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Das ist mein Blog. Hier gibts, was ich tue, getan habe und vielleicht tun werde. Auch, wenn und weil das total unwichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte ist. Viel Spaß damit. Wer mich möglichst zeitnah erreichen und/oder beschimpfen will, versuche dies per Email (s.u.), per Twitter, auf Facebook oder im ircnet oder suche mich persönlich auf. RSS-Feed br> Startseite br> --> br> Einträge nach Kategorien br> Einträge nach Datum br> |
18.11.2002
(Achtung bei Daten, der Text ist von vorgestern - gestern habe ich 20 Stunden gepennt) So, das OpenSource Migrations-Projekt im Bundeskartellamt ist mehr oder weniger gelaufen - heute war 1. Abnahme durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und deren zauberhafte Frau M. (durchaus näher bekannt in der Szene...) Wie es scheint, ist der Auftraggeber ziemlich zufrieden mit dem Stand der Dinge, und wir sind froh, daß wir, wir und latürnich wir sind froh, dieses im Nachhinein doch eher fiese Monster in dieser kurzen Zeit erfolgreich gestemmt zu haben. Das Konsortium hat sich als heftig schlagkräftige Gruppe bei der Migration und Konsolidierung von 27 Serversystemen, die bislang unter NT liefen, auf 7 Serversysteme, die nun unter Linux laufen, gezeigt. Da das Kartellamt mächtig viele Gruppen als logische Verwaltungseinheiten verwendet, war ein Aufstieg auf das noch nicht wirklich ausgerollte Samba 3.0 notwendig, um zusammen mit einem ACL-fähigen Dateisystem (es kommt SGI's XFS zu Einsatz) die Fileservices stemmen zu können. Daneben verwendet das Kartellamt (das übrigens über ~300 Bildschirmarbeitsplätze verfügt) eine geradezu krankhafte Anzahl von unterschiedlichen, teils im klassischen Sinne perversen Datenbanken für allen möglichen Kram. Das zweite Migrationsziel war also, diese auf wenige richtige Datenbanken umzufingern und zum Fliegen zu bekommen. Der dickste Klopps dabei ist die Hauptdatenbank gewesen, die ursprünglich auf PostgreSQL, dann aber wegen fehlender, mir eher esotherisch vorkommender Features auf SAP-DB mirgriert wurde. Durch die gute Mitarbeit der SAP-Heinies (nachdem diese nach einem echten 'Showstopper' (wir haben ein grausames Vokabular entwickelt - ist das immer so bei Intensivhaltung?) gebaut hatten und von meinem in diesem Fall wirklich klingonisch agierenden Scheffe den Hammer haben kreisen spüren), die praktisch im Sechstunden-Rhytmus gefundene Bugs in ihrem Zeug und neue DB-Kernel mehr oder weniger in Echtzeit gefingert haben, ist es gelungen, auch diesen Teil heute vorläufig abzuschliessen. Der lokale Datenbank-Guru hat bei der Abnahme die Worte 'schon ganz ordentlich' gebraucht. Das ist aus seinem Munde sowas ähnliches wie das Empfangen des Eisernen Kreuzes mit Schwertern und Eichenlaub durch den Führer persönlich - auch wenn es Christel bei der Abnahme etwas irritiert hat, aber dazu muß man den einfach besser kennen.
Leider gabs auch einige nicht wirklich witzige Geschichten, die vor allem mit der Bahn (JAAAAA!) und den relativ gehirnamputierten 'PC-Betreuern' zu tun haben. Dabei will ich nix gegen die lokalen Administratoren sagen - die haben handwerklich schon einigermaßen die Kontrolle und auch das notwendige Wissen. Die PC-Betreuer haben ungefähr das Fachwissen und den Respekt, den auch meine Mutter einem handelsüblichen PC entgegenbringt. Das hat einige Male für wirklich schwere Probleme gesorgt. Ich sage nur lokalgespeicherte oder servergestützte NT-Userprofile, outlook.pst wiederfinden oder auch Toner-Wechsel (als Supportauftrag an uns, hat ja schwer mit der Umstellung zu tun, wenn der Toner alle ist) waren da als Jobs dabei (an den Clients haben wir nichts geändert). Naja, später mehr dazu. Nun zum Feind Nummero Uno, der Bahn. Es ist wirklich unglaublich - seit etwa drei Wochen bin ich Berufspendler, Berlin - Bonn und retour. In dieser Zeit ist nicht *ein* *einziger* Scheisszug, den ich benutzt habe, auch nur im Ansatz pünktlich angekommen. Und ich hatte wirklich das volle Programm, also ICE, Direktverbindung, Nachtzug, Fahrten morgens, spätabends, nachmittags, manchmal auch nur die halbe Strecke (Hamm). Eine besondere Unverschämtheit war der Nachtzug, mit dem ich gefahren bin, um eine Hotelnacht zu sparen. Es ist wirklich unvorstellbar, das die dafür noch Geld nehmen - andererseits muß man im SM-Studio ja auch dafür bezahlen, erniedrigt zu werden, und da ist die Bahn unschlagbar. Für 60 EUR (mit Bahncard) bekommt man fast 7 Stunden Schmerz und Erniedrigung. Also, Sado-veranlagte dieser Welt, fahrt mehr Nachtzug, und zwar nicht mit diesem neuen Talgo ICN, sondern mit dem klassischen Liegewagen. Dort bekommt man alles:
Also Ihr seht, das gibt Spaß ohne Ende, und ist wirklich genau das richtige, um ausgeruht und gelassen einen Tag in einem Faultiercontainer zu verbringen, und Idiotensupport ('Mein Telefonlisten-Icon ist weg, HILFE!') zu machen und die Gelegenheit, so einer Nase eine Bürotür direkt in die sabbernde Fresse zu knallen, ungenutzt verstreichen zu lassen. Ich springe mal ein bischen, mehr Bahnschmerz, und die Aufforderung eine Vereinigung nach §129a Stgb zugründen, später. Da ist man nun also in Bonn und erlebt effektive Behördenarbeit genauso, wie man sich das vorstellt. Da gibt es Figuren, die sich nach 4 Arbeitstagen gegen 15:00 Uhr melden, das 'es nicht geht'. Aha, denke ich. Sie vermeiden es, den Namen des Unaussprechlichen Arbeitsplatzvernichters auszusprechen, das zeugt zumindest von Respekt gegenüber der Technik. Ich und ein Kollege schlendern mal rüber (Das BKartA ist über einige Gebäude verteilt), und sehen uns 'es' an. Wir stellen fest, daß durch einen Fehler bei der Konvertierung der Gruppen-ACLs die komplette Beschlußabteilung seit der Serverumstellung (Sonntag) nicht an Ihre $HOMES herankommt. Gemeldet wurde 'es' am Donnerstag, 10 Minuten vor dem Feierabend. Unvorstellbar - die haben alle komplett (6 Figuren hoch) fast eine Woche in der Nase gebohrt oder Taschenbiliard gespielt und auf die wundersame Selbstheilung gehofft. Naja, ab 16:00 Uhr ist der Bunker dann auch fast komplett ausgestorben, freies Schussfeld zum Serverbasteln. Leider kann ich nicht noch weitere Erfahrungen hier breittreten, weil das wahrscheinlich für mich und auch für einige Beamte arbeitsrechtliche Konsequenzen haben würde. Fazit: Da wird viel Geld verbrannt, und zwar an eher sinnlosen Stellen. Die fachliche Schlagkraft dieser Behörde vermag ich nicht zu beurteilen. Aber hier ist alles wie früher. Aktenschaben schieben schwiemelige Aktentransportobjekte durch endlose, in fiesem Eierschalengelb gestrichene und nach 20 Jahren Lysol riechenende Fluren, und wenn mal jemand 2 Wochen nicht da ist, bleibt das eben so lange in dessen Ablage liegen, weil das Postit an der Zimmertür runtergefallen ist, und der Urlaubsvermerk nicht mehr sichtbar ist. Ein besonderer Spaß ist die 'Security Guard' an den Eingängen, deren Einstellungsvoraussetzungen wahrscheinlich auch ein intelligenter Rauhaardackel bewältigen kann. 'Aufrecht gehen' hatten die erst letze Woche als Fortbildungsangebot. Doch es gibt auch Highlights:
Es wird also Zeit, dort langsam die Segel zu streichen. Noch eine Woche
Schulung dort, und es ist erstmal vorbei.
Ich habe meine letzten Wochenenden im westpfälischen Outback,
zwischen Hamm und B*l*f*ld,
verbracht und bin dort im wesentlichen mit einem Holder
rumgefahren, und und zwar mit genau so
einem. Ich werde meinen Winterurlaub mit diesem Ding verbringen,
wahrscheinlich im Teuteburger Wald oder so.
Ich wollte am letzen Sonntag mal kurz nach Berlin, um Klamotten zu
wechseln und meine Topfplanzen zu erschrecken.
Nachdem ich auf dem Bahnhof, auf dem mein Ferkeltaxi nach B*l*f*ld
normalerweise fährt, ein 'unbestimmt verspätet' bekam, und
auch keine anderen Züge (der ICE schmettert da sonst alle 20
Minuten in beiden Richtungen mit 200 durch den Bahnhof) fuhren, habe ich
beschlossen, sicherheitshalber in die andere Richtung (Hamm) zu fahren,
als in diese Richtung ein 90 Minuten verspäteter Zug anhielt, weil
Hamm auch ICE-Bahnhof ist und damit ein Sprungbrett in die wirkliche
Welt darstellt.
Dort war Progromstimmung, die Bahnangestellten hatten sich irgendwo
versteckt, und es fuhr *kein* Zug in irgendeine Richtung. Hamm hat 18
Bahnsteige, und es werden normalerweise auch 16 davon benötigt,
weil Hamm ein wichtiger Knotenpunkt zu sein scheint.
Jedenfalls fuhr da nix. Gar nix. Alle angekündigten Züge
hatten minimal 2 Stunden Verspätung. Irgendwann kam dann doch noch
ein Zug, und zwar in Richtung Aachen. Da es inzwischen 19:00 war
(losfahren wollte ich eigentlich um 16:30), habe ich diesen genommen,
weil ich dachte, mal lieber gleich nach Bonn zu fahren, als
nirgendwohin.
Der Zug war lustig voll, und hatte eine Station nach Dortmund (ich habs
vergessen, aber irgendwo im Pott) Endstation. Wer weiter wolle, solle
gefälligst mit der U-Bahn nach Bochum fahren und dann weitersehen.
Gesagt, getan. Ich habe mich einfach treiben lassen, und irgendwann bin
ich nach ungefähr dreizehnmal Umsteigen in diversen Fahrzeugen des
Nahverkehrs im Ruhrgebiet in Köln-Deutz angekommen. Von dort aus
ist es ja nur ein Katzensprung nach Bonn, dachte ich.
Inzwischen war es 22:00 Uhr, ich leicht genervt, hungrig und es war
richtig kalt. In Köln war auch eher Ausnahmezustand, diverse Trams
fuhren gar nicht, weil Bäume umgefallen waren, natürlich waren
auch beide Strecken, die von Köln aus nach Bonn fahren, betroffen,
die DB fuhr von Köln aus gar nicht.
Ich habe mich dann einfach in die eine Linie gesetzt, und wir wurde
irgendwo zwischen Bonn und Köln ausgekippt, dort gab es keine Taxen
oder wenigstens nur einen Unterstand - aber schon 40 Minuten später
kam ja der nächste Zug. In dem konnten wir dann weiter warten -
wenigstens im Warmen.
Gegen 0:40 war ich dann doch in Bonn - geht doch. Ich habe dann noch den
Nachtportier des Hotels beim Spannen erwischt, aber das ist eine andere
Geschichte.
Alle Wetter die
Bahn Leider gibts das "Alle reden vom Wetter - wir nicht"-Plakat der
Bahn nicht im Netz - oder Google findet es nicht.
Die absolute Endabnahme ist durch, und man höre und staune -
offiziell gibts keine Mängel. Das ist doch mal ein schönes Bild, oder?
Meine persönlichen derzeitigen Radio-Helden
sind gerade zugange, mit gewohnt schlechtem Stil. Denen fällt
leider auch immer weniger neues ein.
Am Mittwoch war wie gesagt Endabnahme, am Donnerstag waren wir dann mehr
oder weniger alle (Rodger, du SAU!) in Bremen zur
Abschlußkundgebung - und entgegen entsprechender vorheriger
Annahmen haben wir uns nur relativ sachlich in die Haare bekommen -
dafür waren wir auf Firmenkosten hervoragend in der Altstadt
bei Schröters
essen, also so richtig gut. VOLL FETT, Alter, aber Rodger war leider
nicht dabei.
Mit mehr Besteck, als ich zuerst zuordnen konnte, und wundervolle
Nachtische, deren Namen ich schon wieder im Jubi
verdrängt habe. Und es war auch nicht ganz billig.
Bremen ist schon viel netter als Bonn, und da gibts auch richtig Wasser, im Gegensatz zu Bonn.
Dafür waren wir in einem Ibis-Hotel untergebracht, das ist zwar von
innen praktisch, aber ich habe doch etwas die knarzige Atmosphäre
unseres Bonner Hotels vermißt.
Seit Freitag nachmittag darf ich nun wieder in meinem Sumpf wohnen, und
das ist großartig. Ich hatte befürchtet, daß mein
Kühlschrank von innen eventuell so
aussieht, war aber nicht der Fall - es war einfach fast nix mehr drin.
Beim Googlen nach einen Gammelbild habe ich das hier gefunden,
interessant, womit sich die Leute so beschäftigen.
Naja, und dann bin ich ins Bett gekippt.
Heute war ein lustiger Tag, neben 2 Stunden Reisekostenabrechnung (wer
dieses Formular erfunden hat, sollte mit 15 Jahren Windows ohne Maus
bestraft werden) und diversen lustigen bis mittelschweren
Supportfällen an unserem 'Neuzugang' mußte ich feststellen,
daß meine Kollegen meine Kaffeetasse abgewaschen hatten.
Naja. Nicht besonders spritzig der Eintrag.
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