Aleks ihm sein Blog

[ Wir haben noch Hirn hinten im Haus ]

Das ist mein Blog.

Hier gibts, was ich tue, getan habe und vielleicht tun werde. Auch, wenn und weil das total unwichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte ist. Viel Spaß damit.

Wer mich möglichst zeitnah erreichen und/oder beschimpfen will, versuche dies per Email (s.u.), per Twitter, auf Facebook oder im ircnet oder suche mich persönlich auf.

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26.07.2004


22:10 Uhr  Argl - wo ist der CF-Card-Adapter?


Wo ist der Drecksadapter für die CF-Card meiner Kamera?

Sorry, solange bleiben die letzten beiden Einträge ohne Bilder.


nun nachgebildert

Der Tag war vernachlässigenswert: Wieder mal auf der Suche nach der heiligen outlook.pst - wie kann man nur freiwillig so eine Software einsetzen?

Naja, irgendwann war Zeit, die Positionsdaten vom Wochenende aus dem GPS zu puhlen, und daraus Karten zu basteln.

Die Rückfahrt war unaufregend, ich bin durch den Teltowkanal südlich von und durch Berlin gefahren. Allerdings habe ich einen Friedhof von Ostpolizeibooten entdeckt, die ungefähr in der gleichen Typenklasse spielen, wie meins.

Schade, das die dort verrotten.


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22:09 Uhr  Alles im Lot aufm Boot


Die Nacht war dann doch relativ ruhig - der Wind hat wieder auf W gedreht und aufgefrischt, aber nix, was irgendwie problematisch wäre. Gegen fünf bin ich aufgewacht, weil irgendein Schwachmat sein Motor testet und vor der Lanke-Werft im Kreis Vollgas fährt. Die dadurch entstehenden Wellen schütteln ganz schön. Wieder in die Koje.

Erstmal frühstücken. Ich habe es dann doch geschafft, gegen halb zwölf los zu fahren. Im großen Fenster wird gerade eine Regatta mit Jollenkreuzern gestartet - verstohlen nähere ich mich der Startline und beobachte das Geschehen. Wie in den alten Zeiten - nur eben nicht mehr mit einer Gummisau, sondern mit Tremor. Nach dem Start lege ich mich an das Leefass und versuche, die wie an der Perlenschnur aufgereihten Jollis unter Spi beim Bergemanöver zu fotographieren, da ist schon wieder der Akku alle. Ich brauche dringend einen oder zwei neue Akkus für meine Kamera.

Jenny und Til sagen ab - damit kann ich mir die Potsdamer Gewässer alleine reinziehen, auch nicht schlecht. Potsdam hat erstaunlich viele Schlösschen und Türmchen. Über Templiner See und den Schwielowsee gelange ich an Werder (dem Zentrum des Obstanbaus in der Mark auf den Großen Zernsee und suche mir an dessen Nordende (Einfahrt zur Wubnitz) ein ruhiges Plätzchen zum Ankern. Hier sollte ich gegen alles außer Südwind geschützt liegen, ich bin auch nicht der einzigste. Leider hört man die Autobahn doch ziemlich deutlich, die in 2 Kilometer Abstand liegt.

Ich mache mir einen faulen Nachmittag in der Sonne und lese endlich 'Liebesleben' von Zeruya Shalev zuende.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Buch insgesamt gut finde. Es ist größtenteils witzig geschrieben, aber die Gesamthandlung (junge Frau findet alten Mann, gibt dafür ihre Ehe auf und verstrickt sich in alten Familiengeschichten) finde ich irgendwie deprimierend. Ich weiß nicht, ob ich deswegen so lange an dem Buch gekaut habe, oder ob es auch an der Erzählweise liegt. Scheinbar kennt man im hebräischen keine deutlich gekennzeichnete Rede, diese ist nur durch ein Komma von der Einleitung oder dem Nachsatz, sagte sie, getrennt. Man braucht also etwas, sich einzulesen.

Nun liegt "Mann und Frau" vor mir, gleiche Autorin. Warum habe ich mir damals gleich beide Bücher gekauft? Hoffentlich ist das etwas leichterer Stoff oder hat wenigstens ein annehmbareres Ende für mich.

Abteilung Verbesserungen an Tremor (Teilauszug, weil nicht endende Liste) i

  • Zusätzliche Service-Batterien für Licht, Laptop, anderen Elektrokram, der nicht während der Fahrt (bei Ladung durch den Motor), sondern bei abgeschaltetem Motor benutzt wird. Ich habe 24V/140 Ah, und das ist mehr als genug, aber ich habe trotzdem Schiss, diese mal leerzusaugen, und morgens den Motor nicht anzubekommen. Dazu die passenden Trennrelais und Lademimik, eventuell ein Solarpanel für die Servicebatterien.
  • Einbaurechner. Der Laptop nervt und hat keine seriellen Schnittstellen, die ich für das Bordinformationssystem so dringend brauche.
  • Bordinformationssystem. hrrm. Fangen wir mal mit einem NMEA-fähigen Windmesser an. - Überholung Hauptmaschine - örks, das wird teuer. Das Ding verbraucht doch ziemlich viel Öl, da muß was passieren. Mir graut vor dem Preis von Übermaßkolben und Kram. Ölwechsel.
  • Bibliothek einrichten. Meine Bücher, Karten und Kleinkram fliegen rum, nicht gut. (wahrscheinlich ein billiger Posten, also weiter nach oben...)
  • Fahrersitz von Gernot abholen
  • Die Verspiegelung von den Scheiben kratzen - vielleicht.
  • Weiß zuende malen.
  • Decke Vorpiek komplettieren
  • viereckiges Kojendreieck einbauen
  • Ansitz für im Stehenfahren für kleine Menschen

Und so weiter und so fort - verträumt blättere ich im Ausrüsterkatalog von SVB, meiner bevorzugten Yachtieapotheke.

Ich drücke mal still ne Träne weg, oder auch ein paar. Hat irgendjemand mal etwas Kohle für mich?

Oh, Sonnenuntergang, ich werde nun feierlich den Adenauer einsammeln.


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22:08 Uhr  Sommer 2004 - 'wenn dieser Sommer ein Pferd wäre, müßte man ihn jetzt erschiessen'


ich kann gerade nicht nachsehen, wer diesen Spruch in unserem Kuschel-IRC-Channel abgab, aber es stimmt.

Aber der Reihe nach, wie angekündigt, habe ich mein Boot betankt. 200 Liter, 197,01 Euro. *doppelseufz* Ich habe es aber nicht gebacken bekommen, deswegen so früh aufzustehen, dafür habe ich meinen Kollegen Frank zwangsverpflichtet, nach einem Kundentermin heute (Freitag) mittag dabei zu helfen.

Nach einem eher langweiligen Nachmittag und weiterer Herumspielerei mit der Webcam an meinem Arbeitsplatz war ich einkaufen und bin dann aufs Boot.

Heute tagsüber war es auch ballerwarm - richtig fies warm. Ich bin gegen sechs los, und habe mich für die Potsdamer Seen entschieden - bei der Wahl zwischen Teltowkanal oder durch die Stadt fahren habe ich mich für das letztere entschieden. In Charlottenburg durfte ich die neue, große Schleuse benutzen, sehr schön gemacht.

Gegen halb zehn bin ich dann auf der Havel angekommen und habe mir einen Ankerplatz auf Jürgens Lanke (heißt wirklich so) gesucht (ganz genau: 52°29,8N 013°12,0E) - entsprechend der herrschenden Windrichtung dicht unter Land und so weiter. Mißtrauisch wie ich nun mal bin, höre ich noch etwas Wetterbericht (Infofradio ist echt praktisch, da muß man maximal 15 Minuten warten), und na klar: Regen, Sturmböen, Gewitter, gebietsweise Hagelschauer. Soviel zum Sommer.

Ich habe dann erstmal einen Grill angerissen (sehr. sehr praktisch, diese dänischen Einmalgrills - also ne Aluschale mit Kohle und 'nem Anzünder drin, Rost ist auch schon eingebaut - 2,40 im Baumarkt), Champingions gegrillt und dabei mißtrauisch den Himmel beobachtet. Weiter unter Land zu gehen geht nicht - und im Abstand von etwa 40 Meter in zwei Richtungen sind Fischernetze. Super, wenn der Wind dreht, richtig auffrischt und der Scheissanker nicht hält.

Prompt fängt es aus Kannen an zu regnen, erstmal alle Fenster und Luken zureissen, den Fraß ins Trockene schleppen. Als ich leicht genervt am Bier nippe, schlägt es in Nieseregen um. In der Kajüte ist nun kaum noch Durchzug, knall warm und feucht. Lecker.

Wenigstens stimmt der Wetterbericht, es wetterleuchtet fies vor sich hin, aber es donnert nicht. Wenn es wirklich Sturmböen gibt, wird das ne unruhige Nacht. Andererseits habe ich zu dem Anker ziemlich großes Vertrauen und genug Kette ist auch gesteckt, und das GPS schreit, wenn Tremor sich aus einem Kreis mit 30 Meter Radius bewegt und wird mich wecken.

Eben hat der Wind von SE auf W gedreht - damit liege ich nicht mehr im Windschatten, sondern auf Legerwall (Wikipedia tanzt das Haus, Freunde!). Aber die Front scheint erstmal durch, der während ich das tippe wieder angeschwollene Regen ist wieder zum Nieseln übergegangen, der Wind hat wieder deutlich abgenommen, ist aber auf WSW geblieben.

Hoffentlich wars das, ich will nicht durch das GPS geweckt werden.

Hmm. Mift. Der Regen hat wieder aufgehört - die Motorspasten im nächsten Päckchen (Motorbootfahrer sind echt bekloppt, die liegen gerade zu 9. an einem Anker, völlig ungeschützt) sind wieder nach draußen gekrabbelt und hören sehr laut Uriara Heep (wie zur Hölle schreibt man das?) 'Lady in Black'. Ich glaube, ich werde mal mein Bullofon anwerfen und 'RUHE' rüberbrüllen.

Ich würde gerade ziemlich viel geben für ein Blauzahndongle, dann könnte ich kurz auf der Wetterseite der FU checken, ob die Front durch ist, oder ob da noch was kommt. Notieren, das ich sowas endlich kaufen muß.

(10 Minuten später) Hmm. Still ruht der See. Dann gehe ich mal pennen.


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21.07.2004


21:48 Uhr  Fischfernsehn auf N3


Der Sommer war gerade da. Also ein Zustand, den man von früher kennt: Diese helle, teuflische Scheibe steht gleissend am Himmel und es regnet nicht.

Außerdem ist gerade Tauwetter für Dicke - sagt Clausi. Der muß es wissen. Allerdings wurde gestern abend der Sommer kurz unterbrochen, durch ein Gewitter, das so dicht hier vorbeigezogen ist, das bei einem Blitzeinschlag meine gesamte Elektronik weg war. Telefon - weg. Computer - spontan rebootet Glotze - die hatte ich drei Minuten vorher aus sicherheitsgründen aus der Steckdose und der Antennendose gezogen. Meine Telefonanlage konnte ich nur durch Reseten zum Funktionieren bewegen - während eines (nun nicht mehr) bestehenden Gesprächs doch etwas ärgerlich.

Vorher hat es allerdings wirklich zwei ganze Tage nicht geregnet, meine Haut war schon ganz trocken.

Da ich seit vielen Wochen mal wieder ein Wochenende nicht unterwegs sein werde, werde ich mal wieder einen etwas längeren Ausflug mit meinem Boot machen können. Das heißt aber auch, morgen sehr früh aufstehen und Boot betanken. Ich habe jetzt schon Angst, da gehen 220 Liter rein, und 200 davon habe ich verfahren. Das heißt, ich muß morgen den Wahnsinnigen von der Bootstankstelle (der guckt mit brennender Kippe in den Tank, um die Dichte festzustellen - Diesel für Schiffe wird nach echtem Volumen, also Dichte berechnet) besuchen, und bei deren Öffnungszeiten (wochentäglich von 7:30 bis 15:30) habe ich keine andere Chance, als das vor der Arbeit zu erledigen.

Dann kann ich am Wochenende mal wieder gepflegt nix zun.


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13.07.2004


14:07 Uhr  Aus Raider wird jetzt Twix - sonst ändert sich nix.


Von einem, der auszog, einer Hochzeit beizuwohnen.

Man kennt sich. Man hängt zusammen und getrennt im IRC rum. Man trifft sich (eher selten, leider) Man wird zur Hochzeit eingeladen...

Tja, Robin hat geheiratet, und zwar Nadja. Nadja kommt aus dem Zonix-Randgebie^W^Weiner strukturschwachen Region, dem Kreis mit den meisten Zonenverbindungs-KM in der BRD, aus Kronach.

Ich hatte die Ehre und die Freude, dabei sein zu dürfen, wenn ein Bub[tm] aus Düsseldorf in eine fränkische Grossfamilie eingemeindet wird, aber der Reihe nach.

Ich bin gegen fünf am Freitag in Kronach angekommen, und wurde vom Bräutigam selbst abgeholt, und zum Hotel und dann zu den Eltern der Braut gekarrt (liegt alles etwas auseinander, da auf dem Land). Bei den Eltern der Braut gabs erstmal Bier. Gezapft, versteht sich. Nein, keine fliegende Installation für eine Feier, sondern der Bierkran ist festinstallierter Bestandteil der fränkischen Einbauküche. Und nicht mit einem 5 Liter-Partyfässchen, sondern mit einem normalen 30 Liter-Keg angeschlossen. Andere Gäste haben dann ganz der Tradition entsprechend ihr Porzellan in der Einfahrt zerschmissen, Ralph und ich haben uns aber aufs wesentliche konzentriert.

Nach einigen Biers ging es dann zu Fuß aweng den (Kreuz-)Berg hinauf (lt. Braut 10 Minuten, gefühlt nicht viel länger, aber wesentlich steiler), dort gab es ... Bier. Latürnich. Und Aas vom Grill. Und von einem durchgeknallten Friedrichhafener Polizisten Schnaps aus der Literflasche. Wenn man versucht, nur Tier, das weniger als 2 und mehr als 4 Beine hat und im wesentlichen im Wasser lebt, zu essen, heißt das: Viel Bier. Zur Untermalung gab es noch einen Akkordeon-Spieler mit Bassbegleitung (eher anstregend zu hören) und Gesang durch den Brautvater (leider ohne Untertitel). Der Akkordeon-Spieler weckte die Lust in mir, endlich mal präzises Messerwerfen mit normalem Gastronomie-Besteck zu lernen. Bier.

Irgendwann hatten wir genug, und sind mit einem wahnsinnigen Taxifahrer ins Gasthaus (Hotel ist eher unpassend) gerast. Neben einfachen Kolateralschäden wie fast zermatschten Katzen hätte er fast noch nen Kasten Bier zusätzlich ins Auto gestellt bekommen, zum Glück waren wir da, bevor sich mein Magen genauer mit der Fahrweise beschäftigen konnte.

Am nächsten morgen gabs im Gasthaus ein einfaches Frühstück ohne Kaffee. D.h., es gab eine leicht bräunliche, heisse Flüssigkeit mit widerlichem Geruch und ohne Geschmack. Manche der Mitfrühstücker tippten auf schwarzen Tee, ich bin mir sicher, das die gerade einen Enkel haben, der beim Bund ist, und dessen harte Socken gemahlen, geröstet und aufgebrüht wurden. Für Fleischverächter gabs auch eine Sorte "Käse" - immerhin.

Wir sind wieder irgendwie (als Nichtautofahrer mußte man sich um nix kümmern, entweder war eh irgendwo Platz in einem Wagen, oder man wurde einfach abgeholt - toller Service) wieder zu den Brauteltern gelangt, und von dort aus im Korso hinter dem Brautpaar her (warum dürfen die sich schon vor der Trauung sehen? Ich verstehe zu wenig von den Ritualen) zur Feste Kronach.

Der routinierte, aber trotzdem mit viel Spaß bei der Sache gewesene Standesbeamte hat dann die Trauung in einem Turmzimmerchen der Festung vollzogen - gerammelt voll war es, und zum Ende hin auch eher warm - aber alle waren mit Spaß und dem notwendigen Ernst bei der Sache - mal abgesehen von Oskar, der lieber mit seinem Turmdrehkran (NEID!) geworfen hat. Robin nimmt den Namen seiner Frau an - immer noch ungewöhnlich, aber seine Gründe dafür kann ich nachvollziehen. Zum Glück endet der Name auch auf A, so daß man dies ähnlich gut brüllen kann, wenn er mal wieder Scheisse gebaut hat.

Nach der Trauung gab es endlich wieder Alkohol - wenn auch nur Sekt. Beim Verlassen des Turms wurde dann das Brautpaar, wie es sich gehört, ordentlich mit Reis beworfen - Gelfrisuren sind da eher unpraktisch.

Da man ja auf einem Bein kaum stehen kann, ist die gesamte Hochzeitsgesellschaft dann in die Burgschenke gezogen, um Bier zu trinken, und riesige Brocken Leberkäs in aufgesäbelten Semmeln wegzudrücken.

Ich bin dann irgendwann an die frische Luft gegangen, weil mir schummerig wurde.

Die Hochzeitsgesellschaft teilte sich in drei große Blöcke: Die Einheimischen, die 'Diplomaten', der Rest.

Die Einheimischen: Anführer: Brautvater. Dresscode: bunt gemischt, von locker bis festlich Sprachcode: Schwierig, wenn sie schnell und/oder mit Ihresgleichen sprechen. Zusammenfassung: Insgesamt gutgelaunt, und jedem Schluck Alkohol und jedem Stück Gebratenem zugeneigt und mit der Wirkung vertraut. Kommunikativ auch und gerade gegenüber ausgewiesenen Nicht-Franken. Gerade zu krankhafte Sorge um das Wohlbefinden und die Unterhaltung der Gäste.

Die Diplomaten: Anführer: Unklar, eventuell geht das direkt nach PS. Dresscode: festlich bis sehr steif Sprachcode: Eindeutig Leser von rosafarbenen Tageszeitungen Fahrzeug: Eigenes Fahrzeug, eher sportlich ist ein Muß - gerne genommen werden Kabriomodelle von TT bis SLK. Zusammenfassung: Insgesamt vorsichtig gegenüber Zumutungen wie Leberkäsbrocken in Schrippe, die man mit den Fingern essen muß, und anderen eher rustikalen Vorstellungen einer Hochzeit. Hang zur Steifheit schlägt sich auch im mangelnden Willen, sich mit Mitgliedern der anderen Gruppen ernsthaft zu unterhalten, nieder. Unsicherheit über das richtige Dressing. Einzelne Damen der Gruppe wurden am Samstag in vier komplett unterschiedlichen Outfits gesehen (Frühstück, Trauung, Kuchen, Fest) Leichter, aber durchaus spürbarer Ekel und Angst vor Ansteckung an Typen wie mir.

Der Rest: Anführer: der Trauzeuge Dresscode: bunt gemischt von locker bis festlich Sprachcode: diverses Fahrzeug: Unwichtig. Zusammenfassung: Die Bemühung, sich angemessen zu kleiden wird honoriert, nicht die Kleidung. Es geht sichtlich darum, ein Maximum an Spaß für das Brautpaar und auch für sich selbst herauszuholen. Angebote zum Trinken werden dankbar angenommen.

Die Hochzeitsgesellschaft kam dann auch irgendwann aus der Burgbaude heraus, um ein Foto mit allen machen zu können - der Moment schien günstig, es regnete gerade nicht (wie eigentlich immer wieder am Wochenende). Also wurden alle zusammengeschoben und vor dem Bergpanorama von Kronach abgelichtet. Es gab auf dieser Hochzeit keine Kamera mehr, die auf echten Film belichtet hätte. Irgendwie führt das auch dazu, das alle wie bekloppt draufhalten - kost ja nix. Das sieht aber von aussen eher aus wie ne Lomo-Party und nicht wie eine Trauung.

Besondere Wertschätzung und Erwähnung verdient Olga (Freundin der Brautigammutter), die mit tiefer Stimme und sehr feinem Humor immer wieder gern Kommentare zum aktuellen Geschehen abgab.

Anschliessend wurde im Konvoy und laut hupend (Kinners, was für ne bekloppte Tradition) durch Kronach Richtung Fischbach gefahren, um zum Hauptfestivitäten-Ort zu gelangen - einem Gasthof in einem schmalen Nebental. Dort gab es wieder einen schrägen Brauch - das Brautpaar hat um die Wette einen Sekt auf Ex gekippt und die Gläser zerschmissen. Nadja war schneller. Mir ist entgangen, was das bedeutet.

Anschliessend gab es endlich wieder was zu trinken, wenn auch nur ein Gläschen (Stösschen!) Sekt/Prosecco. Leider ist es so kalt, das wir nicht draussen sitzen können, sondern uns in das Gasthaus zurückziehen, und dort Kaffee und Kuchen (lecker, endlich mal kein Tier) nehmen.

Verbunden durch einem weiteren schrillen Brauch kippt ein Gast ungefähr 1.000.000 Pfennige (äh, Cents) in das Auto, mit dem das Brautpaar vorgefahren ist - leider wird das Brautpaar dieses Auto aber nicht weiter benutzten - da muß dann wohl jemand anderes aufräumen.

Irgendwann ist dann auch die Braut entführt worden, Robin sagt dazu erst mal nur: "Ich verhandle nicht mit Entführern." Er macht sich dann aber doch zusammen mit dem Trauzeugen auf den Weg, die Braut zu retten. Ein seltsames Unterfangen für zwei Berliner, in Kronach die Braut aufzuspüren, aber irgendwie schaffen sie es dann doch.

Ich nehme eine Auszeit, und lasse mich ins Hotel pendeln. Auf dem Rückweg habe ich dann die Chance, Robins "niemand ausser mir fährt mit meinem Wagen"-Saab zu testen. Allerdings finde ich das Beschleunigungsverhalten eher enttäuschend.

Wieder im Gasthof angekommen, beginnt der vorletzte Akt - die Feier. Dazu gibt es endlich wieder was zu trinken, und ware Massen an Essen - auf ausdrücklichen Wunsch der Braut auch mit Beilagen und Dingen ohne Fleisch. Zum wirklich brauchbaren Buffet wurden wir von einer Zweiman-Gitarrenkombo begleitet, Des Brautpaars anfängliche Beführchtungen, dies wäre ein grausamer Scherz des Brautvaters, erweisen sich zunächst als unbegründet. Abgesehen von der Lautstärke ist die Musik wesentlich erträglicher als die der beiden Altherren auf dem Polterabend.

Es wird getanzt - das ansässige Bier ist von der Brauerei Püls, was lustige Assoziationen weckt. Eh, mach ma noch n Püls. Hmm. Im Nachhinein ist es nicht so wahnsinnig witzig, aber da war es das auf jeden Fall.

Der Brautvater gibt noch ein paar Lieder und Texte zum Besten - leider wieder ohne Untertitel, zum Teil ist das auch gut so, weil zumindest eins davon einen deutlich versauten Inhalt hat. Dann spricht ein alter Freund der Braut, der zufällig Pfarrer ist, und gibt den beiden mit auf den Weg, sich in Liebe, Gehorsamkeit, Geduld und Demut zu üben. Wenn mal etwas nicht klappe, mögen sie sich darauf hinweisen mit den Worten: "Robin, da war keine Liebe drin". Was für ein schöner Satz, gerade für Robin. Also: In Geduld und Demut!

Irgendwann konnte ich vor Püls-Sauferei nicht mehr, und wir sind ins Hotel gefahren (worden). Am nächsten Morgen spätes, aber einigermaßen schmerzfreies Erwachen. Nach dem eher lausigen Frühstück gabs zum Glück bei den Brauteltern noch ein kleinen Weisswurst/Brezel/Bier-Empfang.

Insgesamt habe ich mich auf diesen Festivitäten sehr wohl gefühlt - dazu gehört schon was, ein dickes Kompliment an die Gastgeber und stolzen Brauteltern.


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