ein Superhauptquartier für November. Das war schon mal geklärt - dann brauchte ich noch Urlaub, es war absehbar, daß die den Transport nicht am Wochenende abfeiern würden - dann noch eine Email an die Camps im Wendland, von wegen Stellplatz und so.
Antwort: Kommt erstmal und parkt irgendwo, es wird so voll, das sich das erst Samstag abend hinrappeln wird. Naja - mit nem fremden Womo Laternencamping in einem polizeidurchseuchten Landstrich? Lustige Eingeborene, aber egal, hin da.

Also Freitag abend den Nasenbär abgeholt, auf einem Hupermarktparkplatz eingerastet (man-o-man, ist so ein Ding unübersichtlich und andere ängstlich, daß man sie beim Rückwärtzen nicht sieht...), eingekauft, getankt, und dann ab ins Wendland geschaukelt - bei inzwischen strömenden Regen. Ab ungefähr Lüneburg waren wir dann in dem sichersten Gebiet der Erde, ne höhere Polizeidichte gibts wohl nirgends, kein Waldparkplatz ohne künstliche Sonne und 20 oder mehr Sixpacks, Gerätewagen, Radpanzer, schweres Gerät, Dixies.

Es regnet immer doller. Wir machen uns schon freudig erregt darauf gefasst, daß gleich ein paar Streifenhörnchen durch den ganzen Nasenbär klettern werden, und Brotmesser, Paddel und ähnliches beschlagnahmen - aber nix. Bis auf elend lange Polizeikolonnen, irre viel Licht an sämtlichen Brücken und Engstellen haben wir keinen direkten Kontakt, und es ist ansonsten auch einigermaßen normaler Verkehr (also für Hamburg normaler Verkehr, nicht fürs Wendland nach Mitternacht), wir kommen bis auf den Platz des von uns ausgeguckten Camps in Splietau, und noch ist auch der Platz noch nicht sooo total durchgeweicht, so daß der Nasenbär ohne große Sauereien einen schönen Stellplatz bekommt.

Wir trinken ein Püls, werfen uns in unser bestes Ölzeug, und machen noch eine Platzrunde, einmal zum Verladekran - rekognostizieren, wie der (nüchterne) Trapper so sagt. Die Kundgebung wird auf einem gemähten Maisfeld stattfinden, wir freuen uns auf die Sauerei, die 30k++ Menschen hier mit ihren Füssen anrichten werden.
Außer uns ist allerdings niemand unterwegs. Kein Wunder bei der Uhrzeit und dem Sauwetter.

Am nächsten Morgen gegen halb sieben fahren irgendwelche beknackten Vollpiloten die Ton-Anlage für die Kundgebung mal testweise durch, damait waren wir auch wach (Die Bühne steht auf halber Strecke von unserer OPZ zum Verladekran...). Abgesehen davon knattern sowieso die ganze Zeit (wirklich die ganze Zeit) Hubschrauber über einem, das macht Kopfschmerz und aggressiv.
Immer noch Regen. Aber behagliche Wärme und Trockenheit. Nasenbär, Du regelst so sehr.

Gegen 11:00 Uhr soll die Kundgebung beginnen, mit dem Vorprogramm. Die Infrastruktur dieses Ex-Zonenrandgebietes ist aber überhaupt nicht dafür ausgelegt, 30.000 bis 50.0000 Kundgebungsteilnehmer ranzuschaffen. Dafür hört es auf, zu regnen. Wir drehen ne Runde mit dem Rad und sehen uns an, wie man mit Reisebussen die Mutter alle Staus zaubert. Erstaunlicherweise versickert das Wasser, die Böden hier sind viel aufnahmefähiger und weniger lehmig, als wir dachten. Die Wiese füllt sich immer mehr, die Sonne kommt raus - und die Trecker kommen.

10, 20, 50, 100. Hunderte. Trecker. Kleine, verhutzelte Oldtimer, klassische Arbeitsgeräte, riesige Geschosse mit 65km/h Schild; Fendt, Deutz, Renault, John Deere, Favorit, Mercedes, Ford, Porsche, International - Jakob hat allein schon vom Ablaufen der Parade ne leichte Prostataverhärtung... - 600 zählt die Polizei allein um das Veranstaltungsgelände herum. Eine deutliche Ansage, auch für die folgenden Tage. Ein großer Teil der Trecker richtet gleich mal eine Art Frauenparkplatz auf der Hauptstrasse von Splietau ein. Die Polizei macht sich schon direkt Sorgen, wie sie die da wieder wegbekommt, aber erstmal ist die Kundgebung. Es kommen immer mehr Leute, die von Reisebussen in Dannenberg abgekippt wurden. Die Strecken, die nicht von 'parkenden' Treckern blockiert sind, sind voller Menschen.

Fast alle Nichtregierungsparteien haben aufgefahren, selbst die SPD entblödet sich nicht, präsent zu sein. Den Vogel schiessen allerdings die Piraten ab, die extra ein Segelboot rangekarrt haben.
Neben den gelben Anti-Atomkraft-Flaggen dominieren grüne mit dem gleichen Logo. Nicht unklever von den Grünen. Gysi und Roth fahren auf Treckern mit zur Kundgebung - schöne mediale Inzenierung.

Die Kundgebung macht mich nicht besonders an. Die Redner sind für dieses Event doch etwas uninspiriert, es ist trotz der Sonne arschkalt und windig.

Zum Ende der Veranstaltung und mit beginnender Dunkelheit versickern nach Polizeischätzungen 6.000 bis 10.000 der zur Kundgebung angereisten Menschen im Wendland, fahren also nicht zurück, sondern bereiten sich auf den Transport vor.

Ein paar legen auch gleich richtig vor, die Wühlmäuse beginnen direkt südlich vom Kundgebundsgelände (an der Süd-Route, siehe unten) mit dem Buddeln. Dies wird natürlich relativ schnell von der Polizei entdeckt und unterbunden. Ebenso gibt es im Hinterland immer wieder Blockden der Nachschubwege durch Trecker und brennende Strohballen. Die Ansage ist klar: Nasebohren ist nicht, Konzentration ist angesagt, der Protest ist überall und zu jeder Zeit und er ist offen, aber auch verdeckt. Der Widerstand ist stumpf und er ist gewitzt.

Das demonstrieren auch die zigtausend gelben Kreuze überall, auf einigen Grundstücken an der Transportstrecke stehen demonstrativ Wendland-Pyramiden mit zwei Sack Zement zusammen auf einer Europalette; es liegen Baumaterialien vor Häusern, an denen gar nicht gebaut wird, frisch gefällte Bäume und Strohballen liegen an allen Feldwegen bereit. Trecker haben viel zu große Kontergewichte aus Betonklötzern montiert, und so weiter.

Um Gegensatz zu früher sind kaum Ortschilder und Wegweiser demontiert oder überklebt. Anscheinend lohnt sich das nicht mehr, wenn eh alle nach Navi fahren.


Mal als erster Einschub ein paar Details zur Strecke und zum Transport:

  • Die Atommüllbehälter fahren ab Lüneburg auf einer wenig (am Transportwochenende gar nicht) befahrenen, einspurigen Bahntrasse bis nach Breese, dem östlichsten Ortteil von Dannenberg. Dieser besonders heißumkämpfte Streckenabschnitt ist etwa 50 km lang.
  • Vom Verladekran aus wird die Straße benutzt. Aus genehmigungsrechtlichen Gründen (so ein Atomsarg wiegt mit Inventar etwa 120 Tonnen) gibt es zwei Routen, die befahren werden können. Der erste Abschnitt (ca 500m) bis zur ersten Kreuzung ist obligatorisch (dazu später), dann gibt es zwei je etwa 12,5 km lange Alternativrouten, die sogenannte Nord- und Südstrecke. Diese laufen in Grippel wieder zusammen und führen noch 8km weiter bis in das Zwischenlager im Wald südlich von Gorleben.
  • Zur Visualisierung der beiden Vorgängerpunkte gibts ne schöne Karte mit allen möglichen Transportstrecken.
  • Ein Castor® (CAsk for Storage and Transport Of Radioactive materials) ist auch ohne radioaktives Inventar ein ziemlicher Klotz - die GNS hat schöne Bilder und Infos dazu - man benötigt spezielle Hebezeuge, um damit zu hantieren. Der Inhalt eines Castors ist bis zu 400°C warm, dies führte dazu, daß Eierwürfe auf der Oberfläche (zwischen 60 und 120°C) zu Spiegeleiern wurden. Seitdem fahren diese ach so sicheren Behälter noch mal in einer Wellblechhülle durch die Lande, weil verbranntes Spiegelei ja nicht so schöne Bilder gibt. Das, was die Bilder im Fernsehen zeigen, sind nur Eischutzbleche. Ein fast nackter Castor sieht so aus (fast, weil dieser noch die Stossdämpfer an den Enden trägt, die kommen auch noch ab).
  • Die Sicherheit von Castoren wurde zu einem großen Teil nicht an 1:1-Modellen oder Orginalbehältern geprüft, sondern an verkleinerten Modellen - zum Teil auch nur rechnerisch. Bei den rechnerischen Tests sind direkt nach deren Veröffentlichung erstmal ein paar schöne Rechenfehler aufgefallen. grusel.
  • Der Begriff Castor wird nicht nur für die jetzt eingefahrenen 10 mal Type HAW28M Behälter verwendet, sondern synonym auch für ähnliche Behälter anderer Hersteller, z.B. den 11. Behälter (ein französischer TN85).
  • Die Mülltonnen müssen (unabhängig von einem nicht existierenden Endlagerplan) erstmal 30(!) Jahre überirdisch abkühlen, bevor deren Inhalt (Glaskokillen, also in Edelstahl eingelötete, verglaste hochradioktive und übrigens auch hochgiftige Abfälle aus der Wiederaufbereitung) wieder aus dem Castor gepuhlt wird, um dann in kleineren, besser handlebaren Containern in den Berg einzufahren.
  • Das radioaktive Inventar hat eine Halbwertzeit bis zu 40.000 Jahren (ist alles unterschiedlicher Dreck). Hätte vor 40.000 Jahren jemand mit Atomzeugs rumgespielt, dürfte der sich noch nicht mal homo sapiens nennen, den gabs da nämlich noch nicht. Das schafft völlig neue Probleme bei der Langzeitlagerung, und zwar nicht nur technische. Wie soll man einer Kultur, die wahrscheinlich nicht mehr so richtig menschenähnlich in unserem Verständnis ist, verpuhlen, daß sie da AUF GAR KEINEN FALL buddeln dürfen? Wie hält man so eine Information so lange am Leben?
  • Plutonium und seine Kumpels sind Arschlöcher. Das Dreckszeug strahlt nicht nur noch die nächsten paar 24.000 Jahre, es ist auch einfach so tierisch giftig. Der Anteil von Plutonium in Atommüll ist ziemlich gering. Andere Anteile sind höher, diese haben teilweise deutlich höhere Halbwertzeiten und Giftigkeiten, nur kennt diese Elemente kaum jemand. Selbst, wenn der Dreck irgendwann nicht mehr strahlt, ist er immer noch hochgiftig, es handelt sich da wohl hauptsächlich um wirklich eklige Schwermetallverbindungen, die unabhängig von der Strahlung nicht wieder Teil der Biosphäre werden dürfen.
  • Es gibt KEIN Konzept, nicht mal sinnvoll niedergeschriebene Ideen, wie man den Dreck aus dem Castor in andere Behälter bekommt, wo man den Dreck verbuddelt, wie man ihn schützt. Es gibt nirgends - lies: weltweit - auch nur eine Idee von einem betriebsfähigen Endlager für den Dreck. Alle Versuche, so unterschiedlich diese auch bisher waren, sind eingestellt oder werden nicht weiter verfolgt. Sehr interessant dazu auch dieser Zeitartikel über die öffentliche Wahrnehmung - in 2003, und heute immer noch...
  • Das, was grob 150.000 Jahre halten muß, hat man in der Asse in unter zwei Generationen komplett versaut. Meine tief empfundene Hochachtung.

Trotz allen obigen Problemen: Ich will gar nicht wissen, wie es um KKWs steht, die in anderen Ländern betrieben werden.

Einschub Ende, weil es am Ende nicht nur Fakts waren :-)


Die oben beschriebenen Bahn- und Strassenrouten müssen von der Polizei vor Erd- und Baumfällarbeiten, Sitz- und Treckerblockaden, Schafherden (kein Witz), Leuten, die schreiend aus dem nächtlichen Wald kommen (auch kein Witz), vor Bauern, die eventuell irgendwelche Ørkel in ihren Scheunen, deren Tore direkt auf die Route zeigen, versteckt haben, Leuten mit Betonpyramiden, Miststreuern, Betonklötzern und so weiter komplett geschützt werden.

Gleichzeitig machen die Entfernungsangaben deutlich, das dort irre Strecken zurückzulegen sind, was mit dem heiligen Auto kaum noch geht, weil die Polizei eben die Hauptrouten für sich selbst und den Transport frei hält und sie die Hauptrouten ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mal mehr mit Fahrzeugen queren läßt. Also echt wunde Füsse riskieren oder nen Fahrrad dabei haben, oder den Daumen raus, wenn ein Trecker mit Sitzanhänger passiert (passiert, aber die fahren nicht nach Fahrplan).

Vor dem Ende der Kundgebung schwingen wir uns auf die Räder, und fahren die Südroute bis Grippel, dann die Nordroute zurück und geraten dort in das Demo-Ende-Verkehrschaos-Nr1.

Auf der Südroute steht alle 100 Meter nen Sixpack, in Kurven und Orten öfter, gefüllt mit frierenden Streifenhörnchen und niegelnagelneuer Robocop-Ausrüstung aus den eher ländlichen Teilen Bayerns. Stellt man sein Rad kurz ab, um z.B. zu pinkeln, gehen die Türen auf, und der Inhalt des Sixpacks kommt angedackelt, um zu gucken, was wir da im Wald treiben. Der Umgangston ist unsicher-freundlich. Niemand glaubt uns, daß wir eigentlich Panzerminen unter den Jacken haben.

Auf der Nordroute dann das, was wir erwartet haben. Berliner. Keine Streifenhörnchen, sondern genervte, unausgelastete Großstadtbereitschaftspolizei. Reagieren ebenfalls, aber deutlich gereizter auf vermeindliche Pinkelpausen und Hydranteninspektionen, was zu einem längeren, ziemlich unerbaulichen Gespräch mit gegenseitigem Austausch der Adressdaten führt.

Samstag abend besichtigen wir den abgebrochenen U-Bahnbau zu Splietau und die Trecker-'Blockade', die eigentlich gar keine ist, sondern mehr so ein riesiger Frauenparkplatz. Da aber die Polizei in einer Verhandlung mit den Bauern 'Sonntag, acht Uhr Abfahrt' herausgehandelt hat, bleiben die meisten Trecker erstmal stehen. Wäre ja noch schöner, vor der Zeit wegzufahren. Einige sind enttäuscht, daß sie wohl erstmal zu Fuß nach Hause müssen, was so einem Bauern ziemlich den Akkord versaut. Später gehen wir noch mal testen, wie sehr die Polizei auf Leute reagiert, die im Wald spazieren gehen und plötzlich vor deren Autos stehen.

Sonntag. Wir verfolgen etwas unausgeschlafen den Castor-Ticker und das Castor-Radio (von Radio Zusa ausgestrahlt). Leider geht das nur, wenn die Bühnenpiloten das über ihre Anlage bölken, der UKW-Teil des Nasenbärradios ist karpott. D.h. entweder schlafen können, oder Infos bekommen.

Twitter ist allerdings ein super Informationsmedium für solche Geschichten, es broadcastet im klassischen Sinne, aber man kann auch selber reinstolpern. Was völlig neues (ok, es gibt Radio Call-in) im Vergleich zu den leidigen SMS-Alarmierungsketten von früher. Sehr praktisch das, wir wissen ziemlich genau, wo der Zug gerade steckt (haha, Wortwitz!).

Nach etwas Herumgeschwurbel am Verladekran (der semi-militärisch geschützt und von den Grauen Zellen mit einer Stuhlprobe bespielt wird), beschliessen wir, bis 'de Zuch kütt' mal nach Harlingen zu fahren, dort sollen schon sehr viele Leute auf den Schienen sein, das sehen wir uns mal an.

Also wieder Radgehechel, erstmal 17km hinstrampeln. Da die Polizei inzwischen panische Angst für weiteren Gleisbesetzungen hat, ist die Anreise etwas kompliziert. Wir können die Bahnstrecke nur passieren, wenn die Strasse oder die Bahn eine Unterführung nehmen, Gleisübergänge sind gesperrt. Als wir in Harlingen ankommen, hat sich im Ort eine ernsthafte Treckerblockade aufgebaut. Polizeinachschub gibts hier also nur zu Fuß oder von der anderen Seite der Strecke.
Auf der großen Wiese vor dem Bahndamm ist sowas ähnliches wie Volksfeststimmung mit zwei Parteien. Alles steht in der Sonne rum, nur ein paar Clowns versuchen, die Gruppen etwas zu durchmischen, aber die Polizei will sich nicht mit den Clowns verbrüdern.

Wir klettern den Bahndamm hoch, ebenfalls entspannte Stimmung. Sitzen auf der Schiene ist möglich, die Polizei hat zwar Murmeln dabei, aber nicht aufgesetzt. Dafür eiern auf der anderen Seite der Schiene Polizeireiter hin und her - viel Platz ist da nicht, und ich weiß nicht, was Pferde in einem Schotterbett sollen. Als uns kalt wird, gehen wir weiter Richtung Westen. Dort ist die große Blockade der Aktion Widersetzen. Auch hier ist alles friedlich, allerdings ist deutlich mehr Polizei am Start und hier glänzen auch die taktischen Aufnäher der BFE und ähnlicher, als harte Rochen verschrieenen Kräfte. Das Publikum ist wieder ziemlich bunt gemischt.

Die von der Presse so herausgestellten Schotterer gibts hier nicht, und das ist auch gut so. Ich sehe da jedenfalls ne deutlichen Unterschied in der Aktionsform.

Wir wollen noch vor dem Einbruch der Dunkelheit zurück nach Splietau. In Harlingen hat sich eine wirklich ansehnliche Polizeikolonne in der Treckerblockade festgefahren. Wann lernen die endlich mal, daß man nicht in eine Straße reinfährt, auf der man nicht wenden kann? Vor allem dann nicht, wenn das letzte Fahrzeug eins mit Anhänger ist?

In der Nacht ist die Widersetzenblockade größtenteils einigermaßen friedlich geräumt worden, der Castor-Zug hat die Nacht auf freier Strecke (Bahnhof Seedorf bei Dahlenburg) verbracht, verrammelt mit Natodraht und so dicht an einem Wohnhaus abgestellt, daß dessen Bewohner vor Angst das Haus verlassen haben. Die Polizei wollte im Anschluß den Messtrupp von GP, der auf Anforderung der Anwohner angereist ist, nicht in deren Haus lassen.

Für die Räumung der über 1500 Menschen, die bei Harlingen auf der Schiene waren, hat die Polizei eine große Wagenburg auf der Volksfestwiese gebaut und die geräumten dort aufbewahrt, bis der Zug am Verladekran angekommen ist und dann ohne weitere ED-Behandlung o.ä. frei gelassen. Dieses Verfahren ist zwar rechtlich überhaupt nicht ok (es gibt einen verfassungsrechtlich verbürgten Richtervorbehalt bei Freiheitsentziehungen, und es wurde niemand der festgehaltenen einem Richter vorgeführt), aber in diesem Fall wohl ziemlich praxisgerecht. Die Logistik, 1500 Menschen in die Gefangenensammelstelle nach Lüchow zu karren, hat die Polizei nicht aufbringen können, und aus Praxissicht ging es wohl genau darum, die Leute so lange, bis der Zug im Loch ist, an einer weiteren Schienenblockade zu hindern. Dafür wurden wohl auch Isomatten-Sitzkissen ausgegeben, und die Voküs aus den Camps durften Essen bringen (die hatten allerdings mit den großen Töpfen auch das gleiche Logistikproblem, das auch den Abtransport der Gefangenen verhinderte - ineinander verkeilte Trecker :-) ).

Wir haben davon nur über die Vor-Ort-Medien und die Leute, die mitten in der Nacht wieder im Camp auftauchten, erfahren und waren an diesem Abend damit beschäftigt, die Polizei auf der Strassentransportstrecke, an den inzwischen eingerichteten Checkpoints und im Wald zu bespielen.

Am Montag vormittag ist er dann angekommen, de Züch. Zum Rangieren der einzelnen Wagen auf das Krangelände wird der Atomzug übrigens von einem Lokführer mit Bauchladen ferngesteuert. Ich muß unbedingt noch mal recherchieren, ob und wenn ja wie das Übertragungsprotokoll gesichert ist. Ich vermute mal, daß das Protokoll längst gebrochen ist.

Während der Verladekran nun damit beschäftigt war, die Castoren aus den Eierschutzblechen auf Tieflader (wieder mit Eierschutzblechen) zu verladen, waren alle anderen damit beschäftigt, sich im Gelände zu verteilen - die Polizei begann nun, die Hauptstrecken immer weiter abzusperren. Vorsorglich waren mehrere Mahnwachen (das sind Demonstrationen ohne großes Herumlaufen) beantragt und auch genehmigt worden, und es gibt in Deutschland noch das Recht, an genehmigten Demonstrationen teilzunehmen - die Polizei muß einen also an diese Orte gelangen lassen.

Wir haben die Mahnwachen in Groß Gusborn (an der Südstrecke), Quickborn (an Nordstrecke) gecheckt, in Groß Gusborn war noch nix los, als wir dort waren. In Quickborn bestand die Mahnwache im wesentlichen aus Wugge-Wugge-Musik und den passenden Gestalten, die sich dazu bewegten.
Interessantes Detail: Auf der Zwischenmoräne, die den Wald zwischen Nord- und Südstrecke darstellt, gab es keine Polizei. Ok, fast keine. Aber kein Vergleich mit dem Schutz der Strecken. Wir sind dann wieder zurück nach Groß Gusborn - mit einem Abstecher über das Camp der bäuerlichen Notgemeinschaft. Das sollte man sich merken, eins der wenigen Camps, in dem es nicht veganes Vokü-Essen gibt, sondern Wurst und Bratkartoffeln. In Groß Gusborn wurde inzwischen eine Musikbühne aufgebaut und die Polizei hat sich dann dummerweise mit fünf beschlagnahmten Treckern in der Mahnwache festgefahren. Beim hektischen Zurücksetzen waren auf einmal ganz viele Leute auf und um die Trecker herum, die restliche, von der Strecke aus beobachtende Polizei konnte ja nicht von der Strecke weg und kurz eingreifen (sonst wären da sofort Leute nachgestürzt), so haben sie erstmal ein Konfliktberater-Team (eine Mischung aus Pfarrer und Hausmeister mit Knarre und roter Warnweste) reingeschickt und Verstärkung angefordert.

Es hat eine Weile gedauert, bis die Konfliktlöser überhaupt verstanden haben, was da los ist (die wußten zuerst nicht, daß das beschlagnahmte Trecker sind), und irgendwann haben sie dann die eigenen Treckerkutscher dazubekommen, die Trecker wenigstens auszumachen - auch besser so, bei einem lief die Zapfwelle mit, ein anderer hatte seinen Frontlader nicht im Griff.
Als dann das Entsatzkommando heranströmte, hat es einige Zeit gedauert, bis alle fünf ihre Trecker wieder anbekamen. Hier gibts (für mich) zum ersten Mal Rempel- und Pöbelleien mit der Staatsmacht, allerdings ohne Knüppel und Pfeffer. Irgendwann sind alle Trecker wieder komplett in Polizeihand und fahren davon.

Wir wollen zurück nach Splietau, aber inzwischen wurde die Strecke auch für Radfahrer komplett gesperrt, wir machen also einen riesigen Umweg durch einen dunklen und kalten Bärenarsch nach Süden.
Als wir wieder in Splietau sind, erfahren wir, daß als eins der letzten Fahrzeuge, welches überhaupt den Checkpoint, an dem sich die Nord- und die Südroute trennen, passieren durfte, ein trojanischer Bierlaster war, der sich nun genau mitten auf der einen Kreuzung, die die Castoren passieren müssen, fixiert hat. Das müssen wir uns natürlich sofort ansehen.

Großen Respekt und Applaus für Greenpeace, die sowohl im zeitlichen (der letzte Castor hängt gerade im Kran) als auch im örtlichen Sinne eine absolute Punktlandung hinbekommen haben. Der trojanische Bierlaster besteht im Inneren im wesentlichen aus zwei hydraulisch absenkbaren, je 8t schweren Betonklötzern, in denen GPler angekettet sind. Damit man nicht einfach den Laster mit Gewalt von der Strasse zerren kann, haben die Aktivisten diesen mit Schlagbohrern und Gewindestangen (und wahrscheinlich Schnellepoxy-Gläschen - hab ich neulich in einem anderen Zusammenhang kennengelernt, ist in wenigen Minuten knallhart) in der Fahrbahn verbolzt. Als wir dort ankommen, ist schon ein technischer Zug der Polizei damit beschäftigt, das Rätsel zu ergründen - durchaus mit Respekt vor der technischen Umsetzung und vom Ansatz her von einer Denksportaufgabe ausgehend.

Peinlich für die Polizei: Diese Kreuzung wurde nun drei Tage lang geschützt und wirklich weiträumig abgesperrt, aber nach drei Tagen sind die wohl auch so mürbe gewesen, daß keiner mehr so genau hingesehen hat.

An dem Ding haben sie dann auch die komplette Nacht rumgebosselt - Greenpeace hat ja sicher auch den ganzen Winter in Ruhe darüber nachgedacht, wie man das möglichst schwierig zu lösen hinbekommt.

Parallel dazu löst die Polizei die große Xtausendmalquer-Sitzblockade vor dem Zwischenlager auf - und dies auch auf eine bemerkenswerte Art.

Noch mehr als in den Nächten davor leuchtet die Polizei in die Wälder, in die Orte, in die Camps. Alle rechnen noch mit einem weiteren Gimmick, aber entweder kommen weitere, in der Hinterhand vorbereitete Ideen nicht mehr zum Zuge, weil keiner mehr auf die Strecke kommt, oder die Power ist ziemlich raus, morgens ist die Strecke frei und der Straßentransport beginnt - von uns ziemlich unbemerkt (lange Nacht und so).

Es befinden sich dann doch noch Kletterer und eine Wendlandpyramide auf der Strecke, die Kletterer werden unterfahren (und dann später äußerst brutal aus dem Baum gepfeffert), die Pyramide ohne viel Tamtam abgeräumt.

Dienstag - als wir aufstehen, und über lange Umwege Richtung Gorleben fahren, kommen uns hinter Gedelitz schon so viele Polizeikolonnen entgegen, daß immer klarer wird, daß es für dieses Jahr gelaufen ist. Wir haben es verpennt!


Was lernt uns das?

  1. Widerstand gegen diese Technologie ohne Bremsen und mit Langzeitwirkung ist unbedingt notwendig. Es macht Laune, denn wir sind viele. So ein Transport darf aber letzlich nur der Kristallisationspunkt einer fortwährenden, permanenten Arbeit am Thema sein.
  2. Es gibt genügend Möglichkeiten, diesen Widerstand in Hut&Mantel und wenn man es mag, völlig legal zu bestreiten. Wer sich nicht traut, an einer Sitzblockade oder an wirklich illegalen Aktionen teilzunehmen, kann immer noch die Logistik des Widerstandes unterstützen, im Wald spazieren gehen, die Logistik der Polizei aufklären und stören, beobachten, Öffentlichkeit herstellen.
  3. Wichtig ist, sich vorher darüber klar zu werden, wie weit man selbst gehen möchte, und sich dann für eine (oder mehrere, zeitlich abfolgende) Aktion(en) zu entscheiden. Das Wendland ist viel zu groß, und die Aktionen sind viel zu unterschiedlich, um sich das erst spontan zu überlegen. Das Stichwort heißt: Bezugsgruppen bilden.
  4. Der Polizei ist bei diesem Einsatz klar geworden, daß Ihnen dort wirklich Bürger gegenüber stehen, und das Maßnahmen aus dem üblichen Bereitschaftspolizei-Repertoire unangemessen und bei diesen Menschenmassen auch schlicht undurchführbar sind. Siehe dazu auch ein passendes Interview mit Freiberg, einem GdP-Obermufti. Die Polizei hat sich (von einigen ekligen Ausnahmen abgesehen) einigermaßen angemessen verhalten. Es ist auch für Polizisten an der Zeit, sich ihrerseits von den Idioten in den eigenen Reihen zu distanzieren.
  5. Durch Smartphones in allen Händen ist wahrscheinlich genau jeder Übergriff, den es gab, bei Youtube dokumentiert. Das ist gut und wichtig. Genauso sind wahrscheinlich alle Aktionen, bei denen sich die Polizei angemessen verhalten hat, nicht videographiert worden. Das sollte man bei der eigenen medial-mentalen Nachbearbeitung im Hinterkopf behalten - das gleiche gilt übrigens auch umgekehrt. Aus einem Video eines brennenden Räumpanzers kann man nicht die Gewaltbereitschaft sämtlicher Widerständler hochrechnen.
  6. Jeder kann jetzt, sofort den Stromanbieter wechseln. Es gibt inzwischen 3 echte Ökostromanbieter. Was meint echt? Lies das hier. Ökostrom von Vattenfall ist eben kein Ökostrom. Los, wechsel!.
  7. Die Polizei ist eigentlich nicht der Gegner. Die eigentlichen Gegner heißen RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW. Mit denen sollte man sich wesentlich intensiver beschäftigen, die bekommt man höchst wahrscheinlich schneller klein als man das mit Schwarz-Geld schafft - auf wirtschaftlichem Wege.
  8. Der ganze Einsatz ist einer Polizei eines westlichen Industrielandes unwürdig. Teilweise war ich kurz davor, mit denen Mitleid zu haben. Endlose Doppelschichten, keine Klos (bei der Polizei sind inzwischen erstaunlich viele Frauen), improvisiertes Essen, kaum Rückzugsmöglichkeiten, den ganzen Tag dumme Sprüche der Leute, die die Freiheit haben, einfach ein Stück zu laufen, unklare Chaosberichte auf dem Funk über die Lage, Blockaden der Nachschubwege sorgen selbst nach der Ablöse für Stress im Hinterland, ein komplett feindlich gesinntes Einsatzgebiet.

Ausblick

Es wird nur noch einen Transport (mit nochmal 11 Castoren in 2011) von La Hague ins Wendland geben - dann ist der gesamte Müll der in Frankreich wiederaufbereiteten deutschen Brennelemente wieder in Deutschland.

Ab voraussichtlich 2014 kommt dann der deutsche Atommüll aus den englischen Wiederaufbereitungsanlagen zurück nach Deutschland.

Noch im Dezember findet ein Atomtransport nach Lubmin (bei Greifswald) statt. Dort ist die Protestbewegung bei weitem nicht so auf Zack wie im Wendland, da ist Unterstützung notwendig.

Es geht letztlich nicht um die Transporte, diese sind nur ein Kristallisationspunkt für den Widerstand - es geht darum, daß es trotz nicht vorhandenen Konzepten zum Umgang mit diesem Dreck munter weiterer Dreck produziert wird - aus wirtschaftlichen Interessen. Und das kann echt nicht angehen.


Nachschlag
Eine an vielen Punkten erstaunlich ausgewogene Darstellung um die Transport- und Behälterproblematik gibts beim Bundesamt für Strahlenschutz - hier die Transportbroschüre (lokale Kopie (falls die aus politischen Gründen verschwindet).

Ich hab ziemlich lange nach einem Bild von einer Glaskokille gesucht. Unter www.kernenergie.de gibt es ein paar ausgesucht schöne Propagandavorträge, in einem (dem hier (lokale Kopie)) gibts nen Bild einer Glaskokille. Auch die Webseite der Gesellschaft für Nuklear Service gibts viele schöne, saubere Bilder von Castoren, Hebezeugen und deren technologischen Heldentaten. Die Zahlen bei Wikipedia gleichen denen von GNS und kernenergie.de - das sind wohl die Quellen für die Wikipedia-Einträge. Deswegen lieber gleich dort nachlesen, da bekommt man dann auch solche Schmankerl wie Der Castorbehälter - eine Säule der Sicherheit und schöne gratis Postkarten (Wollt Ihr Verlängerung?).


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11.11.2010


07:30 Uhr  Laufzeitverlängerung - Atommülltransporteverlängerung



Wer die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängert, muss auch mit verlängerten Laufzeiten für Atommülltransporte rechnen.

Von der Polizei beschlagnahmte Trecker haben sich in einer Mahnwache festgefahren und werden spontan besiedelt.

Leider sind die von der Polizei eingesetzen Traktoristen nicht wirklich in der Lage, mit der modernen Technik umzugehen - so dreht bei einem der beschlagnahmten Trecker die Zapfwelle mit, bei einem anderen ist scheinbar die Bedienung des Frontladers unklar und gefährdet damit Passanten.

Das, was die Politik mit dem Ausstieg aus dem Ausstieg ausgeheckt hat, ist von der Polizei nicht mehr mit angemessenen Mitteln durchsetzbar.

Wer schon weitere Bilder vom Protest und Transport gucken will, kann hier gucken: Wendland im Ausnahmezustand - einen ausführlichen Artikel schiebe ich in den nächsten Tagen nach.

 

08.11.2010, Mahnwache Gross-Gusborn, Wendland



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this oerks!

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