Aleks ihm sein Blog

[ Wir haben noch Hirn hinten im Haus ]

Das ist mein Blog.

Hier gibts, was ich tue, getan habe und vielleicht tun werde. Auch, wenn und weil das total unwichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte ist. Viel Spaß damit.

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18.11.2002


19:10 Uhr  back in town - aber nur schulz


(Achtung bei Daten, der Text ist von vorgestern - gestern habe ich 20 Stunden gepennt)

So, das OpenSource Migrations-Projekt im Bundeskartellamt ist mehr oder weniger gelaufen - heute war 1. Abnahme durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und deren zauberhafte Frau M. (durchaus näher bekannt in der Szene...)

Wie es scheint, ist der Auftraggeber ziemlich zufrieden mit dem Stand der Dinge, und wir sind froh, daß wir, wir und latürnich wir sind froh, dieses im Nachhinein doch eher fiese Monster in dieser kurzen Zeit erfolgreich gestemmt zu haben. Das Konsortium hat sich als heftig schlagkräftige Gruppe bei der Migration und Konsolidierung von 27 Serversystemen, die bislang unter NT liefen, auf 7 Serversysteme, die nun unter Linux laufen, gezeigt. Da das Kartellamt mächtig viele Gruppen als logische Verwaltungseinheiten verwendet, war ein Aufstieg auf das noch nicht wirklich ausgerollte Samba 3.0 notwendig, um zusammen mit einem ACL-fähigen Dateisystem (es kommt SGI's XFS zu Einsatz) die Fileservices stemmen zu können. Daneben verwendet das Kartellamt (das übrigens über ~300 Bildschirmarbeitsplätze verfügt) eine geradezu krankhafte Anzahl von unterschiedlichen, teils im klassischen Sinne perversen Datenbanken für allen möglichen Kram. Das zweite Migrationsziel war also, diese auf wenige richtige Datenbanken umzufingern und zum Fliegen zu bekommen. Der dickste Klopps dabei ist die Hauptdatenbank gewesen, die ursprünglich auf PostgreSQL, dann aber wegen fehlender, mir eher esotherisch vorkommender Features auf SAP-DB mirgriert wurde. Durch die gute Mitarbeit der SAP-Heinies (nachdem diese nach einem echten 'Showstopper' (wir haben ein grausames Vokabular entwickelt - ist das immer so bei Intensivhaltung?) gebaut hatten und von meinem in diesem Fall wirklich klingonisch agierenden Scheffe den Hammer haben kreisen spüren), die praktisch im Sechstunden-Rhytmus gefundene Bugs in ihrem Zeug und neue DB-Kernel mehr oder weniger in Echtzeit gefingert haben, ist es gelungen, auch diesen Teil heute vorläufig abzuschliessen.

Der lokale Datenbank-Guru hat bei der Abnahme die Worte 'schon ganz ordentlich' gebraucht. Das ist aus seinem Munde sowas ähnliches wie das Empfangen des Eisernen Kreuzes mit Schwertern und Eichenlaub durch den Führer persönlich - auch wenn es Christel bei der Abnahme etwas irritiert hat, aber dazu muß man den einfach besser kennen.

Leider gabs auch einige nicht wirklich witzige Geschichten, die vor allem mit der Bahn (JAAAAA!) und den relativ gehirnamputierten 'PC-Betreuern' zu tun haben. Dabei will ich nix gegen die lokalen Administratoren sagen - die haben handwerklich schon einigermaßen die Kontrolle und auch das notwendige Wissen. Die PC-Betreuer haben ungefähr das Fachwissen und den Respekt, den auch meine Mutter einem handelsüblichen PC entgegenbringt. Das hat einige Male für wirklich schwere Probleme gesorgt. Ich sage nur lokalgespeicherte oder servergestützte NT-Userprofile, outlook.pst wiederfinden oder auch Toner-Wechsel (als Supportauftrag an uns, hat ja schwer mit der Umstellung zu tun, wenn der Toner alle ist) waren da als Jobs dabei (an den Clients haben wir nichts geändert). Naja, später mehr dazu. Nun zum Feind Nummero Uno, der Bahn. Es ist wirklich unglaublich - seit etwa drei Wochen bin ich Berufspendler, Berlin - Bonn und retour. In dieser Zeit ist nicht *ein* *einziger* Scheisszug, den ich benutzt habe, auch nur im Ansatz pünktlich angekommen. Und ich hatte wirklich das volle Programm, also ICE, Direktverbindung, Nachtzug, Fahrten morgens, spätabends, nachmittags, manchmal auch nur die halbe Strecke (Hamm). Eine besondere Unverschämtheit war der Nachtzug, mit dem ich gefahren bin, um eine Hotelnacht zu sparen. Es ist wirklich unvorstellbar, das die dafür noch Geld nehmen - andererseits muß man im SM-Studio ja auch dafür bezahlen, erniedrigt zu werden, und da ist die Bahn unschlagbar. Für 60 EUR (mit Bahncard) bekommt man fast 7 Stunden Schmerz und Erniedrigung. Also, Sado-veranlagte dieser Welt, fahrt mehr Nachtzug, und zwar nicht mit diesem neuen Talgo ICN, sondern mit dem klassischen Liegewagen.

Dort bekommt man alles:

  • Erniedrigung durch unverschämtes Personal, das barsch schon an der Tür die Quälberechtigung einfordert, und auch gerne mal ausländische Mitfahrer auf Berlinisch anbrüllt, das 'hier nicht der Balkan ist, klar? Wozu den nochne Decke, der Zug ist doch geheizt, nicht wie da bei euch' oder bei (was oft passiert, damit man nicht die Anschlußzüge am nächsten Morgen erreicht) auf irgendwelchen Bahnhöfen abgestelltem Zug zwar im Wagen wirklich leise die Türen zuschmeissen, aber auf dem Bahnsteig 'Egon, haste noch was Kaffe für mich?' zum übernäxten Wagen brüllen.
  • Dazu kommt noch eine Mischung aus Bondage und rhythmisch appliziertem Schmerz durch 'Liegen' mit einer Liegelänge, die nur für eher kleingewachsene Japaner oder osteuropäische Omas taugt (wobei die nicht die Leiter hochkommen würden) - jedenfalls konnte ich mich nicht ausstrecken, und bei jedem Versuch, die Schmerzen etwas zu verlagern, bin ich entweder mit dem Kopf an die Decke geschlagen, oder mit dem Knie unter dem Antirunterfall-Gitter hängengeblieben.
  • Manchmal stellen sie den Folterzug auch auf freier Strecke ab - Aufatmen bei den Mitdelinquenten, weil nun das Kaffee-Gebrülle erschwert und eventuell auch vom vielrädrigen Schicksal zum vorzeitgen Ende für die Schlafwagendomina führt, und es naht auch schon ein Dieselmonster. Leider flasch gedacht, denn die Lok kommt rechtzeitig zum Stillstand. So rechtzeitig, daß deren verfickte Dieselmaschine (oder von mir aus auch diesel-elektrisch, oder diesel-arschkrebs, Zugschlus!) nun die nächsten geschätzten 20 Minuten direkt vor meinem Fenster vor sich hinballert. Naja, vielleicht wollte der Fahrer von diesem Bock auch einen Kaffee von Egon.

Also Ihr seht, das gibt Spaß ohne Ende, und ist wirklich genau das richtige, um ausgeruht und gelassen einen Tag in einem Faultiercontainer zu verbringen, und Idiotensupport ('Mein Telefonlisten-Icon ist weg, HILFE!') zu machen und die Gelegenheit, so einer Nase eine Bürotür direkt in die sabbernde Fresse zu knallen, ungenutzt verstreichen zu lassen. Ich springe mal ein bischen, mehr Bahnschmerz, und die Aufforderung eine Vereinigung nach §129a Stgb zugründen, später. Da ist man nun also in Bonn und erlebt effektive Behördenarbeit genauso, wie man sich das vorstellt. Da gibt es Figuren, die sich nach 4 Arbeitstagen gegen 15:00 Uhr melden, das 'es nicht geht'. Aha, denke ich. Sie vermeiden es, den Namen des Unaussprechlichen Arbeitsplatzvernichters auszusprechen, das zeugt zumindest von Respekt gegenüber der Technik. Ich und ein Kollege schlendern mal rüber (Das BKartA ist über einige Gebäude verteilt), und sehen uns 'es' an. Wir stellen fest, daß durch einen Fehler bei der Konvertierung der Gruppen-ACLs die komplette Beschlußabteilung seit der Serverumstellung (Sonntag) nicht an Ihre $HOMES herankommt. Gemeldet wurde 'es' am Donnerstag, 10 Minuten vor dem Feierabend. Unvorstellbar - die haben alle komplett (6 Figuren hoch) fast eine Woche in der Nase gebohrt oder Taschenbiliard gespielt und auf die wundersame Selbstheilung gehofft. Naja, ab 16:00 Uhr ist der Bunker dann auch fast komplett ausgestorben, freies Schussfeld zum Serverbasteln. Leider kann ich nicht noch weitere Erfahrungen hier breittreten, weil das wahrscheinlich für mich und auch für einige Beamte arbeitsrechtliche Konsequenzen haben würde. Fazit: Da wird viel Geld verbrannt, und zwar an eher sinnlosen Stellen. Die fachliche Schlagkraft dieser Behörde vermag ich nicht zu beurteilen.

Aber hier ist alles wie früher. Aktenschaben schieben schwiemelige Aktentransportobjekte durch endlose, in fiesem Eierschalengelb gestrichene und nach 20 Jahren Lysol riechenende Fluren, und wenn mal jemand 2 Wochen nicht da ist, bleibt das eben so lange in dessen Ablage liegen, weil das Postit an der Zimmertür runtergefallen ist, und der Urlaubsvermerk nicht mehr sichtbar ist. Ein besonderer Spaß ist die 'Security Guard' an den Eingängen, deren Einstellungsvoraussetzungen wahrscheinlich auch ein intelligenter Rauhaardackel bewältigen kann. 'Aufrecht gehen' hatten die erst letze Woche als Fortbildungsangebot.

Doch es gibt auch Highlights:

  • Die Kantine frißt uns inzwischen aus der Hand und die gesamte Crew trägt inzwischen Tuxe am Revers. :-)
  • Die normalen Mitarbeiter sind geradezu verwirrt über den plötzlich kompetenten und schnellen Support (weil wir das bis gestern gemacht haben, um Seiteneffekte durch die Migration erkennen zu können). Da werden die PC-Betreuer in Zukunft einen schweren Stand haben.
  • Der Projektraum (also da, wo wir rumhängen) ist inzwischen richtig gemütlich und besteht aus Kabelsalat, teuren Laptops und Pizzaschachteln
  • Die Grenzer (das Gelände gehört zum Palais Schaumburg / Villa Hammerschlag) zielen nicht mehr direkt auf unsere Köpfe, wenn sie uns nachts auf dem Gelände entdecken
  • Wir haben einen Passierschein 'für alles und jederzeit' und den mächtigsten General-Schlüssel der Behörde und kommen wirklich überall rein. Vertrauen haben die schon zu uns, in der Technik.
  • Wir haben inzwischen die zweite Kaffeemaschine zu Tode gekocht.

Es wird also Zeit, dort langsam die Segel zu streichen. Noch eine Woche Schulung dort, und es ist erstmal vorbei. Alle Wetter, die Bahn kommt. Da war noch der Sturm.

Ich habe meine letzten Wochenenden im westpfälischen Outback, zwischen Hamm und B*l*f*ld, verbracht und bin dort im wesentlichen mit einem Holder rumgefahren, und und zwar mit genau so einem. Ich werde meinen Winterurlaub mit diesem Ding verbringen, wahrscheinlich im Teuteburger Wald oder so.

Ich wollte am letzen Sonntag mal kurz nach Berlin, um Klamotten zu wechseln und meine Topfplanzen zu erschrecken.

Nachdem ich auf dem Bahnhof, auf dem mein Ferkeltaxi nach B*l*f*ld normalerweise fährt, ein 'unbestimmt verspätet' bekam, und auch keine anderen Züge (der ICE schmettert da sonst alle 20 Minuten in beiden Richtungen mit 200 durch den Bahnhof) fuhren, habe ich beschlossen, sicherheitshalber in die andere Richtung (Hamm) zu fahren, als in diese Richtung ein 90 Minuten verspäteter Zug anhielt, weil Hamm auch ICE-Bahnhof ist und damit ein Sprungbrett in die wirkliche Welt darstellt.

Dort war Progromstimmung, die Bahnangestellten hatten sich irgendwo versteckt, und es fuhr *kein* Zug in irgendeine Richtung. Hamm hat 18 Bahnsteige, und es werden normalerweise auch 16 davon benötigt, weil Hamm ein wichtiger Knotenpunkt zu sein scheint.

Jedenfalls fuhr da nix. Gar nix. Alle angekündigten Züge hatten minimal 2 Stunden Verspätung. Irgendwann kam dann doch noch ein Zug, und zwar in Richtung Aachen. Da es inzwischen 19:00 war (losfahren wollte ich eigentlich um 16:30), habe ich diesen genommen, weil ich dachte, mal lieber gleich nach Bonn zu fahren, als nirgendwohin.

Der Zug war lustig voll, und hatte eine Station nach Dortmund (ich habs vergessen, aber irgendwo im Pott) Endstation. Wer weiter wolle, solle gefälligst mit der U-Bahn nach Bochum fahren und dann weitersehen.

Gesagt, getan. Ich habe mich einfach treiben lassen, und irgendwann bin ich nach ungefähr dreizehnmal Umsteigen in diversen Fahrzeugen des Nahverkehrs im Ruhrgebiet in Köln-Deutz angekommen. Von dort aus ist es ja nur ein Katzensprung nach Bonn, dachte ich.

Inzwischen war es 22:00 Uhr, ich leicht genervt, hungrig und es war richtig kalt. In Köln war auch eher Ausnahmezustand, diverse Trams fuhren gar nicht, weil Bäume umgefallen waren, natürlich waren auch beide Strecken, die von Köln aus nach Bonn fahren, betroffen, die DB fuhr von Köln aus gar nicht.

Ich habe mich dann einfach in die eine Linie gesetzt, und wir wurde irgendwo zwischen Bonn und Köln ausgekippt, dort gab es keine Taxen oder wenigstens nur einen Unterstand - aber schon 40 Minuten später kam ja der nächste Zug. In dem konnten wir dann weiter warten - wenigstens im Warmen.

Gegen 0:40 war ich dann doch in Bonn - geht doch. Ich habe dann noch den Nachtportier des Hotels beim Spannen erwischt, aber das ist eine andere Geschichte.

Alle Wetter die Bahn Leider gibts das "Alle reden vom Wetter - wir nicht"-Plakat der Bahn nicht im Netz - oder Google findet es nicht. Und wieder zurück in Berlin So. Endlich wieder in Berlin, auf Dauer ist Bonn doch eher anstrengend, weil dort doch etwas viel Arbeit auf uns lauerte.

Die absolute Endabnahme ist durch, und man höre und staune - offiziell gibts keine Mängel. Das ist doch mal ein schönes Bild, oder?

Meine persönlichen derzeitigen Radio-Helden sind gerade zugange, mit gewohnt schlechtem Stil. Denen fällt leider auch immer weniger neues ein.

Am Mittwoch war wie gesagt Endabnahme, am Donnerstag waren wir dann mehr oder weniger alle (Rodger, du SAU!) in Bremen zur Abschlußkundgebung - und entgegen entsprechender vorheriger Annahmen haben wir uns nur relativ sachlich in die Haare bekommen - dafür waren wir auf Firmenkosten hervoragend in der Altstadt bei Schröters essen, also so richtig gut. VOLL FETT, Alter, aber Rodger war leider nicht dabei.

Mit mehr Besteck, als ich zuerst zuordnen konnte, und wundervolle Nachtische, deren Namen ich schon wieder im Jubi verdrängt habe. Und es war auch nicht ganz billig.

Bremen ist schon viel netter als Bonn, und da gibts auch richtig Wasser, im Gegensatz zu Bonn. Dafür waren wir in einem Ibis-Hotel untergebracht, das ist zwar von innen praktisch, aber ich habe doch etwas die knarzige Atmosphäre unseres Bonner Hotels vermißt.

Seit Freitag nachmittag darf ich nun wieder in meinem Sumpf wohnen, und das ist großartig. Ich hatte befürchtet, daß mein Kühlschrank von innen eventuell so aussieht, war aber nicht der Fall - es war einfach fast nix mehr drin. Beim Googlen nach einen Gammelbild habe ich das hier gefunden, interessant, womit sich die Leute so beschäftigen.

Naja, und dann bin ich ins Bett gekippt.

Heute war ein lustiger Tag, neben 2 Stunden Reisekostenabrechnung (wer dieses Formular erfunden hat, sollte mit 15 Jahren Windows ohne Maus bestraft werden) und diversen lustigen bis mittelschweren Supportfällen an unserem 'Neuzugang' mußte ich feststellen, daß meine Kollegen meine Kaffeetasse abgewaschen hatten.

Naja. Nicht besonders spritzig der Eintrag.


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